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Re: Fähre

Geschrieben am 09.10.2019 17:31:28

Von
HannesP
HannesP

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1 Antworten

Anek gehört nicht zur Attica Group. Anek und Attica hatten sich 2011 auf einen Dienstleistungsvertrag verständigt, die internationale Route Patras-Igoumenitsa-Ancona und die innergriechische Route Piräus-Heraklion wechselseitig gemeinsam (Joint service) zu betreiben. Eine ähnliche Regelung gab es 1995 und 1996 bereits zwischen Minoan und Strintzis auf der Adria.
Attica Group gehört zur Marfin Investment Group MIG, einer griechischen Holding. Hinter Marfin steht nach Meldungen vom Januar 2015 inzwischen der US-Investmentfonds Kohlberg Kravis Roberts KKR.
Was die Attica Group und Anek verbindet, ist die Piraeus Bank als Kreditgeber (Gläubiger). Piraeus gilt als zweitgrößter Kreditgeber im griechischen Inland und KKR soll der Bank notleidende Kredite in Milliardenhöhe abgekauft haben. Möglicherweise von diesem Geld hat die Piraeus Bank verschiedenen Berichten zufolge ihren Anteil bei Anek aufgestockt und die Anteile von ehemals Sea Star Capital (gehörte Anek-CEO Vardinoyannis) übernommen. Möglicherweise war es auch der Druck der Piraeus-Bank, der zum Joint Service und der Umstrukturierung bei Anek wie bei Attica geführt hat.
Wie die aktuelle Beteiligungssituation ist, lässt sich schwer sagen, weil aktuelle Berichte Mangelware sind. Aus welchem Grund auch immer sind Anek Lines, Blue Star Ferries, Minoan Lines und Superfast Mitglied des deutschen Verbandes der Fährschifffahrt VFF in Hamburg.
In den 1990er Jahren erlebten wir den Aufstieg von Attica, Anek und Minoan. Sie kauften reihenweise kleinere Familienreedereien auf, expandierten und stockten ihre Fährkapazitäten auf, um sie gegeneinander in Stellung zu bringen. Zweitweise beherrschten sie etwa zwei Drittel des griechischen Fährmarkts. Seit der griechischen Schuldenkrise geht es bergab. Vor allem die Adria-Routen schrumpften kräftig und schrumpfen weiter.
2014 machten Attica, Anek und Minoan zusammen noch 57 Prozent des griechischen Passagierverkehrs auf See aus, heute nur noch 38 Prozent. 62 Prozent teilen sich kleinere innergriechische Fährgesellschaften wie Fast Ferries, Golden Star Ferries, Seajets oder Zante Ferries. Anek soll noch etwa 900 Mitarbeiter haben, Seajets inzwischen 800.
Anek, Attica und Minoan fahren teils die gleichen Schiffe wie vor Jahren. Die Kulissen sind die gleichen wie einst, doch der Markt hinter den Kulissen hat sich stark verändert. Aneks Aktienkurs lag im November 1999 bei gut zwölf Euro je Aktie. Davon sind im Oktober 2019 je nach Tageskurs zwischen vier und sechs Cent geblieben.

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Thema Autor Datum
Fähre Chris1980 07.10.2019 23:17
Re: Fähre volki 08.10.2019 08:35
Re: Fähre horst88 08.10.2019 08:50
Re: Fähre Kemper 08.10.2019 08:57
Re: Fähre Kemper 08.10.2019 08:52
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Re: Fähre Kemper 08.10.2019 14:05
Re: Fähre volki 09.10.2019 09:11
Re: Fähre HannesP 09.10.2019 17:31
Re: Fähre krager 10.10.2019 09:43
Re: Fähre Chris1980 08.10.2019 21:38
Re: Fähre Kemper 09.10.2019 09:28
Re: Fähre Chris1980 10.10.2019 16:23

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