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Beim ersten Mal ist alles anders... Urlaub 2000 (Teil 3)

Von Michael

Unsere Unterkunft im Dorf Phonitsa

Angekommen in Griechenland hatten wir so um die 37°C. Ich hätte erwartet, daß unsere Kinder Probleme mit den Temperaturen hätten, aber nix da, die haben sich anfangs genau so wohl gefühlt wie später, als das Thermometer deutlich abfiel und es etwa zehn Grad kühler war tagsüber.

Gewohnt haben wir diesmal in einem klitzekleinen Dorf, Phonitsa, an der Westküste des Peloponnes, genau an der Grenze von Ilias zu Messinien, ca. 3 km von der Hauptstraße entfernt. Das sogenannte Dorf besteht eigentlich nur aus etwa einem Dutzend Häusern plus Kirche, die zwischen den Olivenhainen an den Berg gewürfelt wurden. Hier wohnt unter anderem ein befreundetes, vor über zwanzig Jahren nach GR ausgewandertes deutsches Ehepaar, die ein zweites Haus an Feriengäste privat vermieten. Dieses Haus ist ein original griechisches, massiv aus Stein gebautes, kleines "Einraumhaus" von ca. 35 Quadratmetern mit Bad und Vorraum in einer Art Anbau. Vorn ist eine überdachte Veranda mit Blick aufs Meer, hinten raus ein Garten mit einem riesigen Schatten spendendem Mandelbaum und Blick auf die Berge. Die Hauptstraße ist (abends) noch zu sehen, aber nie zu hören gewesen.

In solch einem "echt griechischen" Haus hat man natürlich auch "echt griechische" Probleme: hier und da mal Eidechsenbesuch, ein paar Ameisen gab es auch, aber irgendwann gab es Wasserausfall! "Normal" könnte man denken, in GR gibt es halt wenig Wasser, aber von wegen: irgendwann fand man heraus, daß unterhalb des Dorfes ein findiger Olivenbauer die Hauptwasserleitung angezapft hatte und nun nach Gutdünken das kostbare Naß umgelenkt hat, zum Schluß nur noch auf seine Felder. Daß dadurch zwei Dörfer komplett ohne Wasser waren, war ihm anscheinend völlig schnuppe... ich bin gespannt, ob und wenn ja, welche Konsequenzen diese Aktion wohl haben wird. Wir wurden derweil durch ein großes, oberhalb des Hauses aufgestelltes Faß versorgt. Der Druck war zwar geringer, aber besser als ganz auf dem Trockenen zu sitzen!

Da unser Haus wie gesagt etwas "ab vom Schuß" lag, mußten wir zum Strand jedesmal mit dem Auto fahren. Insgesamt kamen so in dreieinhalb Wochen über 2000 km zusammen. Ich weiß nicht, ob so was mit einem Mietwagen noch zu bezahlen gewesen wäre. Während dieser Zeit wurde die Dreckschicht auf dem Lack dicker und dicker, allerdings wurde ich eindringlich davor gewarnt, die dortigen Waschstraßen zu benutzen, da man dort mit so derartig gründlichen Reinigern arbeiten soll, die wohl nicht nur den Schmutz allein lösen und entfernen. Alles in allem haben wir noch nie so urig und ruhig in Griechenland gewohnt, bei Interesse gebe ich die Adresse gern weiter. Mittlerweile ist "unser" Haus auch im Internet zu finden bei www.tospiti.de , es heißt "Ilias1".

Geschrieben 30.12.2000, Geändert 30.12.2000, 1111 x gelesen.

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