Von
Kemper
541 x gelesen
2 Antworten
|
Zitat von HannesP:
> ... Letztlich schaffte er es nie ans > hellenische Ufer. "Und am Ufer steh' ich lange > Tage, Das Land der Griechen mit der Seele > suchend" dichtete er am italienischen Adriaufer. > Wir können das nachfühlen und > wissen heute: die Fähre kam für ihn > zu spät.
Und doch stellte er seinem späteren Reisebericht das Motto voran "Auch ich in Arkadien". Aber wie nicht nur wir aus eigener Erfahrung wissen, blieb ihm mangels Überfahrt viel erspart: Gut 50 Jahre nach Goethes Reise hat Fürst von Pückler-Muskau die Fähre nach Patras genommen und in seinem Werk "Südöstlicher Bildersaal" davon berichtet:
"Das waren böse Tage! In meiner Verzweiflung verfluchte ich, gleich Faust, des Lebens Schmerzenskelch. Ja, rief ich aus, verwünscht auf immer sei sei diese höllische, menschenquälende, unerträgliche Winterfahrt von Malta nach Patras, verwünscht die erbarmungslose, wilde verräterische See, die uns vier Tage und Nächte in rastloser Leidensagonie umherwarf, verwünscht das schmutzige, schaukelnde, unregierbare Schiff Seiner englischen Majestät, das bereits reformierte Gouvernements-Dampfboot l'Africain, dessen allerletzte Reise wir Unglückliche noch mitzumachen verurteilt wurden, verwünscht vor allem aber die heillose Neugierde und Torheit, welche uns vom bequemen, vom gemütlichen heimischen Herde forttreibt, um in fremden Ländern innezuwerden – daß es am Ende dort überall schlechter als im Vaterlande sei!"
Ein Highlight in dem Buch ist für mich die Beschreibung seiner Reise durch die Vouraikos-Schlucht, mit Aufenthalt im Kloster Mega Spileon, nach Kalavryta und weiter in die verschneite Bergwelt des Chelmos, wo er schließlich den Wasserfall des Styx wenigstens aus der Ferne erblicken darf ...
|