Re: ANEK-Fähre Ancona-Igou

"und meines Wissens gab es auf der Ancona-Route keine größeren Verspätungen."

Natürlich kann es jederzeit auch auf der Ancona-Route Verspätungen geben. Ganz real. Und es gibt sie auch jedes Jahr. Wer sich an den vergangenen Sommer erinnert, hat es bei Anek mit einiger Wahrscheinlichkeit selbst erlebt. Dieses Forum ist jedenfalls voll mit entsprechenden Berichten. Ich war selbst betroffen und habe das Thema auf Marinetraffic, den Websites von Anek und Superfast und in meiner eigenen Kommunikation mit Anek sowie der beauftragten Hafenagentur in Patras sehr eng verfolgt. Du findest hier im Forum beispielsweise

www.in-greece.de/forum/beitrag/292233-ol ympic-champion-verspaetung
www.in-greece.de/forum/beitrag/293418-wi eder-fahrplan-puzzle-bei-anek

Die Ancona-Route ist also keineswegs frei von teils recht heftigen Verspätungen und sehr kurzfristigen Fahrplankorrekturen mit ausgelassenen Hafenhalten. Strukturell also kein anderes Problem als auf der Venedig-Route.

Wer sich orientieren will, muss regelmäßig aktiv die Websites der Reederei anklicken und dort nach den oft versteckten Fahrplankorrekturen suchen, auf Marinetraffic einigermaßen zeitnah die tatsächlichen Routenzeiten der gebuchten Schiffe verfolgen und zudem bei Euroline in Patras oder Igoumenitsa anrufen bzw. anmailen.

Für einen durchschnittlichen Fahrgast, der einfach nur mit seiner Familie im Campingbus ans andere Adriaufer will und das wegen der Urlaubsplanung in Unternehmen auch mittel- oder langfristig festlegen muss, ist das einfach zu viel Aufwand, will er nicht überrascht werden. Wer im Berufsleben steht kann es sich nicht leisten, wegen Verspätungen einen Urlaubstag zu verlieren oder nach Urlaubsende am Montag einfach nicht zum Job zu erscheinen, weil die Reederei den gebuchten Fahrplan nicht einhalten kann oder will.

Wenn die Reedereien nicht vollends zu Rentnerschaukeln werden wollen, bei denen es auf Stunden oder Tage nicht so ankommt, müssen sie sich zumindest für den touristischen Bereich etwas überlegen, um nicht noch mehr Kunden an die Autobahn oder das Flugzeug zu verlieren. Bei gewerblichen Lastwagen-Kunden besteht ohnehin große Flexibilität beim Transportweg. Die können den Kühllastwagen mit leicht verderblichen frischen Erdbeeren nicht einfach zwei Tage in der Sonne stehen lassen, weil das Schiff nicht kommt. In dem Zustand, in dem die Ware dann in deutschen Großmärkten ankommt, finden sie keine Abnehmer mehr.