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Hochsommer im kretischen Herbst

Geschrieben am 30.10.2004 14:26:06

Von
MartinPUC
MartinPUC

625 x gelesen
4 Antworten

Zurück von Kreta, von 15 Tagen teils tropischen Temperaturen, jeder Tag viel zu gutes und heißes Wetter, an der Südküste. Kein Kreter kann sich erinnern, dass es im Oktober im Süden jemals durchgehend so heiß war. Ich fand es für Wanderungen insbesondere in der Sfakiá geradezu unerträglich.
Dabei war der Winter teils so streng gewesen, dass es z. B. oben in Anopolis dieses Jahr keine Oliven- und Weinernte gibt, der Frost ...
Und selbst in der Messara wird die Ernte nicht gewohnt gut ausfallen, da einige Olivensorten nicht richtig reif wurden.
Wenn es im November so weitergehen sollte, fürchten einige bereits um die Ernten des Folgejahres, wegen kommenden Wassermangels.

Die Teerstraßen haben sich wieder deutlich vermehrt, man muss stellenweise schon von Glück reden, wenn man noch Feldwege zum Wandern findet.

Besonders enttäuschend - nach einer herrlichen spätnachmittäglichen Küstenschifffahrt mit Blick auf das schwierigste Stück für Wanderer zwischen Agía Rouméli und Soúgia - fand ich den einen Abend in Paleóchora, wo ich bei einem Rundgang die neueren Veränderungen begutachten durfte. Es ist schon enttäuschend, wenn man sieht, wie jetzt am Ostufer der "Altstadt" eine Asphaltstraße das letzte beschauliche Viertel entstellt. Vor der ehemaligen Kultfrühstückskneipe mit dem einen Tamariskenbaum parken meerwärts jetzt knallbunte Mietautos, dort, wo man früher dem Wellenschlag hinter den Felsen lauschen konnte. Kein Wunder, dass da abends absolut nichts mehr los ist, folgerichtig geschlossen.
Das ehemals urige Kafenio von Kírios Lambakákis an der Kreuzung wurde ja schon vor Jahren zu einen "Grotte" mit lauter Musik umgebaut, das Flair ist endgültig dahin. Hundertschaften von Touristen starren vor den anderen Kafenía den Passanten von modernen Sesseln aus nach.

Stille Ecken mit wenig Mittouristen hab ich dennoch noch zuhauf gefunden, ob es in Lykos Beach war, selbst im essensmäßig etwas teuren Agía Rouméli (Bier 2.50) oder eben oben in Anópoli, wo täglich neue Wanderer vorbei- bzw. aus den Lefká Óri herunterkamen.
Und besonders in Keratókambos mit seinen unendlichen Stränden und der guten Küche in den hinteren beiden Tavernen (bei der kleinen Kirche).

Aber mit Abstand am meisten wohlgefühlt hab ich mich an den letzten beiden Tagen in Sivas am Rand der Messará, hab die wohltuende Weite, die Oliven, die Staubwege nach Pitsídia und selbst das unvermeidliche Teersträßchen hinunter zum Kommós-Strand genossen, den Abstecher über den Strand vor dem Kap nach Kalamáki.
Die Dorfatmosphäre in Sivas ist einfach schön, es geht doch nichts über ein richtiges kretisches Dorf mit einer gesunden Mischung aus Einheimischen und Touristen.

Dies nur ein erster Eindruck.

Gruß
Martin

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Thema Autor Datum
Hochsommer im kretischen Herbst MartinPUC 30.10.2004 14:26
Re: Hochsommer im kretischen Herbst Alex 30.10.2004 16:48
Re: Hochsommer im kretischen Herbst Marianne aus K. 30.10.2004 17:21
Re: Hochsommer im kretischen Herbst Oktapus 30.10.2004 20:12
Hochsommer im kretischen Herbst xxbema 01.11.2004 13:06

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