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Die ehrlichen und gastfreundlichen Griechen!

Von noname

Diebstahl ist bekanntlich in manchen südlichen Ländern nur ein Kavaliersdelikt. In Griechenland nicht, und das beweist unter anderem folgende Geschichte:

Wir waren mit 7 Leuten im VW-Bus auf der National Road zwischen Thessaloniki und Athen unterwegs und kehrten in einem Fernfahrerlokal in der Nähe von Kateríni ein. Ich war damals der "Kassenwart" und hatte buchstäblich alles Geld, was wir gemeinsam dabei hatten, in einer alten Schaffnertasche (kennt Ihr die noch?), die ich auf der Terrasse (!) an meinen Stuhl hängte, und trotz Zahlens dann dort hängen ließ (sie vergaß!). Wir fuhren weiter bis hinter Litochoro und gingen baden, und so dauerte es mehr als zwei Stunden, bis ich den Verlust bemerkte. Urlaub zu Ende, wie nach Hause kommen ohne Benzingeld, genervt, gestritten. Zurückgefahren (nein, eher "gerast"), in das Lokal reingerannt. Der Kellner sieht mich hineinkommen und lächelt. Bevor ich atemlos noch fragen kann, greift er unter den Tresen und holt die Tasche hervor: "Avtó psáchnis?" (Suchst du das da?)

Es wäre so einfach gewesen, die Tasche mit wirklich ziemlich viel Geld verschwinden zu lassen, wer hätte was nachweisen können? Stattdessen hatte man bereits die Polizei verständigt, nach unserem Bus Ausschau zu halten, um uns zu informieren. Ich wollte mich (finanziell) bedanken, aber das wurde absolut abgelehnt. Das höchste, was ich tun durfte, war eine Runde Ouzo auszugeben. Und wenn man zu allem noch bedenkt, daß das nicht in einem einsamen Bergdorf, sondern in einer Fernfahrerkneipe stattfand.

Sicher, die Geschichte liegt schon ein paar Jahre zurück, aber so sehr geändert haben sich die Griechen seitdem auch wieder nicht!

Geschrieben 12.11.2000, Geändert 12.11.2000, 949 x gelesen.

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