Samos - grüner Schatz der Ägäis

Samos wird viel gerühmt, sei es der hervorragende Wein, die netten, hilfsbereiten Insulaner oder die landschaftliche Vielfalt dieser überaus fruchtbaren griechischen Insel. Zahlreiche Deutsche kommen Jahr für Jahr immer wieder - sie stellen die meisten ausländischen Besucher auf der Insel, mit weitem Abstand gefolgt von Briten, Österreichern und Holländern.

Die Anreise ist kein Problem. Von den wichtigsten deutschen und österreichischen Flughäfen bestehen zur Saison von Mai bis Oktober wöchentliche Direktverbindungen nach Samos. Die meisten Besucher werden ohnehin schon zu Hause pauschal buchen - also Unterkunft in Kombination mit Flug, was durchaus sinnvoll ist, denn zur Hochsaison bleibt kaum ein Bett frei.

Auf Samos kann man viel entdecken, die Insel ist viel zu schön, um den ganzen Urlaub im Hotel und an ein und dem selben Strand zu verbringen. Ein Mietwagen kann wertvolle Dienste leisten, obgleich das Linienbusnetz auf der Insel ausreichend ausgebaut wurde.

Bedeutendste Urlaubsorte, jedem Samos-Reisenden bekannt, sind die hübsche Hafenstadt Pythagorion im Südosten und das malerische Kokkari an der Nordküste. Beide Standorte sind jenen zu empfehlen, die viel Trubel, Unterhaltung und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten wollen. Während der Hochsaison wird es sowohl in Pythagorion als auch in Kokkari sehr lebhaft, beide Orte leben fast ausschließlich vom Tourismus.

Dagegen bildet die sympathische Hauptstadt Samos, in einer tief eingeschnittenen Bucht gelegen, einen Hort griechischen Alltagslebens. Dort lässt es sich wunderbar durch die Fußgängerzone mit ihren vielen Geschäften spazieren, auch die Uferpromenade mit den Schiffen und Jachten wirkt typisch griechisch. Besuchen sollte man außerdem den Markt an der Spyridon-Kirche nahe dem schattigen Stadtpark, ebenfalls nicht zu verachten ist ein Spaziergang hinauf in die Altstadt Ano Vathi mit verwinkelten Gassen und einer traumhafter Aussicht.

Wer gute Strände sucht, wird nicht überall fündig. Meist sind es auf Samos Kies- und Kieselstrände, die schönsten sind wohl Tsabou und Tsamadou bei Kokkari, außerdem Mykali im Osten und Potami bei Karlovassi. Herrliche Sandstrände gibt es ebenfalls, diese liegen allerdings alle im Südwesten: Votsalakia, Chrissi Ammos und ein sehr schöner, feiner Strand auf dem vorgelagerten Inselchen Samiopoula. Das Wasser ist übrigens an sämtlichen Stränden kristallklar und absolut sauber, höchstens in der Bucht von Samos-Stadt und in Karlovassi ist Vorsicht geboten.

Liebhaber von eindrucksvollen Landschaften sowie Wanderer und Mountainbiker werden auf Samos ein wahres Paradies vorfinden: besonders im Norden und Westen gibt es noch dichte Wälder. Bekannt sind beispielsweise das Nachtigallental bei Agios Konstantinos und die Potami-Wasserfälle bei Karlovassi. Aber die Landschaften auf Samos haben noch weit mehr zu bieten: besonders zu empfehlen ist die 3-stündige Wanderung von Potami zu den beiden Seitani-Stränden, die als die schönsten der Insel gelten. Dabei wird einem die reiche Natur der Insel klar.

Leider hat alles seine Schattenseiten, die von Samos ist eindeutig die Südseite: von Ormos bis Ireon ist die gesamte Küste sowie die Hänge des Vournias bis hinüber nach Pirgos von verheerenden Waldbränden heimgesucht worden, die fast keinen alten Baum stehen gelassen haben. Doch sprießt zwischen den verkohlen Stämmen schon wieder frisches Grün, heute überdecken Büsche und Sträucher die schlimmsten Wunden, sodass das Gebiet bereits wieder grün wirkt.

Mit Samos werden auch Kulturinteressierte zufrieden sein, es gibt nämlich zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Die Reste des Hera-Tempels bei Ireon, der Eupalinos-Tunnel bei Pythagorion, das Archäologische Museum von Samos-Stadt und nicht zu vergessen zahlreiche Klöster. Das Kloster mit der schönsten Lage ist wohl Evangelistrias, dass nur zu Fuß von Votsalakia aus erreicht werden kann. Belohnt wird man mit einem überwältigenen Ausblick aufs Meer, die Tour lohnt besonders im Frühjahr, wenn auch der Weiterweg auf den höchsten Inselberg, den Kerkis (1440m) möglich ist. Aber die Anstrengung, der Höhenunterschied und die enorme Sonneneinstrahlung sind nicht zu unterschätzen, es sollten nur erfahrene Bergsteiger auf den Kerkis steigen.

Wer einmal den Sonnenuntergang genießen will, sollte sich per Mietwagen nach Drakei ganz im Westen aufmachen. Dort kann man den Sonnenuntergang in einer Taverne mit deutsch sprechendem Besitzer genießen.

Generell sind die Tavernen der Insel wirklich gut, wir waren in 14 verschiedenen beim Essen und konnten uns nie beschweren. Auch die Preise werden die gebeutelte Deutsche Geldbörse erfreuen - also lieber nur mit Frühstück als mit Halbpension buchen, damit nicht nur der Hotelier, sondern auch die Tavernenbesitzer etwas verdienen können.

Falls es einem mal langweilig werden sollte, bieten sich einige sehr eindrucksvolle Bootsausflüge an, etwa nach Samiopoula zum Baden, nach Fourni und nach Patmos gibt es ebenfalls interessante Angebote. In die Türkei gibt es auch Ausflüge, aber diese werden durch hohe Hafentaxen zu einem teuren Vergnügen.

Fazit: Samos hat für jeden Geschmack etwas zu bieten und kann nicht nur mit Stränden, sondern vor allem mit einer herrlichen Landschaft aufwarten.

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Informationen zur Insel und ihren schönsten Plätzen