Von
HannesP
915 x gelesen
2 Antworten
|
Der Punkt ist, dass innerhalb von 30 Fahrminuten in Tembi, Platamon und Leptokaria dreimal hingelangt wird und auf dieser kurzen Strecke insgesamt 6,40 Euro Maut verlangt werden. Wer den Strassenzustand kennt, fragt sich wofür. Ich nehme an, dass es da drei Bauabschnitte zum Strassenausbau gibt und die in der Hand dreier unterschiedlicher Konsortien liegen.
Dennoch ist das Bild nach aussen vor allem für Touristen, die in diesem Gebiet Urlaub machen und die kostenfreien Varianten aus Ortsunkenntnis nicht nutzen, kein gutes. Kaum haste dein Geld weggesteckt, kommt schon die nächste Zockstelle ins Bild.
Über Giorgious, der sich dafür ausspricht, die Kostenlos-Varianten für Griechen zu reservieren während Touristen zahlen sollen, kann ich nur herzlich lachen. Ich möchte gar nicht auf Deutschland verweisen, wo nur die Deutschen Kraftfahrzeugsteuer für den Strassenbau zahlen, während ausländische Gäste alle Strassen kostenfrei nutzen. Mir würde schon reichen, wenn in Griechenland alle Autofahrer, ganz gleich mit welchem Kennzeichen, auch in vergleichbarer Weise bemautet würden.
Privat kommt mir natürlich die Galle an jeder Mautstelle hoch. Zumal dann, wenn ich dort für Minibeträge anhalten muss. Das kann man doch insgesamt intelligenter regeln. Aber natürlich finde ich es auch richtig, dass diejenigen für den Autobahnbau herangezogen werden, die die Autobahnen nutzen. Irgendwoher muss das Geld dafür ja kommen.
In dolles Geschäft scheints ohnehin für die Konsortien nicht zu sein. Hochtief versucht bislang vergeblich, seine Konzession für den Athener Flughafen zu einem vertretbaren Preis zu verkaufen. Und für die Autobahn-Konzession muss der Konsortionalführer Hochtief Wertberichtigungen vornehmen.
Das bedeutet, trotz Maut wird mit dem griechischen Autobahnbau Minus erwirtschaftet. Das Minus drückt Gewinn und Steuern. Da Hochtief in Deutschland steuerpflichtig ist, gehen dem deutschen Steuerzahler wegen der roten Zahlen in Griechenland wahrscheinlich Millionen durch die Lappen.
Bei allem Verständnis für die griechischen Normalbürger, denen es derzeit arg an die Brieftasche geht - ich möchte derzeit pekunär auch nicht in deren Haut stecken. Aber auch angesichts der in GR erwirtschafteten Hochtief-Steuerausfälle für Deutschland - den Rest der Kalamitäten mag ich hier gar nicht erwähnen - geht mir Giorgious ewige Nörgelei über die deutschen Schweinekapitalisten, die die Griechen ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, dann auf Dauer doch etwas auf die Nerven. Griechenland ist für die gesamte EU ein Minusgeschäft und wird es wegen der schwachen Wirtschaftsstruktur auch bleiben.
Dennoch lieben wir dieses Land und lassen jedes Jahr ein Gutteil unseres in Deutschland sauer erwirtschafteten frei verfügbaren Einkommens dort.
|