Von
kokkinos vrachos
1774 x gelesen
23 Antworten
|
Beim Durchforsten der Berichterstattungen in den deutschen Medien fällt auf, dass um die tatsächliche Bedeutung der Bezeichnung der Partei SYRIZA /ΣΥΡΙΖ&Alpha ; offensichtlich einige Verwirrung zu herrschen scheint, was wohl unter anderem durch die Berichterstattung der tagesschau.de begründet ist. Hier wird Alexis Tsipras als Radikallinken-Chef bezeichnet, was so definitiv nicht richtig ist!
Zur allgemeinen Aufklärung hier die genaue Bezeichnung der Partei SYRIZA: ΣΥ.ΡΙΖ.&Alph a;. ΣΥνασπ&i ota;σμός (Synaspismos) =Koalition ΡΙΖοσπ&al pha;στικής (Risospastikis) =Radikaler Αριστε& rho;άς (Aristeras) =Linker
Der Ursprung des Wortes Ριζοσπ&al pha;στικός : Ρίζα (Risa) bedeutet Wurzel Σπάω (Spao) bedeutet brechen
Folgerichtig bedeutet Ριζοσπ&al pha;στική durchaus nicht "radikal", sondern, dass diese Koalition politisch Linksorientierter sich für diejenigen halten, die durch "die alten Wurzeln brechende" Ideologien fortschrittliche (im Gegensatz zu konservative, althergebrachte) Veränderungen erreichen möchten.
Wer der Einfachheit halber ganz einfach jedes Wort durch den Google-Übersetzer jagt, der kann tatsächlich zu dem Ergebnis kommen, dass es sich bei dieser Partei um eine "radikal linke" handeln muss. Allerdings sollte man es sich insbesondere als Journalist, der ja doch ein gewisses Maß an Verantwortung für die von ihm verbreiteten Nachrichten trägt, nicht ganz so einfach machen. Eine Wort-für-Wort-Übersetzung ist in keiner Sprache der Welt üblich, das wird schon den Kindern beim Erlernen der ersten Fremdsprache, zumeist Englisch, erklärt. Schon gar nicht funktioniert das beim Wort-für-Wort-Übersetzen von Bezeichnungen politischer Parteien!
Möglicherweise kann diese, dem tatsächlichen Sinn der Bezeichnungen entsprechende Übertragung des Parteinamens ins Deutsche, ein bisschen Licht ins Dunkel bringen, das sich um die ΣΥ.ΡΙΖ.&Alph a;. offensichtlich gebildet hat.
Eine unrichtige Übersetzung, egal von welcher in welche Sprache, erscheint insbesondere dann als inakzeptabel, wenn dadurch falsche Überlegungen zu der Philosophie oder Ausrichtung einer Partei geradezu impliziert werden. Ernstzunehmendem Journalismus in seinem ursprünglichsten Sinne erscheint so etwas geradezu unwürdig, denn dessen Aufgabe ist es, neutrale Informationen zu sammeln und zu prüfen, und sie erst dann an interessierte Leser weiterzugeben.
|