Fluggastrechte – Theorie und Praxis

... weil sonst sowieso nur Sauregurkenzeit

Feine Sache, dass Kunde Passagier auch Rechte haben soll, aber so einfach, wie diese Rechte beschrieben sind, ist es leider nicht, wenigstens in der Umsetzung, um diese Rechte auch einzufordern. "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand". Warum fällt mir das jetzt ein?

Glück, wenn sich die Fluggesellschaft auch an ihre Pflichten erinnert, aber das ist keinesfalls selbstverständlich, auch nicht bei renommierten Fluggesellschaften!

Über die Jahre habe ich eigentlich alles mal ausprobieren müssen.

Zu Beginn von Corona wurde der Flugpreis fast postwendend für nicht mehr stattfindende Flüge problemlos erstattet, danke! Später wurde man dann auf Umbuchungen oder Gutscheine vertröstet, von einer Erstattung wollte keiner mehr etwas wissen, auch nicht auf Nachfrage! Allein die Tatsache, dass der Flugpreis spätestens nach 1 ½ Jahren erstattet werden MUSS, war schließlich erfolgreich.

Rechtschutzversicherung und irgendwann mussten wir das auch ausprobieren. Die Versicherung hatte sofort zugestimmt, allein die Auswahl des „richtigen“ und „kompetenten“ Rechtsbeistands war weniger erfolgreich, wahrscheinlich unser Fehler; wir hatten es wenigstens gemacht, der olympische Gedanke war alles!

söp = Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr e.V. und kostenlos; also auch ausprobiert. Der Flieger hatte zweimal versucht zu landen und war dann unverrichteter Dinge wieder zurück geflogen; sind wir auch noch für die Pilotenausbildung zuständig? Denn vorher und nachher hatte es sowohl Starts und Landungen gegeben. Die Juristen hatten uns Recht gegeben, ihr Urteil auch an die Fluggesellschaft weitergeleitet, aber das war dann auch das Ende der Fahnenstange. Die hatten einfach auf STUMM geschaltet; wieder ein Schuss in den Ofen.

Flightright(er), ab jetzt kostet es auch Geld, aber wenn unterm Strich immer noch etwas übrig bleibt, sei es drum! Der Pakt ist im Internet in Sekundenschnelle geschlossen, flott alle Rechte abgetreten und dann lange nichts mehr gehört. Nach Monaten auf Anforderung die Zwischenmeldung: Die gute Nachricht ist, "Sie sind mit Ihrer Entschädigungsforderung nicht alleine …"Auch nach ½ Jahr ist nicht mehr passiert. Inzwischen haben wir den Eindruck, dass sich Flightright nur lukrative Fälle herauspickt, von der Denke nachvollziehbar, aber für uns wenig hilfreich und vertrauenserweckend. Wir lassen das jetzt laufen, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Und warum jetzt das ganze Gejammer? Vielleicht hat ja jemand bessere und vielversprechendere Lösungsansätze, denn das nächste Problem kommt bestimmt, alles nur eine Frage der Zeit.

Aber bei allem Unmut, Hauptsache immer wieder heil runtergekommen; Zeit ist sowieso nur relativ.

Guten Rutsch und nächstes Jahr nur noch pünktliche und zuverlässige Flieger, dann ist das alles Schnee von gestern.

Auch 2024 schönen Urlaub

Jurgos