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Kotsinas - einst das größte Dorf auf Limnos

Von trampabout

Diese Siedlung wird in den Geschichtsaufzeichnungen erstmals mit dem Jahr 1136 in Verbindung gebracht. Kotsinas hatte seine Blüte nach dem Niedergang von Ifestia, in der byzantinischen Zeit. Die große und sichere Bucht zog immer mehr Einwohner von Ifestia ab und so wurde Kontsinas - früher quasi nur ein Vorort von Ifestia – bald ein wichtiger Handelsplatz. Zum Schutz vor plündernden Piraten und vor den venezianischen Eindringlingen wurde Kontsinas mit einer Burg befestigt.

Von der alten Stadt und der Burg sind heute nur noch wenige Spuren zu finden. Die Kirche der "Panagia tis Zoodochou Pigis" steht auf den Trümmern der Burg. Vor der Kirche die übergroße Bronzestatue der berühmten Heldin von Limnos, Maroula, mit dem erhobenen Schwert. Das Mädchen Maroula stellte sich den Türken in den Weg, als sie versuchten, 1478 die Burg zu stürmen. Sie hatte zusehen müssen, wie ihr Vater, der den Eingang zur Burg bewachte, durch ein türkisches Schwert getötet worden ist. Ihr Mut spornte die Verteidiger derart an, dass die Feinde besiegt und der Hafen befreit werden konnte. So wurde Maroula das Symbol des Freiheitskampfes auf Limnos.

Im Hof der Kirche, wo es früher auch ein kleines Kloster gab, führt eine in den Fels geschlagene Treppe mit 57 Stufen – jede dreizehnte ist aus Marmor – steil hinab zu einem Gewölbe. Dort findet sich ein Wasserloch, aus dem Weihwasser geschöpft werden kann. Von diesem Wasser, das als wundertätig gilt, sollte man vielleicht vorsorglich ein paar Tropfen auftragen! Es ist ratsam, gleich eine Taschenlampe mitzunehmen, sonst werden aus den 57 Stufen schnell 228 schweißtreibende Stufen.

Heute ist Kontsinas ein kleiner, romantischer Fischerhafen mit einem windgeschützten Badestrand. Ein paar zerfallenen Häuser und drei Fisch-Tavernen. Unsere Wahl fiel auf "To Korali", wo wir die Siesta ausgesprochen gemütlich verbrachten. Gut bewacht von einem Teil der griechischen Armee, die am Hafen ein Lager aus drei Zelten aufgeschlagen hatte.

Ganz in der Nähe wurde früher, die "Limnische Erde" – eine Art Heilerde - abgebaut. Dieses Heilmittel hatte schon in der Antike Bedeutung und war bis zum Jahr 1888 ein berühmtes Exportprodukt. Mit dem Fortschritt der Medizin ist aber über dieses Erzeugnis, im Sinne des Wortes, Gras gewachsen. Selbst die meisten Einwohner kennen die Grabungsstätte heute nicht mehr.

Geschrieben 02.11.2001, Geändert 02.11.2001, 2037 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von margarita2609 vom 10.07.2008 16:17:37

Es sind nicht 57, sondern 64 Stufen.