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Per Rucksack durch Griechenland - Athen - Piräus - Eubea - Skyros und zurück (Teil 3)

Von Marzie

Sonntag 18. Juni / Skyros

Das war vielleicht eine Überfahrt mit hohem Wellengang das, das Wasser bis übers Schiff spitzte. Nach einer Weile wurde es mir doch etwas mulmig-seekrank! Und so bin ich nach hinten, von da an ging es besser und kurz vorm Einlaufen in den Hafen von Linaria kam die Sonne hervor. Und wie es schon oft vorkam, ganz egal wie man reist, am Ziel wird man schon erwartet. Ich wollte aber zuerst in die Chora und begab mich direkt zum Bus. Von Linaria bis Skyros-Stadt. Dort standen auch schon zwei, die mir ein Zimmer zeigen wollten, ich ging noch ein Stück, da in meinem Reiseführer (von Dumont Nördliche Sporaden und Pilion) ein paar Unterkünfte angegeben waren. Ich fand auch direkt ein Zimmer zwischen Busbahnhof und Nationalbank.

Das Haus hatte einen schönen mit Weinreben überdachten Vorhof, dort habe ich oft gesessen. Aus dem Rucksack nur das nötigste ausgepackt, mich geduscht und umgezogen und ab hoch zum Kastro gelaufen. Am Dorfrand gibt es 3 große Parkplätze da die ganze Stadt für Fahrzeuge gesperrt ist. Außerdem sind die Gassen so eng, dass man dort auch nicht fahren könnte. Die Chora erinnerte mich ein wenig an Mykonos, mit den Gassen, weißen Häusern, Blumen und Kirchen. Das Kastro liegt hoch auf einem Hügel, davor ein Kloster das noch von einem Mönch bewohnt ist. Hier war Pfingstgottesdienst und so setzte ich mich dazu und lauschte den Gesängen der Sänger und der Predigt zu. Verstanden habe ich nichts aber es war herrlich so feierlich und friedlich.

Durch einen Bogengang kam man zu den Treppen, die hoch zum Kastro führten. Von dort oben hatte man einen herrlichen Blick über die Küstenebene bis zum Meer und auf das Dachmeer der Stadt und die Berge im Norden. Viel gab es nicht mehr zu sehen außer ein paar Ruinen, Kirchen und einer Zisterne, trotzdem war ich dort oben täglich, wegen des Blickes allein, war der Aufstieg es wert.

Es gibt nur eine Gasse mit Namen dort sind einige Geschäfte, Tavernen und Kafenions. Ansonsten orientiert man sich nach den Kirchen und Plätzen. Am Brooke Platia, dort steht eine Statue von einem englischen Lyriker, war das archäologische Museum und Falatismuseum. Dort gab es eine Menge über die Insel, Ausgrabungen Seidenstickereien, Keramik, Holzschnitzereien usw. zu sehen.

Danach eine kurze Siesta, und ab zum Strand von Magazia. Nun ging es etliche Stufen runter zum Hafen und dem kleinen Ort Magazia. Der Strand war herrlich dunkler Sand und das Meer hatte die phantastischsten Farben über braun, grün bis blau. Hier lag ich eine Weile im Schatten und habe meine Runden geschwommen.

Abends bin ich noch mal hoch zu den Kirchen, dort hatte man einen herrlichen Blick zum Meer und die Sonne ging hinter dem Berg Olympus unter. Das Essen holte ich mir in einer griechischen Taverne direkt vom Herd, dazu Tomatensalat.

Der Wirt brachte mir dann noch einen Skyrischen Tee (Thymian und Pfefferminze) und eine Schüssel Obst. Das ist dort so Brauch. Danach war ich relativ früh müde, ich denke auch von dem wenigen Schlaf der Vornacht. So setzte ich mich noch kurz in den Vorhof um eine Zigarette zu rauchen, da kamen die Giannakis, die Vermieter und der brachte noch eine kleine Flasche Ouzo mit, so war es doch nach eins, bis ich im Bett lag.

Montag 19. Juni / Strandspaziergang

Am nächsten Tag war es bewölkt und windig, so machte ich einen langen Spaziergang am Strand entlang von Magazia, bis nach Pouria und zurück durch den kleinen Ort Molos bis nach Bassales. Ich schätze das es zwischen 8 und 10 km waren. Entlang an kleinen Fischerbooten, am Hafen von Molos, Felsen, Sandstrand, Mühlen, die heute meist Tavernen beherbergen, und den Felsinformationen, die oft auf Karten übergroß zu sehen ist, doch wenn man davor steht, kommt einem der Felsen gar nicht so groß vor. Er besteht aus Tuffstein. Die kleine weiße Kapelle gegenüber auf einem Felsen ist zu Ehren des Heiligen Nikolaus. Zwischen dem Strand Vina (Kies) und Pouria ist auch eine dieser alten Windmühlen zu einer Taverne umgebaut worden. Von hier hatte man auch einen herrlichen Blick auf die Küstenebene von Kambos. Zurück ging es durch den kleinen Ort Molos, eine Streusiedlung mit vielen Obstgärten, Blumen und einigen Apartments und Hotels. In Magazia machte ich eine Ruhepause in der Taverna Korpshary direkt neben der Keramikwerkstatt Ergaztiri. Dort gab es Landwein und skyrischen Ziegenkäse mit Brot. In der Keramikwerkstatt schaute ich zu, wie die fertigen Sachen aus dem Ofen geholt wurden, dort kaufte ich auch zwei Sachen, ein Schiffchen zum aufhängen und einen kleinen Aschenbecher.

Weiter ging es zur letzten Ausgrabungsstätte entlang, wo leider alles überwuchert ist und man nur noch Reste eine kleine Kirche und Gräber sehen kann. Es handelt sich um die älteste Siedlung der Insel, um ein neolithisches Dorf.

Von dort hatte man wieder einen herrlichen Blick übers Meer, da es etwas höher gelegen war. Zurück ging es wieder die Treppenstufen hinauf bis zum Archäologischen Museum und von dort durch verwilderte enge Gassen mit alten Steinmauern, kleinen Ruinenhäusern bis zum Rathausplatz, der um diese Zeit sehr belebt war. Nach einer kalten Dusche ging es zum Essen in die Angora-Gasse zu Opappous ki ego, ein sehr schön gelegene Taverne mit Blick über die Gasse und die Leute, die etwas später dort Schlange standen. Zum Essen gab es Zucchini-Spinat-Salat, gebackener Feta, Kartoffeln mit Quark und Champions und Käse überbacken, dazu trank ich diesmal ein Bier.

Geschrieben 16.03.2001, Geändert 16.03.2001, 932 x gelesen.

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