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Meine Insel Kos

Von michael-bodo

Seit 9 Jahren lebe ich auf Kos. Kos ist für mich eine der schönsten Inseln der Ägäis. Sie befindet sich südöstlich des griechischen Festlandes, nordwestlich der Insel Rhodos, in der Mitte des Dodekanes. Kos ist nach Rhodos und Karpathos, die drittgrösste Insel des Dodekans. Sie hat eine reiche Vegetation und fast das ganze Jahr hindurch ein gutes, mildes Klima. Ausser durch ihre natürliche Schönheit und ihren grossen, sauberen Goldsandstränden, erregt die Insel Kos das Interesse des Besuchers durch eine Fülle von Denkmälern, die von der ruhmvollen Vergangenheit der Antike, der byzantinischen Epoche, der Enetokratie, sowie der Neuzeit, zeugen.

Es wird angenommen, dass die ersten Bewohner der Insel die Karer waren, ein altgriechischer Stamm der von der gegenüberliegenden Insel Karia nach Kos kam. Man führt die erste Benennung der Insel ~Kouris» oder ~~Karis» auf diesen Umstand zurück. Die ersten griechischen Kolinisatoren waren die Pelasger aus Thessalia, der wichtigste vorhellenische Stamm, der sich in ganz Griechenland und Kleinasien ausbreitete. Hinweise auf die Ansiedlung der Pelasger auf der Insel geben die Ruinen grosser Bauten, die in der Nähe von Palaioskala und Agios Phokas gefunden wurden.

Die Hauptstadt der Insel ist die Stadt Kos, eines der Tore, durch die man das Innere der Insel betreten kann. Die Stadt liegt im Nordosten der Insel. Der Besucher, der mit dem Schiff nach Kos kommt, sieht nur einen Teil der Stadt, weil die Stadt im Halbkreis um die Bucht von Kos herum gebaut wurde, mit einer Ausdehnung von 20 km. Wenn man die Stadt aus einer bestimmten Höhe betrachtet, gleicht sie einem geöffneten Fächer mit bunten Abbildungen auf grünem Hintergrund. Jeder freie Platz ist mit Grün und Blumen geschmückt. Sehr hohe Palmen, Zypressen, Fichten und Jasmin auf der rechten und linken Strassenseite bilden mit ihren alten aber dicken Zweigen eine grüne Kuppel. Die Höfe der Häuser haben tausend Farben und Schattierungen und das nicht nur im Frühling, sondern zu allen Jahreszeiten. Ausser den Blumen bilden viele Bäume, Sträucher und vor allem Hibisken eine Blumenausstellung von unbeschreiblicher Schönheit. Hierdurch wirkt Kos wie ein gut gewebter Teppich, der bis in die kleinsten Einzelheiten geschmackvoll gestaltet wurde.

In einem solchen Paradies würde man sich sehr schnell langweilen, gäbe es nicht die vielen Bauten und die Ruinen, die trotz der vielen Erdbeben und der zerstörerischen Gewalt der Eroberer erhalten geblieben sind. Diese Ruinen unterbrechen die Monotonie des Grünen und erinnern an die Zeiten alter Grösse. Merkwürdigerweise treibt es einem keine Tränen in die Augen, wenn man sie hier und da verstreut und verlassen sieht. Es erfüllt eher mit einem bitteren Gefühl der Nostalgie, weil man die Glanzzeit dieser Stadt nicht miterleben und mitgeniessen konnte.

Tagsüber glänzen die glühenden Strahlen der Ägäischen Sonne auf der Oberfläche des Meeres und geben dem feinen Sand eine goldene Farbe. Die Besucher geniessen Sonne, Sand und Meer. Selbst am späten Nachmittag vergessen viele in der zauberhaften Athmosphäre, dass sie eigentlich schon gegangen sein wollten.

Jeder hat sicher schon einmal von Hippokrates - dem Vater der Medizin - und dem Eid gehört. Hierzu für Interessierte nun einige vertiefende Erläuterungen: Das Wirken von Hippokrates auf Kos fällt etwa in die Zeit (460-377 v. Chr.) Als Sproß einer alteingesessenen Arztfamilie aus Kos praktizierte er im Asklepeion und gründete seine eigene Schule, mit der er die medizinische Wissenschaft in den Dienst der Menschheit stellte. Auf seinen vielen Reisen studierte er eingehend die jeweilige natürliche Umwelt, die Gewohnheiten und die Lebensweise der Einwohner sowie die verschiedenen Krankheiten und deren Therapiemöglichkeiten und verfaßte darüberhinaus zahlreiche Abhandlungen. Das wohl bekannteste seiner Werke ist der sogen. Hippokratische Eid, den auch heute noch die Ärzte in aller Welt ablegen, ein Meisterwerk von moralischer Größe, das die grundlegenden Prinzipien des ärztlichen Berufsethos formuliert und die ewig gültigen Ratschläge und Ermahnungen des weisen Lehrers der Heilkunst an alle Menschen enthält.

der Hippokratische Eid

"Ich schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde. Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich Verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden. Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden. Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben. Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben. In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewußten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Mißbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven. Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren. Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil."

Asklepes

Einige behaupten, dass es seinen Namen von Askles, dem Tyrannen von Epidaurus, den Asklepes in Kos geheilt hatte, erhielt. Eine andere Annahme sagt, dass der Name von einem Wort abstammt, mit dem man jene Menschen bezeichnete, die andere daran hinderten, krank zu werden. Alle Biographien stimmen darin überein, dass Asklepes der Sohn des Gottes Apollon und der Korone war. Korone wurde später durch die Wut des Gottes darüber, dass sie ihm nicht treu war, verbrannt. Es gelang Apollon, Asklepes aus den Flammen zu retten und er übergab ihn dem Zentaur Chiron. Der Zentaur Chiron hatte viele mystische Personen in der Medizin unterrichtet. Asklepes machte besonders gute Fortschritte. In den Wäldern von Pilio und in Thessalia, wo die Zentauren lebten, fand er viele wunderwirkende Kräuter. Asklepes untersuchte die Kräuter mit Hilfe seines Lehrers. Er wurde in ganz Griechenland berühmt. Die Leute glaubten, dass er der Gott der Medizin sei, der Götter und Menschen heilen kann.

Das Asklepeio auf Kos

Wenn man heute Asklepeio sagt, versteht man darunter ein heiliges Krankenhaus, in dem die Methoden des Asklepes zur Therapie der Kranken angewendet wurden. Das Asklepeio von Kos war wahrscheinlich das Beste und Berühmteste seiner Zeit. Viele Medizinschüler und Kranke aus der ganzen Welt besuchten es. Es liegt an einem Ort mit sehr schöner Aussicht, in einer Höhe von 100 Metern. Das Asklepeio ist umgeben vom Grün eines Wäldchens, das dem Zypressengott Apollon gewidmet war und für heilig gehalten wurde. Das Asklepeio liegt ca. 3 Kilometer ausserhalb der lnselhauptstadt.

Michael Bodo Kuechler

Gern gebe ich weitere Insider-Infos.
E-Mail: michael_bodo_kuechler@hotmail.com

Geschrieben 24.04.2001, Geändert 24.04.2001, 2230 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von nico-e vom 27.10.2011 20:49:58

:)