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Lotse zum Nonnenkloster Agios Charalampos

Von trampabout

Wir fahren mit dem Landrover von Eretria über Lepoura nach Kimi. Nordöstlich von Lepoura soll Evia besonders schön sein. Und das ist wirklich so. Macchia-Ebenen, langgezogene Hügel, wilde Schluchten und immer den mächtigen Dirfys-Gebirgszug vor Augen. Hier ist die Natur noch pur und die Ortschaften sind noch recht ursprünglich. Es macht Spaß, von der direkten Straße abzuweichen und ein wenig über Serpentinen zu kurven.

So haben wir Agios Charalampos ausgeschaut und das Dorf Ohthonia. Als wir bergan auf einer Weggabelung gerade die Aussicht genießen und die Landkarte studieren wollen, hören wir das Knattern und Schnaufen eines Mopeds. Der Lenker in Monteurkluft bremst bei uns und erkundigt sich nach unserem Ziel. Wir verständigen uns mit Händen und Füßen, untermalt mit ein paar Brocken Deutsch und Englisch. Jetzt kommt genau das, was die Menschen in Griechenland so sympathisch macht! Der Mopedfahrer deutet kurz entschlossen an, dass er uns dorthin bringen wird und wir sollen ihm folgen. Obwohl wir den Weg kennen, bleibt uns nichts anderes übrig, als seine Hilfsbereitschaft anzunehmen. Wir sind uns aber auch ziemlich sicher, dass er eigentlich den anderen Weg, zum Mittagessen nach Ohthonia, nehmen wollte. So fahren wir weiter bergauf – Jeep im Schlepp vom Moped – natürlich im Fußgängertempo.

An der verschlossenen Klosterpforte trommelt unser Guide solange kräftig dagegen, bis eine Nonne zum Nachschauen kommt. Die Begeisterung über unseren Besuch ist nicht sehr überschwänglich, doch die minutenlangen und hartnäckigen Verhandlungen mit unserem Lotsen öffnen nun doch endgültig die Türe. Wir dürfen die recht einfache Klosterkirche und den wunderbaren, blumengeschmückten Innenhof besichtigen. Ein armes Kloster mit nur noch zwei oder drei Nonnen, zu dem sich bestimmt nicht oft Touristen verlaufen?

Wir beeilen uns, da wir diese freundlichen Gesten nicht über Maßen strapazieren wollen. Eine Belohnung lehnt unser Lotse, der die ganze Zeit bei uns geblieben ist, kategorisch ab. Wir sehen ihm an, dass er sich richtig freut, uns geholfen zu haben. Und wir sind zu einer Besichtigung gekommen, die ohne diese Hilfe wahrscheinlich nicht geklappt hätte.

Geschrieben 26.03.2002, Geändert 26.03.2002, 1173 x gelesen.

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