Sonntagmorgen in Kokkari

Langsam kommt Leben in den kleinen romantischen Hafenort an der Nordküste von Samos. An der Hafenmole sortieren Fischer mit beschaulicher Ruhe ihren nicht sehr ergiebigen Fang und beweisen dabei ihre Geduld beim Entwirren der Netze. Vier niedliche Kätzchen räkeln sich in der aufsteigenden Morgensonne. In Kürze färbt sich das Meer vom dumpfen Grau in strahlendes Türkis. Leichter Wind bläst, Wellen schlagen ans Ufer. Horcht man genau hin, vernimmt man das musikalische Zusammenspiel aus dem Rauschen des Meeres und dem Zurückrollen der Kieselsteine, ein Hörerlebnis besonderer Art.

Auf einer der beiden winzigen Felsenhalbinseln trotzen die wenigen Bäume dem ständig wehenden Nordwind. Fast waagrecht neigen sich ihre Kronen nach Süden. Die dicht bewaldeten Berghänge im Nordwesten von Kokkari erstrahlen im grellen Licht der Morgensonne. Tief unten das glitzernde Meer und das Postkartenmotiv ist perfekt.

Tummeln sich am Abend die Touristen an der Hafenpromenade, so ist es jetzt eine Entenfamilie, die gemütlich entlangspaziert. Fein gekleidete Einheimische sind unterwegs zum sonntäglichen Kirchgang, während junge Kellner mit ihren knatternden Mopeds zum Broteinkauf düsen.

Viele Bars und Cafés warten auf Frühstücksgäste, die sich an diesem Septembermorgen nur zögerlich einfinden. Ein griechisches Frühstück, dazu ein leckeres Yoghurt mit Honig, frisch gepreßter Orangensaft und das alles direkt am Meer, wie könnte ein Urlaubstag noch schöner beginnen? Mit einem ausgiebigen Morgenspaziergang in Kokkari!