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Eines der letzten Paradiese?

Von O Amorgios

Und Poseidon schlug mit seinem Dreizack einen riesigen Felsen aus der Insel Kos und streckte damit den Titanen Polyvotis dort nieder, wo sich heute die Insel Nisyros befindet.

Eines der letzten Paradiese? Zumindest eines der schönsten Fleckchen, die ich gesehen habe. Eine phantastische Landschaft, wenige wunderschöne Orte, in denen man das urtümliche Griechenland noch erleben kann - nicht als Tagestourist, sondern als Gast für einige Tage. Nisyros zeigt erst seine Gemütlichkeit, Freundlichkeit und Flair, wenn das letzte Schiff mit den Tagestouristen den Hafen Mandraki verlassen hat. Folgt man den Gäßchen den Hügel hinauf, erreicht man den Dorfplatz mit seinen Restaurants und Kafeneons. Urgemütlich! Zu empfehlen ist Antonios Restaurant. Hier haben wir auch Isa und Alain kennen gelernt, ein Künstlerpärchen, das sich in diese Insel verliebt hat und eine Hymne über Nisyros komponierten:

Eine friedliche Nacht.Aus den Träumen erwacht.Ist da ein Meer, das verliebteine Insel umgibt.Wie ein Turmalin,dunkelrot wie Rubin.Wie ein schillerndes Floß,liegt sie vor mir : Nisyros.Nisyros - wer Dich bei Deinem Namen nenntNisyros - weiß, daß ein Feuer in Dir brennt.Nisyros, ich seh mich durch die kleinen Straßen von Mantraki gehnund Du fühlst mich auf Deinen steinigen Wegen hinauf zum Vulkan.Nisyros, ich möchte von Nikia aus in Deinen Krater sehnund die Wärme spüren, die tief aus der Erde kommt.Leise rauscht noch der Windund der Morgen beginnt.Oh kleine Insel, wild und schön,wann werde ich Dich wiedersehn.

Diese Hymne ist u.A. auf der CD "Visions of Nisyros" zu finden.

Von Mandraki aus, vorbei an dem schönen Ort Pali, vorbei an terrassenförmig am Berg angelegte Gärten und Haine erreicht man den Pass nahe dem Ort Emporios. Und hier tut sich dem Besucher ein gewaltiges Bild auf: in einem, von hohen Bergen umgebenem ovalen Tal, liegt an seinem Ende, eingebettet in einer Mondlandschaft, der Vulkankrater Stefanos.

Um 8:30 Uhr waren wir die ersten Besucher und hatten die Gelegenheit, ohne touristische Hektik und stinkenden, lauten Bussen dieses einmalige Naturwunder zu erleben. Ich betone "erleben", da der Abstieg in den Krater mit gemischten Gefühlen begleitet wurde. Trotz Sonnenbrille schmerzten die Augen wegen der Helligkeit, die die Kraterwand abstrahlte. Dann das unsichere Gefühl, als wir den Grund erreichten. Beim Gehen wirkte der Boden schwammig, als ob er jeder Zeit einbrechen könnte. Die vielen Löcher, aus denen Schwefelgase und Dämpfe emporstiegen, bestätigten unsere Vermutung.

Um ein Haar wäre dieses einmalige Naturwunder für immer zerstört worden. Die regionale Verwaltung wollte vor Jahren die Energie, die in dem Vulkan schlummert, für ein Wärmekraftwerk nutzen. Das Projekt wurde aber nacheinem Volksentscheid mit einer Gegenstimme abgeschmettert. Ist nur zu hoffen, das nie wieder der Gedanke zu solch einem Projekt aufkommt, und möglicherweise die Natur für immer zerstört würde.

Emporios und Nikia sind zwei Orte hoch über dem Kratertal. In Emporios bestimmen verlassene Häuser und Ruinen das Dorfbild. Nikia, provokativ ca. 200m hoch über dem Krater in den Felsen gebaut, ist ein wunderschönes Beispielfür ein griechisches Bergdorf. Nikia (so langsam auch Emporios) erwacht wieder zu seiner Blüte: die alten Häuser und Ruinen werden nach und nach renoviert und erstrahlen wieder in ihrem alten Glanz.

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Reif für die Inseln

Geschrieben 11.06.2002, Geändert 11.06.2002, 1980 x gelesen.

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