Ein Sesamkringel für 50 Cent

Es ist ein preiswertes und wohlschmeckendes Essen (meistens jedenfalls), das von fliegenden Händlern in Griechenland angeboten wird: der Sesamkringel, auf griechisch Koulouri genannt. Kostenpunkt: 50 Cents. Fast möchte man meinen, das passende Essen zur Krise.

Frisch schmeckt er am besten, ist einfach und existiert trotzdem in großer Vielfalt, von süßen bis zu herzhaften Varianten. Vergleichbar ist er vielleicht mit der Bretzel in Süddeutschland, schmeckt aber anders. Es gibt sogar Geschäfte, die sich auf dieses einfache Produkt spezialisiert haben (siehe Foto).
Es gibt ihn nicht nur in Griechenland, sondern auch in der Türkei. Dort heißt er nicht Koulouri, sondern Simit. Unter dieser Bezeichnung kann man auch im deutschsprachigen Wikipedia mehr über ihn erfahren: de.wikipedia.org/wiki/Simit

Der Sesamkringel ist somit kein Produkt der Krise, sondern soll bereits vor etwa 500 Jahren im Osmanischen Reich entstanden sein und ist heute in verschiedenen Nachfolgestaaten unter unterschiedlichen Namen verbreitet. Fast scheint es, als wende sich Griechenland in der Krise wieder stärker dieser Tradition zu.

Die türkischen Touristen, die im Hotel auf dem Frühstücksbuffet auch Sesamkringel vorfinden, dürften sich wie zu Hause fühlen. Zum Schaden von Griechenland ist es nicht.