Endlich mal wieder auf Thassos!?

Nach 12 Jahren Abwesenheit verschlug es mich mehr oder weniger zufällig nochmals nach Thassos. Bei der Fahrt mit der Fähre von Keramoti nach Limenas wurden viele alte Erinnerungen geweckt. Wie würde es heute sein? Limenas war relativ unverändert, was wohl daran lag, dass es damals schon weitgehend bebaut war.

Die Weiterfahrt mit dem Taxi nach Skala Potamia gestaltete sich schon nicht mehr so schön, hatte doch der intensive Marmorabbau nicht gerade zur Verschönerung der Insel beigetragen. In der übers Internet herausgefundenen Pension "Katherina", wo ich mich im Laufe der nächsten Tagen übrigens recht wohlfühlte, wurde schnell das Gepäck abgeladen und nach dem unvermeidlichen Begrüßungstrunk ging es dann sofort an den Strand und von dort Richtung Chrissi Amoudia.

Was war aus meiner ehemals ruhigen und verträumten Insel geworden? Liegestühle nebst Sonnenschirmen - so weit das Auge reichte! Und das den ganzen Weg bis zum Golden Beach! In nicht allzu ferner Zukunft werden Skala Poatmia und Chrissi Amoudia dann wohl zusammengewachsen sein. Chrissi Amoudia, wo vor 12 Jahren kaum Gebäude standen, war restlos zugebaut!

Jetzt galt es erst einmal, sich vom ersten Schrecken zu erholen. Ein paar Gläschen Wein ließen dann die eine oder andere Umweltsünde langsam in milderem Licht erscheinen. Und das Superwetter tat sein übriges dazu! Die Bucht ist sicherlich noch immer eine der schönsten auf Thassos - nur mit der damaligen Ruhe ist es halt hin. Beim Essen kam dann langsam Freude auf: die damals üblichen Plastiktischdecken waren überall durch Papiertischdecken ersetzt worden. Also doch ein Fortschritt! Ein Blick unter die Papiertischdecke sollte mich jedoch eines anderen belehren: hier war wieder, wenn auch ganz dünn, die obligatorische Kunststoffschicht. Na ja, muss man halt in Sachen Umweltschutz noch ein wenig üben!

Von Tag zu Tag verlor der anfängliche Schrecken jedoch immer mehr an Bedeutung: Thassos war, ist und bleibt eine Insel, die es sich auf jeden Fall lohnt, einmal zu besuchen. Aber bloß nicht im 12-Jahres-Rhythmus!