Re: Ostern im Osten Kretas

Das ist auch meine Lieblingsgegend im äußersten Osten Kretas, mit den Farben der silbrig glänzenden Ölbäume, eines rotvioletten Terra-rossa-Bodens und der grau schimmernden randlichen Berge und einigen sehr alten Dörfern an der Straße, z.T. mit gelblichen kubischen Häusern der ganz urtümlichen Sorte (zwischen Palékastro und Ano Zákros).
Empfehlenswert ist auch das obere Dorf (Áno)Zákros (im Gegensatz zur Küstensiedlung Káto Zakros, leckerer Fisch!) mit seinen Blütendüften und dem urigen Hotel Zakros und dem noch viel urigeren zugehörigen Kafenío darunter, wo zu jedem (alkoholischen) Getränk eine Menge Mezédes serviert werden - mehrere Frauen hinter einer Durchreiche sind ständig am Mezé-Schnipseln, da viele Karten spielende Einheimische ein paar Ratschés (= "Rákis", aber nur auf Deutsch) hintereinander trinken.

Die Wanderung durch die berühmte Schlucht (Tal der Toten) bietet gerade im April eine sehr interessante Flora, z.B. die Kretische Osterluzei, eine tabakspfeifen- oder fagottförmige dunkelbraune Blume, die im üppigen Verband neben und unter Sträuchern wächst und wie so viele andere Blumen nur auf dieser Insel vorkommt.
Wandert auch einmal vom Meer unten die alte Staubstraße landein, vorbei an einigen Unterkünften und Privathäusern, und hoch über der Schlucht (mit schönen Einblicken) durch das stille Land im Abendlicht zur dann ruhigen Teerstraße und nach Zakros zurück - sicher unvergesslich, das Erlebnis.
Der letzte bus von Kato Zákros nach Ano Zakros und weiter nach Palékastro und Sitía geht so um 16 Uhr rum. Ein Frühbus etwa um sieben geht nur vom oberen Dorf aus Richtung Sitía - gutb zu wissen, wenn man seinen Abendflug ab HER per Bus (mit Umsteigen in Sitía) noch erreichen will.

Die griech. Osterfestivitäten bis zum 27.4. (Osterfest)bekommt Ihr in diesem Dorf - wie auch in Palékastro - sehr gut mit.
Nicht so in Xerókambos, ein gutes Stück (auf guter Asphaltserpentinenstraße) hangabwärts vom hübschen Zíros gelegen (dort, in Zíros oben, auch Ü-Möglichkeiten, falls die Zimmer wegen der archäologischen Ausgrabungen in der Nähe nicht immer noch ausgebucht sind), eine Streusiedlung auf einer "trockenen Ebene" am Meer mit sehr viel Ruhe um diese Jahreszeit und einigen netten Unterkünften. Fragt entweder oben in Zíros oder unten in einer der Tavernen (z.B. im Livikó, Libyan View). Ihr könnt auch die sehr schlechte Staubpiste von Zákros aus fahren, vielleicht nicht gerade mit neuem Auto - Taxifahrer verweigern hier ihre Dienste.

Vielleicht würde Euch auch eine Unterkunft direkt am Meer in Kato Zákros (ein kurzes Bad vom hübschen Kieselstrand aus ist auch an Ostern möglich) oder weiter nördlich beim kleinen Ort Angathiá (2 km östlich von Palékastro) gefallen - ein paar verstreute Tavernen mit Zimmern. Auch in Angathiá selbst lässt es sich gut und gemütlich wohnen, ein nettes, stilles Dörfchen mit zwei sehr empfehlenswerten Kafenía (ich liebe das sehr einfache "Anatolí" im hinteren Ortstteil mit Aussichtsterrasse über das "Olivenmeer" bis hin zu den wogenden Fluten hinter dem mächtigen Tafelberg (man sieht von dort aus sogar die Fähren von und nach Kássos, Kárpathos und Rhodos gemächlich in der Ferne vorbeiziehen!) und mehreren Tavernen, nur etwa 2 km vom Meer entfernt.

Eine Gegend für Liebhaber des stilleren Kretas, jedenfalls bis zur Fertigstellung des Charterflughafens direkt über der Stadt Sitía.

Freut Euch!

Martin