Reiseziel auswählen



Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Das Reich der Bären

Von Gast

Der Berg Nymphaio mit dem gleichnamigen Dorf erhebt sich geheimnisvoll über dem Ort Sklithro (zwischen Amindeo und Kastoria), dicht bewachsen mit uralten Eichen- und Kastanienbäumen. Eine schmale Autostraße führt in Serpentinen hinauf, schöner ist jedoch eine Wanderung durch die unberührte Natur. Hier oben, im undurchdringlichen Laubwald, haben die Bären ihr ungestörtes Reich.

In dieser Idylle wurde vor ca. 20 Jahren von der Tierschutzorganisation Arktouros mit Unterstützung durch die griechische Regierung ein Reservat geschaffen für ehemalige Tanzbären und geschundene Kreaturen aus griechischen Zoos, die beispielsweise bei 40° Hitze in engen Käfigen dahinvegetieren mussten. Der Besitz von Tanzbären ist in Griechenland seit 1969 verboten, nichtsdestotrotz wurde noch im Jahre 1996 der letzte Bär gerettet und ins Reservat überführt.

Um einen Bären zum "Tanzen" abzurichten, wird er als kleines Tier eingefangen, die Mutter wird erschossen. "Gelernt" hat er nur von den Menschen. Aus diesem Grund ist es unmöglich, die befreiten Bären zu ihren Brüdern in die Wildnis zu entlassen – sie wären verloren. Sie haben nie gelernt, selbständig nach Nahrung zu suchen oder sich zu verteidigen.

In einem Blockhaus am Eingang des Reservats sind die "Folterinstrumente" ausgestellt, mit denen die kleinen Bären abgerichtet wurden: dicke Ketten, Nasenringe, Peitschen, dazu Schellen und bunte Bänder, mit denen man die Tiere kostümiert hat....

Für kleine Gruppen von nicht mehr als 10 Personen werden Führungen veranstaltet. Man weist jedoch klar darauf hin, dass es sich hier nicht um einen Zoo handelt, und auch nur mit viel Glück bekommt man ein Tier zu Gesicht. Vielmehr möchte man die Besucher sensibilisieren für das Schicksal der Bären und für die Natur im allgemeinen. Vor Betreten des Reservats wird eindringlich um strikte Ruhe gebeten, um die Tiere nicht zu ängstigen, denn viele von ihnen haben schwere psychische Störungen.

Für den Kauf von T-Shirts und anderen Souvenirs ist man dankbar: die Organisation ist auf diese Einkünfte und Spenden angewiesen. Und ich denke, in diesem Fall ist das Geld gut angelegt.

Geschrieben 22.06.2003, Geändert 22.06.2003, 1862 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Bisher gibt es noch keine Kommentare.