Geschrieben am 21.01.2018 19:02:34
Von
HannesP
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2 Antworten
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Das ist alles viel einfacher. Die meisten griechischen Firmen bekommen einfach nicht die Mengen und die Lieferzuverlässigkeit hin, die Lidl und andere benötigen. Sie sind zu klein. Die, die groß genug sind, schaffen es auch.
In der Region Nafplio gibt es eine Genossenschaft, die genug kritische Masse hat, um wenigstens vor Weihnachten eine kurze Zeit mit Orangen in den Regalen von Lidl und Kaufland in D zu landen. Ja - genau die, die man dort als Tourist in den Plantagen an den Bäumen sieht. Die kaufen dort was sie bekommen in der Region mit langfristigen Lieferverträgen bei den Produzenten auf, um sich dan ihrerseits vertraglich an Lidl binden zu können. Die schaffen einmal die Menge - das wars aber dann.
Es gibt von den stadtgeflüchteten Neubauern einige, die sich etwa bei Beeren zusammengetan haben und ihre Produktion poolen. Mit den Mengen schaffen sie es beispielsweise in der Nische als Zulieferer für das Bordcatering einer großen arabischen Airline.
Also es geht durchaus. Wenn sie sich zusammentun und ihre Produkte gemeinsam vermarkten, dann bekommen sie auch den Fuß in die Tür.
Die Deals laufen eher hinter den Kulissen. Auf der weltgrößten Agrarmesse Grüne Woche in Berlin ist GR nicht vertreten, obgleich man da viel Verbraucherpublikum hat. Dafür sind wenige Tage später dort auf der ausschließlich Fachmesse Fruit Logistica in Berlin, auf der die Handelsketten einkaufen, gleich 60 GR-Genossenschaften vertreten..
Der Vorteil der Spanier: größere Betriebe, größere Liefernetzwerke, mehr Mengen und mehr Erfahrung. Aber Dutzende griechische Genossenschaften sind längst und teils seit Jahrzehnten in der Spur.
Das Thema Subvention spielt keine Rolle, die GR benachteiligt. Die europäischen Agrarsubventionen gibts für spanische und griechische Bauern in gleicher Höhe. Die Spanier sind mit ihrer Betriebsstruktur aber wettbewerbs- und leistungsfähiger am Markt. Das kriegen die Griechen auch hin, wenn sie entsprechend umstrukturieren - allerdings wohl um der Preis der gleichen Kollateralschäden wie in Spanien.
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