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Aussteigen?

Von Uli K.

Jeder Griechenlandfan hat sich sicher schon einmal diese Frage gestellt. Schnell ist man faziniert von Land, Leuten und der Lebensweise. Einige spielen dann mit dem Gedanken, an diesem Leben dauerhaft teilhaben zu wollen.

Es ist jedoch nicht so einfach, sich in Griechenland eine dauerhafte Existenz aufzubauen. Viele Illusionen werden zerstört und der Alltag zieht auch hier ein. Allein die Frage, wie der Lebensunterhalt zu bestreiten ist, wirft schon große Probleme auf. Natürlich - es ist keine Schwierigkeit, während der Saison irgendwo einen Job zu finden (Autovermietung, Hotel oder Taverne). Wenn die Touristen dann im Herbst das Land verlassen haben, wird es "eng". Die Oliven- und Weinernte beginnt zwar und es werden Arbeitskräfte benötigt. Doch ist es so, daß natürlich erst die einheimischen oder "billigen" albanischen Arbeiter bevorzugt werden.

Sicher, es gibt die Möglichkeit, sich auf verschiedene Art und Weise selbständig zu machen. Leider trifft man dann oft auf den lokalen Widerstand der Griechen. Ein deutscher Schreiner wird es z.B. sehr schwer haben, einen griechischen Kunden zu bekommen und die Touristen brauchen keinen Schreiner. Ähnlich in der Gastronomie. Von einem halben Jahr (Saison) kann niemand leben.

Leider haben wir bei unseren über 30 Griechenlandbesuchen sehr, sehr viele gescheiterte Aussteiger kennengelernt. Diese Menschen leben von der Hand in den Mund, konnten in Griechenland keine echten Wurzeln schlagen und haben den Kontakt nach Deutschland oftmals völlig abgebrochen oder sind nicht mehr in der Lage, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Ein "Ausstieg" sollte also sehr genau überlegt werden. Ohne finanziellen Hintergrund oder einer genialen Geschäftsidee in Griechenland glauben wir, daß es niemand wirklich schaffen wird. - Wir können uns täuschen, aber dies ist nun einmal unsere Erfahrung.

Geschrieben 24.07.2000, Geändert 24.07.2000, 2226 x gelesen.

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