Geschrieben am 09.07.2017 14:27:31
Von
HannesP
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"Und dann kam Grimaldi... Und es ging bergab."
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Weil es mit Minoan bergab ging, konnte Grimaldi als Retter und Mehrheitsaktionär einsteigen.
Faktencheck:
1999 kostete die Minoan-Aktie umgerechnet 25 Euro. 2003 sackte sie wegen der einbrechenden Geschäftszahlen und der hohen Verschuldung durch die neuen Schiffe auf rund einen Euro. Ein Hauptgrund war der sich zuspitzende Wettbewerb, weil alle Adriakonkurrenten mit nagelneuen Schiffen aufrüsteten und in der Folge massive Überkapazitäten die Gesellschaften in die Knie zwangen.
2008 kaufte Grimaldi die Aktienmehrheit bei Minoan. Die wachsende Nachfrage ließ den Kurs kurzzeitig auf um die fünf Euro je Aktie steigen.
Nachhaltig gebessert hat sich die Frachtauslastung als Butter- und Brotgeschäft seither nicht. An der Börse in Athen wird Minoan derzeit mit 2,40 Euro, an der Böse in Berlin mit rund zwei Euro bewertet.
Erst kam die Krise und mit ihr die Wertvernichtung. Es folgte ein jahrelanger Überlebenskampf. Und erst dann stieg Grimaldi nach vielen Jahren ein.
Grimaldi ist also die Folge und nicht die Ursache der Minoan-Talfahrt.
Heute liegt die Marktkapitalisierung - also der Gesamtwert aller Aktien des Unternehmens - bei einem Kurs von rund 2 Euro je Akie bei etwa 216 Millionen Euro. Bei einem Kurs von 25 Euro je Aktie dürfte Minoan 1999 also einen Milliardenbetrag wert gewesen sein.
Hätte Minoan gut gewirtschaftet, wäre das Aktienpaket viel zu teuer gewesen, um von Grimaldi geschluckt werden zu können.
Nostalgie in allen Ehren. Man sollte aber den Blick für die Realität nicht ganz verlieren.
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