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Erinnerungen an Georgioupolis

Von nikis

Bei meiner ersten Begegnung traf ich morgens mit der Fähre in Hania ein. Ich wusste nicht so recht wohin. Ebenso erging es Conny, Inger, Jorunn und Lothar. Ein Taxi wurde gechartert und es sollte uns einfach irgendwo an einem schönen Strand absetzen. Nach halbstündiger Fahrt geschah dem so: ein herrlicher weiter Sandstrand mit Dünen und Strandhafer. Etwas abseits lag ein verschlafenes Dorf unter Eukalyptusbäumen. Auf dem Weg dorthin mussten wir einen kristallklaren Fluss durchqueren, gesäumt von Schilf und Bambus. Im Fluss tummelten sich Schildkröten, im seichten Wasser fischten Seidenreiher nach Essbarem.

Nicht weit vom Fluss lag das damals einstöckige Hotel Gorgona, unter dessem Vordach wir vor der sengenden Sonne bei Hellas-Fix Unterschlupf suchten. Georgioupolis hatte drei Kafeneions (Petros & Maria Peroulakis und Joannis Stavropoulos am zentralen Dorfplatz und Familie Petroulakis an der Brücke) und den Kiosk. 3x am Tag kam der Bus aus beiden Richtungen. Ich blieb eine Woche dort, hatte mich verliebt, und es sollte eine große Liebe werden, die bis heute anhält - zu meinem geliebten Georgioupolis.

Das war 1974 im Juli, als Deutschland Fußballweltmeister wurde und Tourismus in Georgioupolis noch ein Fremdwort war. Fortsetzung folgt.

Geschrieben 25.02.2004, Geändert 25.02.2004, 2431 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kokkinos vrachos vom 12.03.2020 17:57:45

Moin und Kalimera, unter Kreta-Freunden gibt es ja so einige Orte auf der Insel die polarisieren: Plakiás, Frangokástello, Georgioúpolis, Kalamáki……

Bis 1906 hiess Georgioúpolis Almyropolis, nach dem Fluss Almyropolis. Davor war es lange Malaria-Gegend und Heimat von Piraten. 1906 wurde Almyropolis in Georgioúpolis (Georgsstadt) unbenannt, nach Prinz Georg, dem ersten Hochkommissar von Kreta.

Das ehemalige Fischerdorf und Treffpunkt der Rucksacktouristen (80er Jahren) hat sich touristisch zu schnell negativ entwickelt. Immer mehr größere Hotels und immer mehr All Inklusive und Pauschalurlauber.
Auch von der „gemütlichen ländlichen Atmosphäre“ (womit der Apokoronas Lokalanzeiger, Reiseführer der Region wirbt), kann keine Rede mehr sein. Exopoli/Exopolis wird immer mehr zugebaut. Hier sind in den letzten Jahren über ein dutzend hochwertige Ferienhäuser/Anlagen entstanden und haben den Ort optisch verschandelt.

Am langen Sandstrand Richtung Kávros, Kávros heisst jetzt Paralía Kournás haben sich in den letzten Jahren dutzende kleinere und größere Resorts und Luxus-Resorts angesiedelt, wie das Pilot Beach Resort. Der negative Höhepunkt ist die gigantische Resort-Anlage, Hotel Anemos Luxury Grand Resort. Das Bauprojekt war für mich der I-Punkt und hat den noch wenigen restlichen Charme von Georgioúpolis und Umgebung endgültig begraben. Ganz zu schweigen von der peinlichen Touristen-Bimmelbahn….

Und der touristische Bauboom in Georgioúpolis und Umgebung geht ungebremst weiter, in Planung sind zwei All Inclusive 5 Sterne Luxushotel, dass eine mit Wasserpark. Beide Projekte sind vom Umweltausschuss genehmigt.

Bei meinen besuchen in Georgioúpolis habe ich für mich festgestellt, dass ich in Georgioúpolis nicht das Gefühl habe an einem kretischen Ort zu sein. Durch den Süßwasserfluss/Hafen, den Eukalyptusbäumen, dem trostlosen Dorfplatz aus Beton mit dem Brunnen. Wegen dem Brunnen wird Georgioúpolis auch gerne Castrop-Rauxel genannt. Ein Kafenio suchte ich vergebens. Mir fehlt einfach der Charme in Georgioúpolis, der für mich so viele anderen Orte auf Kreta ausmachen.

Es ist natürlich alles Geschmackssache, mir gefällt Georgioúpolis überhaupt nicht, Tausenden gefällt Georgioúpolis und Umgebung. So ist das halt. Mich zieht es lieber in den Südwesten, in die Sfakia zwischen Frangokástello und Paleochóra.

Ta Leme, kv