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Mein erstes Mal

Von Dea

Nach den netten Berichten über das erste Mal in Griechenland sind bei mir die Erinnerungen hoch gekommen.
Wir schreiben das Jahr 1975. Zwei Semester Biologiestudium und Geldbeschaffung mittels Arbeiten in einem Hotel mit angeschlossenem Restaurant lagen hinter mir und dann ging es los:
Vier Mädels und ein Junge mit Rucksack, Schlafmatte und Gitarre mit Interrail 14 Tage Italien und dann mit der Fähre von Brindisi nach Patras für 14 Tage Griechenland.
Budget: 1000 DM incl. Interrail-Pass.
Kurz nach der Ankunft in Patras schrieb ich eine Postkarte nach Hause:
"Griechenland ist genau, wie ich es mir vorgstellt habe. Ich bin sicher nicht das letzte Mal hier!"
So war es dann. Inzwischen war ich sicher schon über 30 Mal dort. Meinen zukünftigen Mann habe ich 1979 auch angesteckt. Heute ist ein Jahr ohne Griechenland ein verlorenes Jahr (leider 2020).
Aber wir befinden uns ja noch in Patras. Eine von uns hatte Altgriechisch gelernt. Sie konnte die Buchstaben lesen und wir wußten trotzdem nicht was sie bedeuteten. Damals sprach man noch wenig Englisch, eher Deutsch ( Ich Daimler, ich Stuttgart ). Irgenwie schafften wir es, nach Olympia zu kommen. Dort nächtigten wir in der Jugendherberge. Nach Kultur tagsüber ging es dann am Abend in die Disco. Eigentlich hätten wir um 22 Uhr in der Jugendherberge sein müssen, aber die männlichen Jugendlichen, wovon einer als Adonis von Olympia in die Analen einging, versichterten uns, dass sie einen Zugang kennen würden. Das klappte dann auch, nur fiel eine von uns in den Lichtschacht eines Kellerfensters. Nix passierte und als wir kappe 20 Jahre später mit unseren Kindern in Olympia waren, konnte ich dieses Kellerloch noch fotografiern. In Griechenland ändern sich nicht alle Dinge schnell.
Da das Budget knapp war, schliefen wir ein paar Tage bei Kyparissia am Strand. Ein herrlicher Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung! Dass eine von uns in einen Seeigel trat und ihre Hände bei dem Versuch, eine Kaktusfrucht zu essen, mit kleinen stacheligen Härchen puderte - geschenkt!
Wir arbeiteten uns weiter nach Mykene. Das erste Mal ist es sicher am eindrucksvollsten. Inzwischen war ich dort in brütender Hitze, strömendem Regen (der Eintritt wurde uns da aus Mitleid erlassen) und im goldenen Abendlicht. Es hat immer wieder seinen Reiz.
Heim ging es dann mit dem Zug über Wien.

Geschrieben 11.01.2023, Geändert 11.01.2023, 614 x gelesen.

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