Geschrieben am 22.05.2012 23:35:36
Von
HannesP
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Die Chinesen haben fürwahr anziehende Inflationsraten. Wobei man auch nicht weiss, wie sehr man den staatlichen Zahlen trauen kann. Aber sie haben eben auch massive Wachstumsraten. Und das macht das Land für deutsche Exporteure als Markt interessant.
Die billige Arbeit in China ist ein Faktor, der an Gewicht verliert, da die starke Nachfrage nach Fachleuten die Löhne vor allem in Industrieregionen explodieren lässt. Staatlicher Einheitslohn auf Kolchosenniveau - damit lässt sich auch in China längst kein IT-Experte in Peking mehr anlocken.
Der Faktor Arbeit - ganz richtig. Was hilfts aber, wenn ein Produkt - ganz gleich ob ein anfassbares wie eine Flasche "Mythos" oder eine touristische Dienstleistung - nur eine geringe griechische Wertschöpfung enthält. Dieser Teil der Kostenseite würde durch Inflation tatsächlich wettbewerbsfähiger, also für Eurotouristen billiger. Gäbe es eine starke griechische Industrie, die mit wettbwerbsfähigen Produkten am Weltmarkt erfolgreich ist, könnte dieser Teil einer wertschöpfungsstarken Branche besonders stark profiieren. Zumindest dann, wenn in dem Produkt nicht ein hoher Anteil maschineller Produktion, sondern menschlicher Wertschöpfung steckt.
Die Frage ist nur, ob das nicht duch den Preisruck bei Importgütern vom Diesel bis zur Milch nicht wieder aufgefressen wird. Kein Tourismusanbieter kann seine Dienstleistung ohne das Vorprodukt Öl/Diesel/Benzin anbieten. und kein geringer Teil der griechischen Lebensmittelwirtschaft ist auf Importe, beispielsweise auf Milchimporte aus dem Euroraum angewiesen.
Ich fürchte, so gnadenlos billig kann griechische Arbeit gar nicht werden, dass sie die Preisrakete bei Euro-/Dollar-Importgütern auffangen könnte.
Ganz abgesehen davon, ob es und wenn ja für wen tatsächlich wünschenswert sein kann, wenn griechische Arbeit durch eine inflationäre Drachme entwertet wird.
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