Geschrieben am 20.08.2019 17:18:01
Von
HannesP
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In der EU wird es so oder so haarig für Condor.
Nicht kontigentierte und nicht bilateral vereinbarte Start- und Landerechte in der EU haben nur Fluggesellschaften, die sich mehrheitlich in der Hand von EU-Eigentümern befinden. Condor gehört wenn auch als Gesellschaft ausgegliedert zum britischen Thomas-Cook-Konzern, der angestrebte Verkauf kam noch nicht ins Rollen.
Szenario 1: GB verlässt die EU (Brexit), der in London börsennotierte Reisekonzern Thomas Cook wird dadurch automatisch Nicht-EU-Eigentümer. Die Flugrechte von Condor laufen aus. Condor kann keine Flüge mehr innerhalb der EU anbieten, wohl aber beispielsweise zwischen EU und GB, sollte es einen Vertrag geben.
Szenario 2: Chinesische Tourismusinvestoren erwerben den größten britischen Reisekonzern mehrheitlich, um mit Eigenkapital eine Pleite abzuwenden und in den europäischen Markt einzutreten. Thomas Cook gerät dadurch mehrheitlich in die Hände von Nicht-EU-Eigentümern. Die Flugrechte von Condor erlöschen. Condor kann keine Flüge mehr innerhalb der EU anbieten, wohl aber beispielsweise zwischen EU und GB, sollte es einen Vertrag geben.
Thomas Cook sucht schon länger nach Käufern für den deutschen Ferienflieger Condor. Noch ist das nicht gelungen. Wer will auch eine möglicherweise angeschlagene Airline ohne Geschäftskonzept und ab Oktober (Brexit) ohne EU-Flugrechte? Als Käufer kämen Lufthansa (Eurowings) oder TUI (Fusion mit TUIfly) in Betracht. Man beachte den Konjunktiv.
Wahrscheinlich können sie die Flugzeuge jedoch günstiger und ohne Verpflichtungen einzeln übernehmen, ohne in die Betriebsnachfolge von Condor einzutreten. LH/Eurowings hat noch immer mit der Integration der Air-Berlin-Flieger zu kämpfen. TUI hat im dritten Quartal einen massiven Gewinneinbruch zu verzeichnen. Keine gute Voraussetzung, um weitere Airline-Kapazitäten zu kaufen.
Die Liste Air Berlin, Niki, Germania wird also womöglich bald um einen Namen länger. Oder die Airlines von Thomas Cook konzentrieren sich auf das Tourismusgeschäft auf dem britischen und chinesischen Markt.
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