Geschrieben am 25.07.2022 15:56:02
Von
HannesP
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Vielleicht hat mancher vor langer Zeit, als Aktien auf Ikarus-Kurs waren, für stattliche Beträge Anek-Aktien gekauft und hofft darauf, die Aktie möge aus der Asche der untersten einstelligen Cent-Region doch noch kometenhaft aufsteigen. Weil ja schon Minoan Lines die Rendite mit dem Delisting versemmelt hat. Als Aktionär liest man Kritik am Anlagewert höchst ungern.
Andere haben, seitdem sie mit der Ente 1976 erstmals ohne Eltern in Griechenland waren, alles Wichtige mindestens schon einmal erlebt. Jetzt sind sie Rentner, sitzen im vollklimatisierten 130.000-Euro-WoMo und wundern sich, weshalb andere in der Warteschlange am Kai nach Stunden Warterei in der Sonne so ungemütlich werden. Sie selbst wissen: ganz gleich ob sie vier, sechs oder mehr Stunden warten - sie verpassen in dieser Zeit in ihrem Leben nichts mehr.
Dann gibts die, denen es galant am Heck vorbeigeht, wenn du über Verspätungen von und nach Ancona klagst. Sie selbst fahren ohnehin von und nach Bari. Selber Schuld, wenn du als Mensch in der Rush Hour deines Lebens um jede Stunde sinnvoll genutzte Freizeit ringst. Allein deine Sache.
Das Problem, die Adria zwischen Italien und Griechenland zu überqueren, ist uralt. Goethe war 1786-88 auf Italienreise. Im Gepäck die Erstfassung seines Manuskripts zu "Iphigenie auf Tauris" - ein griechischer Stoff also. Letztlich schaffte er es nie ans hellenische Ufer. "Und am Ufer steh' ich lange Tage, Das Land der Griechen mit der Seele suchend" dichtete er am italienischen Adriaufer. Wir können das nachfühlen und wissen heute: die Fähre kam für ihn zu spät.
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