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Lesbos 2008

Von Katinka

Im Mai 2008 haben wir nach 16 Jahren endlich mal wieder den Weg nach Lesbos gefunden. Wir waren begeistert wie wenig sich auf der Insel in all den Jahren verändert hat.
Deshalb nun ein ausführlicher Bericht........

Nachdem wir unseren Mietwagen in Empfang genommen hatten sind wir also los, Richtung Norden. Den Abzweiger Richtung Kalloni haben wir zwar verpaßt, war aber ganz gut so, denn so sind wir direkt bei Lidl vorbeigekommen und haben unsere ersten Vorräte eingekauft.

Dann weiter über Moria / Kalloni nach Eftalou.

Die Reiseleiterin Inka wollte wissen wann wir ungefähr ankommen damit die Besitzerin anwesend ist, sie wohnte in Molyvos, Nachdem wir ca. eine halbe Stunde später ankamen war sie schon wieder weg. Fand ich jetzt nicht so toll, zumal man ja beim ersten Mal auch nicht wußten wie lange die Fahrt dauert. Wir telefonierten dann mit ihr (zum Glück stand die Nummer auf dem Hausschild), und bekamen dann mitgeteilt in welchen Apartment wir wohnen. Das Haus liegt ein ganzes Stück von der wenig befahrenen Straße entfernt, sehr ruhig, hinter dem Haus nur Olivenbäume und Felder. Wir wohnten im 1.Stock, mit einem sehr großen Balkon. Das ganze Apartment war für griechische Verhältnisse bestens ausgestattet. Radio, CD-Player, Fernseher, Kaffeemaschine, Wasserkocher, kleiner Backofen, Sandwichtoaster, Mikrowelle, sogar eine kleine Spülmaschine gab es. Auf dem Balkon Teakmöbel und Liegen.

Am Abend waren wir in Petra (unser Urlaubsort vor 16 Jahren), essen. Leider ist unsere Lieblingstaverne ein Minimarkt geworden. Aber wir haben sehr gemütlich in einer Seitengasse unser erstes Mahl eingenommen.

In der ersten Nacht tobte der Wind um das Haus und es war sehr kalt. Da hieß es sogar die Socken rausholen!!

Unsere erste Fahrt am nächsten Tag ging nach Skala Sikaminas, ein kleines gemütliches Fischerdorf. Dann weiter zum Moni Taxiarchis. Am folgenden Sonntag fand das Stierblutfest (2.Sonntag nach Ostern), statt und es war bereits am Donnerstag die Hölle los. Massenhaft Pilger und Zigeuner mit ihren Kindern lagen um das Kloster herum, viele Markstände. Also am Sonntag hätte ich mir das nicht antun wollen. Dann weiter nach Mandamados und Pedi. Haben dann auf dem Rückweg in Petra/Aflaki wunderschön am Meer bei Sonnenuntergang gegessen. Es wurde abends wieder windig und kühl.

Freitag ging es dann Richtung Kalloni. Erster Stop das Nonnenkloster Mirsinotissas. Dann weiter Richtung Sigri zum Kloster Limonas. Damals waren wir von dem Kloster sehr beeindruckt, aber es war nicht mehr so idyllisch, fast etwas ungepflegt. Die Pfaue waren noch da und stolzierten mit ihrem Nachwuchs herum. Damals war ein Altenheim im Kloster untergebracht und wir waren in den frühen Abendstunden im Klostergarten und die alten Menschen winkten uns freundlich zu. Auch waren über Lautsprecher Mönchsgesänge zu hören, es war eine wunderschöne Stimmung. Das Altenheim ist wohl auch aufgegeben und wir haben nur einen Mönch gesehen.
Von Moni Limonas weiter nach Skala Kalloni, ein schönes Badeörtchen mit einem langem Sandstrand. Zum Baden war es leider zu kalt, aber wir haben zumindest am Strand gelegen. Unser Päuschen haben wir in der von MM empfohlenen Ouzeri Ambrosia verbracht. Zu Recht, war wirklich sehr lecker! Ich habe leckere Meze gegessen und mein Mann seine geliebten Sardellen, die es in dieser Ecke Lesbos fangfrisch gibt.

Am Strand kam ein sehr netter ältere Grieche auf uns zu und erzählte und vieles über Lesbos. Er ging dann zu seinem Auto und holte ein Buch mit vielen Zeitungsausschnitten und Fotos die über seine Funde berichteten. Er war Archäologe und es war alles sehr interessant. Er wollte uns an einem Tag mal mitnehmen aber es war halt doch zu weit von unserer Unterkunft entfernt um mal schnell hinzufahren. Schade, wäre bestimmt toll gewesen.

Samstag, 10.5. dann ausgiebiger Bummel in Petra. Waren in der Kirche Glykofilousa auf dem Felsen, haben das Museums-Haus von Vareltzidaina angeschaut. Therme Eftalou besichtigt und ein langer Strandspaziergang stand Nachmittag auf dem Programm. Leider immer noch sehr windig, kann mich nicht erinnern das wir in Griechenland eine ganze Woche nicht ins Meer sind.

Montag dann Richtung Sigri. Erster Abstecher zum Moni Perivoli, aber geschlossen. Weiter Moni Ypsilou. Waren dort in der Kirche und im Museum.

Dann sind wir eine gute Stunde durch den versteinerten Wald, Sigri, gelaufen. Da wir sehr früh losgefahren sind, waren wir fast alleine.

In Sigri haben wir dann unser Mittagspäuschen verbracht. Auch eine von MM empfohlene Taverne. Habe Kritharakis mit Shrimps gegessen, sehr lecker, preiswert.

Dann weiter zur Burg in Sigri, anschl. zum sehr schönen Faneromeni-Strand. Leider auch wieder kein Badewetter, viel Wind, aber zumindest sonnig.

Da wie schon in der Nähe von Eressou waren, sind wir auch noch dort hingefahren. Herrlicher Sandstrand, wäre für ein paar Tage auch mal ein Ziel. Dann über Andissa den gleichen Weg zurück. Man muß halt viel fahren auf Lesbos wenn man viel sehen will und so war es ganz gut das wir den Urlaub in Nord und Süd aufgeteilt haben.

Nächster Tag war Vormittag faulenzen angesagt in Eftalou, zumindest am Strand, aber immer noch nicht gebadet. Nachmittag waren wir in Anaxos am Strand. Es kam sehr starker Wind auf, und so haben wir uns auf unseren Balkon verzogen. Abends in einem Seitengäßchen von Petra in der Taverne O Platanos gut gegessen und schön gesessen. Der Besitzer war sehr nett.

Dienstag sind wir noch mal über Mandamados nach Skala Kydonion gefahren, auch ein bißchen am Strand gewesen. Weiter nach Skala Mystegna, schmaler Kiesstrand, es sind aber viele Platten im Meer In dieser Ecke Lesbos herrscht rege Bautätigkeit, ob sich das rentiert? Ich weiß es nicht. Wir haben dort überhaupt keine Touris gesehen, es gibt einige Tavernen, aber es war außer uns keiner da. Dann über Agia Paraskevi, ein schönes ländliches Dorf mit einer leider geschlossenen Olivenpresse (Dienstag) wieder Richtung Kalloni (am Kolpos Vögel und Flamingos fotografiert, und zurück.

Am Mittwoch, den 14.Mai morgens gegen 10 Uhr sind wir dann in den Süden gestartet. Ein paar Tage vorher haben wir bemerkt das wir wenig Luft in einem Hinterreifen hatten, Wir haben noch überlegt ob wir bei dem Verleiher vorbeifahren der in Anaxos auch eine Station hat, aber da bei der Abfahrt scheinbar alles o.k. war fuhren wie los, Richtung Mytilini um bei Lidl noch etwas einzukaufen. Die Märkte auf der Insel finde ich sehr teuer, so das ich auch kein schlechtes Gewissen habe bei Lidl zumindest meine Getränke kaufe. Ein 6er Pack Wasser kostet dort 1.09, der Hammer war in einem kleinen Minimarkt in Isidoros, für eine Flasche haben wir 90 Cent bezahlt. Als wir bei Lidl ankamen wunderten wir uns schon wie viele Griechen uns mit mächtig aufgeladenen Wägen entgegen kamen. Drin sah es aus wie wenn sich die Leute für eine Hungersnot eindecken wollten. Fast alle Regale waren leer. Wir dachten erst das der Laden geschlossen wird und auf unsere Frage erfuhren wir das Streik angesagt ist und man nicht weiß ob ein paar Tage oder Wochen.

Gegen 13.00 waren wir dann beim Blue Waves, wo wir die nächsten 14 Tage verbrachten. Die Anlage ist zwar nicht beschildert, aber wir hatten eine gute Wegbeschreibung und keine Problem den Abbieger gleich beim Mirsini Hotel zu finden. Man denkt ja wirklich nicht mehr das man auf einer Straße fährt so schmal und eng wie es da zugeht. Zwei Autos passen oft nicht nebeneinander. Als wir die Anlage sahen waren wir total begeistert! Wunderschön, direkt am Meer und herrliche Ruhe. Besitzer Janni, der als lieblos und uninteressiert in der Holiday Check Bewertung bezeichnet wurde hat uns sehr freundlich begrüßt und da wir ein bißchen griechisch sprechen langsam und deutlich gesprochen und sich sehr gefreut. Wir hatten wunschgemäß unser Studio im 1.Stock und wurden auch gleich von unseren Nachbarn (Dänen), herzlich willkommen geheißen. Sie waren sehr nett, und es gab öfter ein Schwätzchen auf dem Balkon. Das Haus ist versetzt gebaut, so das doch jeder für sich auf dem Balkon sitzt und wenn man nicht will muß man den Nachbarn nicht sehen. Von den 10 Apartments waren 5 besetzt, alles in dänischer Hand, alle waren sehr nett, ruhig und es ging recht familiär zu. In der Nacht sollte noch ein deutsches Paar ankommen. Die Zimmer waren sehr gepflegt mit blauen Möbeln und es wurde täglich gründlich gereinigt von einer netten jungen Frau. Abends auf dem Balkon sitzen, wir haben immer viele Kerzen an, und das Meeresrauschen zu hören war einfach traumhaft.

Wir sind dann erst mal nach Plomari gefahren und sind die Gäßchen gelaufen natürlich haben wir an der Platia unseren ersten Kafedaki getrunken. Auf dem Heimweg leichter Regen. Abends sind wir den Weg der von der Anlage direkt am Meer längs führt zur Taverne Blue Sea gelaufen, die man auf einem beleuchteten Weg in knapp 10 Minuten erreichten. Leider fing es als wir ankamen heftiger zu Regnen an, so das wir drinnen sitzen mußten. Außer uns nur noch einige ältere Griechen und die Familie. Als ich auf griechisch fragte ob es Gigantes gäbe, schmunzelte Besitzer Takis und antwortete mit ja. An einem unserer nächsten Besuche sagte er uns dann, als ich ihn fragte ob es Gigantes gäbe, wußte er das wir Deutsche sind, denn die Dänen essen keine Bohnen!

Ich glaube das waren die besten die ich in Griechenland bisher gegessen habe!! Auch die Dolmades, hausgemacht, und die fritierten Zucchini, Es war eigentlich alles sehr lecker, auch der offene Retsina. Als Nachtisch bekamen wir hausgemachtes Halva. Inzwischen wurde der Regen immer heftiger, wir hatten zwar Regenjacken dabei, aber er lies es sich nicht nehmen uns nach Hause zu fahren.

In der Nacht war uns fürchterlich kalt, wir hatten nur Laken, aber auf unsere Bitte brachte uns die junge Frau am Morgen sofort Decken.

Donnerstag, 15.05. sind wir nach einem Kafedaki im Kafenion in Plomari nach Melinda gefahren, ein kleiner Weiler mit immerhin 3 Tavernen. Leider war immer noch kein Badewetter aber zum Glück war der Regen vorbei. Haben dann in der 1.Taverne bei Maria eine Kleinigkeit gegessen. Danach sind wir noch nach Paleochori und Akrasi gefahren.

Am Abend haben wir an der Straße die von Plomari nach Melinda führt ganz lecker bei Mama Katerina gegessen. Die gefüllten Zucchiniblüten waren ein Gedicht!! Am Anfang dachten wir das sie etwas geschäftstüchtig ist, aber sie war nett die Preise stimmten auch. Es gab auch noch einen großen Obstteller vom Haus.

Freitag war dann endlich Sommer!!

Sind morgens Richtung Tarti gestartet, was ja damals der Strand war den wir als den schönsten von Lesbos fanden. Die Straße war vor 16 Jahren fürchterlich zu fahren, nun führt eine sehr breite neue Straße dorthin. Es sind einige neue Häuser dazugekommen, und noch 2 Tavernen. Der Strand war wieder menschenleer, außer uns noch zwei am ganzen Strand. Nun hat uns aber nichts mehr davon abgehalten ins Meer zu hüpfen!! Aber es war kalt!! Nur 16-17 Grad sagte uns ein Grieche der an seinem Boot pinselte und der sich lange mit uns unterhielt. Er kannte München sehr gut, seine Frau kommt von dort, war aber grade auf Deutschlandbesuch. Er hat uns dann noch einige Ausflugs- und Tavernentipps gegeben.

Zuhause angekommen haben wir dann auch das Paar aus Deutschland kennengelernt die bei uns wohnten. Es war lustig zu hören das sie auf vielen Inseln in den gleichen Orten Urlaub wie wir machten, teils sogar in der gleichen Anlage.

Am 17.5. fuhren wir morgens über Megalochori nach Agiassos. Die Straße kann wirklich nur als Piste bezeichnet werden, und das 7 km!! Schlecht zu fahren aber wir waren alleine (kein Wunder)! unterwegs und landschaftlich war es wunderschön! Haben uns ziemlich lange im Ort aufgehalten. Wir haben natürlich die berühmte Wallfahrtskirche besichtigt und kamen dann an der Frauen Kooperative vorbei. Eine Frau kam heraus und bat uns herein. Drinnen verstummte erst mal das Geschnattere von ca. 12 Frauen, die Früchte zum Einlegen vorbereiteten. Sie wollten natürlich wissen wo wir herkamen, wo wir auf Lesbos wohnen und wie oft wir schon hier waren, ob es uns gefällt und und und. Das übliche halt. Eine Frau hat ziemlich lange in Deutschland gearbeitet und noch ziemlich gut gesprochen. Sie mußte immer übersetzen, eine hat dann ganz stolz ihren Wortschatz von bitte, danke, auf Wiedersehen und noch einige Worte "präsentiert" Wir haben dann ein Glas eingelegte Früchte abgekauft, obwohl wir eigentlich nicht so wild auf das Zeug sind.
Dann sind wir weiter nach Polichnitos und haben lange Störche bei der Fütterung beobachtet. Dann weiter nach Vatera und zum Kap Agios Foka zur Taverne Akrotiri, die auch im MM-Führer (Fisch), empfohlen wird. Es war ja Samstag, wir dachten das wenigsten ein paar Einheimische da wären, aber wir waren die einzigen. Es waren nur 2 junge Mädchen da und man konnte sie nicht gerade als freundlich bezeichnen. Zum Essen gab es auch kaum etwas, Fisch überhaupt nicht. Haben dann nur einen Salat gegessen. Auf unseren Gruß als wir uns verabschiedeten nicht mal eine Antwort. Da muß man nicht mehr hin.

In Vatera war alles noch sehr verschlafen, fast alles geschlossen, keine Touristen und der Strand ist sehr lang und wenn er sauber ist sicher auch sehr schön, aber er war total zugemüllt. Schade, aber sieht später sicher anders aus. Wir sind die gelbe Straße über Kato Stavros/Stavros nach Ambelikon gefahren, 6 km ganz langsam, ging auch nicht anders und es zog sich hin. Aber dafür wurden wir mit wunderschönen Einblicken belohnt. Auch einen Fuchs haben wir ganz nahe gesehen. Ab Ambelikon wurde die Straße wieder sehr gut bis Plomari. Gegessen haben wir nach der Tour gemütlich auf unserem Balkon.

Am Sonntag war Faulenzertag am Strand von Isidoros. Der Strand ist wirklich wunderschön und man findet sicher auch in der Hochsaison ein ruhiges Plätzchen. Wir sind oft ins Meer gehüpft, inzwischen war ja herrliches Wetter.
Abends waren wir mit dem Pärchen aus Darmstadt wieder in unserer "Haustaverne" Blue Sea. Diesmal haben wir vom Haus als Vorspeise einen Hähnchensalat, als Nachtisch Kirschen und Ouzo bekommen! Sie waren wirklich mehr als großzügig! Essen wieder superlecker!

Montag ging es Richtung Mytilini nach Perama, ein häßliches Dorf, es ist viel verfallen. Dann weiter nach Pyrgi am Golf von Gera. Mein Mann hat ausgiebig fotografiert und so stand ich eine ganze Weile alleine da und wurde von einer Fischerfamilie beobachtet. Sie winkten mir dann zu, ich sollte zu ihnen kommen. Der Vater mußte mit dem Flicken der Netze aufhören und sich auch dazu setzten. Mein Mann kam dann dazu und wir bekamen Kaffee, Gebäck, eingelegte Feigen, Wasser. Sie waren sehr herzlich und wir haben uns soviel wir konnten sehr nett unterhalten. Dann kam ein Bekannter (Dimitrios), der beiden (Sofia und Nikos), vorbei, der 40 Jahre in Deutschland war. So konnte dann noch alles geklärt werden was wir nicht auf griechisch konnten. Über dem Häuschen von Sofia und Nikos sollte demnächst ein Haus verkauft werden, es sollte so um die 45.000 Euro kosten.
Wir haben die Telefonnummer von Dimitrios bekommen, und nach dem wir so vom Tartistrand schwärmten wollte er uns bei unserem nächsten Besuch dort ein Quartier besorgen. War ganz lustig mit den Dreien, man muß halt Zeit haben, wer weiß wie lange es sowas noch gibt. Bei der nächsten Generation sicher nicht mehr.
Dann fuhren wir noch nach Tarti. Taverne To Tarti leider immer noch geschlossen, aber der Besitzer Georges war da und machte uns einen Salat. Nachmittags wurde es wieder sehr windig aber es blieb heiß. Unsere Mitbewohner vom Blue Waves, Ingrid und Wolfgang aus Darmstadt standen plötzlich vor uns, sonst keine Menschenseele am Strand.
Abends sind wir wieder gemeinsam in unsere Haustaverne.

Dienstag, 20.5.sind wir dann wieder Richtung Mytilini gefahren. Erst mal nach Moria zum römischen Aquädukt.
Dann haben wir das Auto am neuen Hafen abgestellt und sind zum Kastro gelaufen. Leider war geschlossen aber dafür hatten wir einen tollen Blick über die Stadt. An diesem Tag war es ausgerechnet sehr heiß und so bummelten wir nur kurz durch die Gassen und deckten uns mit Obst, Gemüse und Oliven ein. Diese Sachen kann man sehr preiswert in Mytilini einkaufen. Nachdem wir uns noch die größte Kirche von Lesbos, Agios Therapon, angeschaut hatten waren wir froh die Hektik hinter uns zu lassen und fuhren langsam wieder in unser ruhiges beschauliches Quartier.

Am Morgen hatten wir Wolfgang und Ingrid bereits verabschiedet. Die beiden haben noch eine Woche in Molivos verbracht.

Der nächste Tag war wieder Faulenzertag am Isidoros Strand. Am Abend wieder mal in unserer Haustaverne. Unsere dänischen Studionachbarn waren am Tisch neben uns und es war ein lustiger Abend. An einem Abend hatte ich Takis mal nach Fasolakia gefragt und er kam ganz stolz auf mich zu und sagte das seine Frau extra welche gemacht hat. Fand ich ganz süß, es stand ja nicht auf der Speisekarte. Neben seiner Taverne waren mehrere große Gewächshäuser, da ist alles natürlich besonders frisch und gut.

Donnerstag sind wir über Melinda nach Palaichora gefahren. Dort weiter zu den heißen Quellen von Lisvori. Bei den Quellen ist auch eine kleine Taverne mit sehr netten Besitzern. Wir haben uns erst mal zu der Therme begeben. Leider ist die Anlage ziemlich ungepflegt. Die beiden Räume muffig und voller Spinnenweben. Im Wasser ein sehr dicker Grieche der uns ermutigte reinzukommen. Seine Frau stand nur am Rand. Wir haben uns dann doch reingewagt. War das heiß!! Hätte nicht gedacht das ich es schaffe ganz rein zu gehen. Nach 10 Minuten hat es dann auch gereicht! Wir haben noch einen Frappe getrunken und mußten nichts dafür bezahlen. Nach der Therme führt ein kleines Sträßchen weiter nach Skala Polichnitos, ein griechisch schönes Dorf. Haben dort einfach und lecker gegessen. Nach 2 km kamen wir zum Nyfida Strand. Der Strand ist eigentlich recht schön, mit Tamarisken und es geht sehr flach ins Meer. Der dicke Grieche aus der Therme war auch dort mit seiner Frau, sonst keine Menschenseele.

Bei der Rückfahrt stellten wir wieder fest das unser Hinterreifen Luft verlor. Sind dann langsam gefahren damit er nicht ganz platt wird und wollten an der Tankstelle in Isidoros nachfüllen. Wir hatten Pech, das Gerät war kaputt. Also ganz langsam weiter zur nächsten Tankstelle in Trigonas, dort wurde uns dann geholfen.

Ja, wo waren wir am Abend essen? Ihr erratet es sicher!

Am Freitag wollten wir uns in Trigonas das Olivenmuseum anschauen. Ein Blick auf unser Auto zeigte uns das erst mal Reifenwechsel angesagt war, der Reifen war platt und wir wußten dann auch warum, es steckte ein Nagel darin. Also wieder zu der gleichen Tankstelle! Wir bekamen den Reifen dann sofort für 4 Euro!! repariert. Also noch mal Glück im Unglück.

Im Museum haben wir dann 2 1 Liter Kanister Öl gekauft und Seife. Schade das nichts mehr mit Handgepäck geht.

Samstag, 24.5. war wieder Faulenzertag am Isidoros Strand. Abends wieder Haustaverne!

Sonntag sind wir nach Megalochori gefahren, ein schönes Dorf mit netten Leuten. Haben an der Platia einen Frappe für 1 Euro! getrunken. Preise wie in alten Zeiten! Wir waren die einzigen Touristen. Leider hatten die beiden Kirchen geschlossen, wahrscheinlich war nur zur Messe geöffnet.

Nachmittags haben wir uns wieder dem Strandleben hingegeben.

Am Abend sind wir von zuhause zum Mirsini Hotel gelaufen. Die Taverne kann man uneingeschränkt empfehlen! Man sitzt zwar an der Straße, aber es ist auch mal schön das Geschehen zu beobachten. Das Essen war wirklich sehr lecker, und die Portionen mächtig. Ich bekam endlich mein Giowetsi, was auch nicht so oft angeboten wird. Auch waren alle sehr nett und zuvorkommend. Es waren überwiegend Griechen mit Familie zum Essen dort. Um 22.00 kam eine größere chic gekleidete Gruppe Griechen. Wahrscheinlich von einer Tauffeier, das Kind war jedenfalls besonders herausgeputzt! Es ging dementsprechend lautstark zu.

Gegen 23.00 kam ein Bus und brachte eine neue Ladung Dänen! Eine Hektik und Aufregung. Einige Gäste rollten mit ihren Trolleys zu den nahe gelegenen Hotels, einige sind in Taxis umgestiegen. Der Bus blieb mitten in der Straße stehen und die Autos die vorbeiwollten mußten eben warten. Wir haben uns sehr amüsiert.

Tja, die letzten beiden Tage haben wir ruhig angehen lassen und noch mal ausgiebig den Strand und das Meer genossen.

Dienstag abends hieß es denn auch Abschied in unserer Haustaverne nehmen. Wir konnten uns nun wirklich nicht beschweren, hatten wir doch 3 Wochen Urlaub. Trotzdem, ist es dann doch ein bißchen traurig wenn man das letzte Mal den Weg läuft.

Ich fragte Takis ob er eine von den Papiertischdecken an uns abtritt, mit der Insel darauf. Die wird zuhause dann immer bei unserem 1.griechischen Abend aufgelegt und man kann gleich die Orte zeigen. Er brachte mir dann gleich 2 und außerdem noch 4 Ouzogläser mit Schrift. Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut! Wir haben ihm einen Bocksbeutel Frankenwein überreicht, er war ganz überrascht und wollte ihn nach der Saison in aller Ruhe trinken.

Wir saßen dann noch sehr lange auf unserem Balkon und genossen das letzte Mal den Blick auf das Meer und die herrliche Ruhe.

Die Fahrt zum Flughafen lief auch problemlos. Dort erwarteten uns bereits Ingrid und Wolfgang, die auch an diesem Tag zurückflogen. Es wurden erst mal die Erlebnisse ausgetauscht. Nachdem wir ihnen einige Tipps für den Norden gegeben hatten, waren wir natürlich neugierig was sie alles gesehen und erlebt hatten.

Beim Einchecken dann böse Überraschung!! 4 Kilo Übergepäck mußten wir nachzahlen! Das Kilo kostete 5 Euro! Somit war das Olivenöl reiner Luxus und hätte ich bei uns auch im Bioladen kaufen können.
Naja, wir haben es trotzdem mit Genuß verzehrt!!

Geschrieben 08.01.2009, Geändert 13.01.2009, 5805 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Katinka vom 11.06.2009 11:32:56

Hallo Martin,
freut mich sehr das Dir mein Bericht gefallen hat.
Werde gleich mal bei Kritimou Deine Reiseberichte lesen, hab auch was von Samos entdeckt, was unser Reiseziel im Mai 2009 war. Demnächst kommt auch ein Bericht darüber. Nur ganz kurz: Es war sooooo schön!!! Wir sind am 26.5. zurück gekommen, und ich bin immer noch in Gedanken auf Samos!
Bis bald
Liebe Grüße Karin


Kommentar von martinpuc vom 10.06.2009 08:26:05

Hallo Katinka -

Beim Lesen Deines schönen, mit viel Liebe geschriebenen Berichts sind viele Erinnerungen an meine Herbstreise nach Lesbos 2005 in mir wach geworden.
Am urigsten hatte ich damals die Gegend um Plomári, Ag. Isídhoros und Hinterland gefunden, obwohl ich nicht so weit herumkam wie Ihr, da ich kein Auto gemietet hatte. Aber wenigstens Melínda und die östlichen Strände von Ágios Isídhoros (und darüber hinaus, auf Feldweg bergauf) hab ich per Fahrrad erreicht - gut, dass man in Plomári Räder mieten kann.
Wenn Du meine diversen Berichte über Lesbos lesen willst, hier die Adresse:
www.kritimou.de , dann "Reiseberichte" anklicken, dann "Berichte von MartinPUC" und "Nördliche Ägäis".
Jetzt kommt mir grade eine Idee: Ich muss wieder mal auf die Insel!!!

Liebe Grüße
MartinPUC


Kommentar von 47karo vom 10.03.2009 15:09:57

Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Ich habe ihn mit genuss gelesen und bei einigen Namen kam dann auch mein Kopfkino dazu, wo ich schon mal war.
danke auch für euren hinweis im Forum auf diesen umfangreichen Bericht.
katja