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Kóraka Beach bei Rodákino

Von Doreen

Koraka Beach bei Rodákino am 20. Oktober 2002

Rudolf, ein netter älterer Herr, sehr sfakiáerfahren, deutlich älter als er aussieht, machte mir vor dem Hotel Stavris in Chora Sfakíon den generösen Vorschlag, mich tags darauf auf einen Tagesausflug nach Rodákino und zum Kóraka Beach in seinem kleinen Mietauto mitzunehmen. Nachdem wir Robert, einen sehr landeskundigen Reisefreund und bekannten Gipfelstürmer, der manchmal sogar etwas viel für sein Alter wagt, oberhalb von Kapsódassos abgeliefert hatten, ging es weiter am Rande der Ebene nach Skalotí und über die hübsche Serpentinenstrecke mit meilenweit violett blühender Strauchheide nach Áno Rodákino ("Oberer Pfirsich"), enge Ortsdurchfahrt, dann hinunter und über die schmale Brücke hinüber nach Káto Rodákino. Schon von der Straße weit vor Rodákino aus, unweit von Argoulés, konnte man hinunterblicken auf die leeren Sandstrände westlich des Kóraka Beach.

Abzweig kurz hinter dem Ortsanfang von K. R. runter zum Kórakastrand, etwa 2 km. Vorbei an einigen Unterkünften, etwa den Sunrise Apartments, wo ich vor Jahren den ersten wirklichen OktoberSTARKREGEN von einstündiger Dauer (!!!) nach fast 6 Monaten Dürre erlebt hatte - der Regen überschwemmte sogar das Frühstückslokal auf der ausgebauten und eingedeckten Dachterrasse hoffnungslos.

Mündung auf die strandparallele Asphaltstraße. Ein neu gebautes, jetzt schon geschlossenes Strandcafé. Weit und breit nichts von der im Müller-Verlag-Kretaführer seit Jahren erwähnten "Bäckerei" zu sehen (- kann mir da jemand weiterhelfen?). Ein einsames Kartentelefon, einige Strandliegen und ein großer Kiesstrand, nach W hin mit Felsplatten. Östlich ein kleiner Feldweg nach hinten zu einer Taverne mit Zimmervermietung, noch geöffnet, das DoZi. für 35 Euro, mit Fernseher. Davor ein Abzweig hügelauf nach O mit Hinweisschild auf eine Unterkunftsmöglichkeit in 1,5 km Entfernung - da gibt es noch ein Haus mit 5 Zimmern, wie die Tavernenwirtin meinte, ziemlich abgelegen.

Zurück zur Einmündung der Straße vom Dorf und weiter nach W. Zwei kleinere Felsnasen, um die sich die Teerstraße windet. Felsen im Meer. Weiter hinten Tamarisken und das schmale Band des Sandstrandes, recht hübsch und einladend. Hügelan einige Häuser mit Zimmervermietung und zwei Aussichtstavernen, eine davon mit Taxi, das man als Autoloser hier sicher gut nutzen kann, da der Mittagsbus von Réthimno her nicht herunter zum Strand fährt.

Am Westende ein größeres Kap, davor ein großer Hof mit überdachter Strandterrasse vor einer weiteren Taverne mit Zimmern - da wurde ich früher ziemlich schlecht bekocht, und die meide ich nun gerne - sowieso weit und breit kein Gast zu sehen. Durch ein Gatter geht es von hier aus auf schmalem Pfad rund um das Kap und hinab zu einer Abfolge sehr hübscher Feinkies- und Sandstrände, die mit Auto besser von der Straße hinter Frangokástello nach Rodákino auf einem Feldweg erreichbar sind.

Ich wandere auch gleich quer durch den Tavernenhof, ein junger Schäferhund bellt mich an, möchte spielen. Der Besitzer stellt mich zur Rede, was ich hier wolle, er hat vielleicht auch nur Bedenken wegen dem Hund. Durch besagtes Holzgatter über das Kap und die westlichen Strände vor, vorbei an einer unter Bäumen ruhenden Schafherde und einer Dreiergruppe von diese Strände fast berufsmäßig (TUI, Thomas Cook?) inspizierenden Deutschen. Zwei Wohnmobile, eines davon sogar aus dem fernen Spanien ("GC" auf dem Nummernschild, welche Stadt wohl? Etwa Giruna, Catalunya?).

Erschrockene Blicke einer die Felsen landein als Toilette aufsuchenden Spanierin. Vom großen Kap mit dem roten Erdweg schon westlich der kleinen Kapelle hinter dem hübschen westlichsten Sandstrand her nähert sich eine kleine Wandergruppe. Auch ich bin von hier aus schon bis Frangokástello durchgewandert und habe damals den leider nur bis irgendwann im September existenten Spätnachmittagsbus von (Ch. Sfakion über) Fangokástello Richtung Plakiás nach Rodákino zurück genommen.

Rückmarsch, erst auf den baumgesäumten Sandweg, dann über den Strand. Noch vor dem kleinen Felskap biege ich diesmal landein auf einen Feldweg, der in einer Kurve bergauf, bergab, vorbei an einer Altautoabstellfläche (oder so ...) und einer Tavernenzufahrt in etwa 10 Minuten wieder zum langen Sandstrand von Kóraka führt - Alternative zum Felspfad übers Kap. Kurz vor Erreichen der Uferstraße steige ich hoch zu der Hotelanlage mit verschiedenen Häuserwürfeln des Hotels "Polyrizos" (- hoffentlich schreibe ich den Namen richtig), eine Hand voll Gäste ist erkennbar, zielstrebig oben auf einer Art Terrasse ein kleines Stück Richtung Strand weitergehend zu der zum Hotel gehörenden kleinen weiß gestrichenen Taverne mit den vielen Katzen davor, der Oma als Köchin und dem Superessen, an das ich mich gerne erinnere (!). Ein Blick in die Küche, in die Töpfe. Ich entscheide mich für die Fischsuppe. Die junge Frau serviert sie mir. Wie in GR bei Fischsuppe üblich (- im Gegensatz etwa zu Italien), werden zwei Teller (plus Grätenteller) aufgetischt. Ein tiefer Suppenteller mit dem ausgekochten Fischsud,, ein flacher mit dem nun nur mehr matt glänzenden Prachtexemplar von entwurzeltem Ozeanbewohner, garniert mit Wurzelgemüse, Sellerie und gekochten Kartoffeln. Es ist wieder "ein Gedicht, ein Gedicht!" (Qualtinger, Karl Kraus). Dazu ein Mythos und Brot. Zu meinem großen Erstaunen wird mir dafür, bestimmt versehentlich, der sagenhafte Preis von 5 Euro 30 berechnet. Schon vorletztes Jahr in Kato Zákros kostete die Fischsuppe alleine 4.000.- Drachmen.

Am Nebentisch eine Runde Bayern, später noch ein nord- bzw. westdeutsches Paar. Und vielleicht 12 Katzen, es wurden laufend mehr... Am Ende trippelte sogar eine ganz kleine heran, die keine Chance gegen die größeren hatte.

Wieder zurück zum Strand, die kleine Treppe südlich des Lokals hinunter. Ein wenig Ausruhen. Eine Touristin aus dem Hotel rückt mit Sonnenschirm an. Verzweifelte Versuche, ihn, dem heftigen Wind zum Trotz, im Sand zu fundamentieren. Der 11. Versuch gelingt, noch bevor ich eingreifen kann. Pardon für meine frühere Bemerkung, Koraka sei relativ windgeschützt, es herrschte halt zufällig Windstille, als ich zuletzt dort war. Das stimmt leider nicht! Insbesondere der große Kiesstrand im Osten, bei der Zufahrt von Rodakino her, ist sehr windexponiert (bei nördlichen Fallwinden).

Auch die eine Taverne mit dem Taxi oberhalb des Sandstrandes, zu der eine große Treppe führt, hat nun einige Gäste. Aber insgesamt äußerst ruhig, an diesem 20. Oktober. Für Ruhe Suchende also um diese Jahreszeit sehr zu empfehlen.

Auf der Rückfahrt kehren wir noch kurz in Komitádes ein, in dem Kafenío, wo die Deutsche mit dem roten Auto und der "FFB"-Nummer eingeheiratet hat. Sie ist leider soeben Richtung Chaniá aufgebrochen, nur ihr griechischer Ehemann und die schwarz gekleidete Oma sind anwesend, und einige freundlich grüßende Maler - das Haus wird gerade innen wie außen neu gestrichen. Ein, zwei Rakés (Ratschés) zum Abschied. Und am Ortsende Richtung Ch. Sfakion treffen wir sogar noch auf den Wandersmann, den wir zur kleinen Bergwanderung ausgesetzt hatten. Er ist dankbar für dem "Lift", die letzten Kilometer zurück in die Chóra.

MartinPUC, Oktober 2002

Geschrieben 22.11.2002, Geändert 22.11.2002, 2677 x gelesen.

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