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Die Tour Nord: Von Korfu über der Katarapass bis nach Saloniki

Von Walterwa

1. Tag

Wir beginnen unsere Reise in Kerkyra (Korfu). Diese Insel war lange Zeit von den Engländern kolonialisiert, und das scheint auch heute noch so. Zumindest im östlichen und südlichen Teil. Dort begegnet man durchaus Fish´n´Chips und anderen englischen Köstlichkeiten, die aber rein gar nichts mit Griechenland zu tun haben. Deshalb fahren wir in den westlichen Teil der Insel. Eine Richtungsbeschreibung ist allerdings unmöglich, am besten nimmt man einen guten Kompaß. Die Strände der Westküste sind sandig und das Wasser klar. Wem das genug ist, kann es hier aushalten.

Darüberhinaus ist Korfu im Westen das Richtige zum Entspannen nach der Reise. Immergrüne Bäume, Eselsrufe und Grillenzirpen - und Olivenbäume. Der Hauptwirtschaftsfaktor der Insel. Wir lassen uns in dem verschlafenen Dorf Kato Garouna nieder und bestellen in der Taverne "Martha und Theo" für den folgenden Abend ein leckeres Giowetsi (Fleischgericht mit griechischen Reisnudeln). Den Abend verbringen wir aber in der Taverne bei Kostas (direkt am Marktplatz).

2. Tag

Spätes Aufstehen ist konform mit dem griechischem Lebensstil. Nach einem griechischen Kaffee und einer Pita (Blätterteig mit Vanille, Spinat- oder Schafskäsefüllung) sehen wir uns die Insel an. Der etwa 2 km entfernte Strand ist im Sommer hoffnungslos überlaufen, aber etwas weiter nördlich oder südlich finden sich paradiesische Buchten, die durch einen kurzen Fußweg erreichbar sind. Dort verbringen wir den Tag und freuen uns auf das Essen bei Martha und Theo.

3. Tag

Am Hafen von Kerkyra-Stadt sollte man unbedingt noch 1-2 Stunden aufbringen, um die neue Festung zu besichtigen. Direkt gegenüber des Hafens liegt die von außen unscheinbare Festung. Doch im Inneren wird das wahre Ausmaß sichtbar. Neben architektonischen Elementen auch ein herrlicher Rundblick auf Korfu und das Meer.

Mit der Fähre setzen wir über nach Igoumenitsa. Dieses Hafenstädtchen ist laut, stickich, hektisch und teuer, weshalb wir uns hier nicht aufhalten, sondern gleich in Richtung Ioannina verschwinden. Bereits nach 20 km führt eine Abzweigung nach Filliates. Dieses Dorf ist schon eher typisch griechisch. Mit verwinkelten Gassen, etlichen Läden und einer großen (was nicht heißt ungemütlichen) Taverne, genau am Marktplatz. Hier ist einkaufen geplant. Besonders interessant sind hier die Tante Emma Läden, wo man Mehl und Oliven noch aus den Fässern abgewogen bekommt. Oder der Eisenwarenhandel, der neben Schraubenziehern und Messern oberster Güte auch die völlig eisenfreien roten Olivenfässer anbietet; die es in allen möglichen Größen gibt, und sich bestens eignen für die Aufbewahrung von Nudeln, Reis und Müsli.

Etwas weiter in Richtung Nordwest geht es auf erstaunlich gut asphaltierter Strecke weiter zu einem Fischerdorf namens Sagiada. Diese Ansiedlung verdient den Namen Dorf kaum, es sind nur ein paar Häuser und ebensoviele Tavernen. Hier bekommt man etwas sehr seltenes: Eine Ouso-Mese. Dazu bestellt man sich in einer Taverne "Ena Ouso, parakallo." Erst wenn der Chef serviert, fragt man nach einer Mese. Wenn man Glück hat (oder wie in unserem Fall, einen Einheimischen dabei) bekommt man sie. Sie besteht aus Tintenfischen, Krabben, Fisch und Tsatsiki und Taramasalat (Fischeierpaste). Eine einmalige Köstlichkeit.

4. Tag

Ein Abenteuer liegt vor uns: Der berüchtigte Katarapaß. Katara heißt zu deutsch "Teufel", und warum, weiß man, wenn man ihn befahren hat. Die Straße ist gut, aber es geht dauernd bergauf. Dazu endlos schlängelnde Serpentinen. Nur der grandiose Weitblick macht die Strapazen wett. Die erste Station ist Ioannina. Eine Stadt in einem Bergtal gelegen, an einem riesigen See, der allerdings, wie viele Seen in Griechenland völlig verdreckt ist. Dennoch: Ein Besuch in der Stadt lohnt sich.

Aber wir wollen heute noch nach Kalambaka. Das ist die Stadt die an dem Fuße der Meteoragebirge liegt. Dieses Kaff ist nicht der Rede wert, obwohl einige Tavernen abseits gutes Essen bieten. Wir beziehen Quartier im Campingplatz Philoxenia. Das bedeudet "Gastfreundschaft". Und gleichzeitig benennt das Wort "Xenia" auch den Fremden. Eine Überraschung: es gibt also nicht zwei Worte, wie bei uns. Der Fremde ist immer Gast. Die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt, und der Swimmingpool eine nette Erfrischung. Man findet den Campingplatz auf dem Weg Richtung Trikala als letzten Platz links, etwas ausserhalb von Kalambaka.

5. Tag

Spätestens gegen 9 Uhr sollten wir uns auf die Socken machen, um die Klöster von Meteora zu besichtigen. Zuerst geht es mit dem Fahrzeug zum Big Monastir. Das größte Kloster liegt an einer Straße und man kann das Auto abstellen. Welche Klöster man besichtigen will, bleibt einem selbst überlassen. Schön sind alle, und die Aussicht und die Architektur lassen den Atem stocken. Das eine kann man direkt anfahren, das andere ist nur durch einen 30 minütigen Fußmarsch zu erreichen.

Tip: Arme und Beine sind bedekt zu halten, wenn man in das Kloster will. Frauen müssen Röcke tragen. Paradox: Ein Minirock wird geduldet, lange Hosen nicht!

Lust auf mehr Tourvorschläge?

Auf meiner Internetseite gibts den Rest der Tour Nord, eine Tour Süd sowie eine für die Peleponnes und noch einiges an Informationen dazu. (siehe Link oben: "Die Seite für Griechenlandfreunde")

Link

Die Seite für Griechenlandfreunde.

Geschrieben 16.03.2001, Geändert 16.03.2001, 1534 x gelesen.

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