Alónnisos - Skópelos - Skiáthos im April: Ein Traum von Frühjahrsgrün

Zurück von 17 Tagen Piräus/Athen, Vólos, Alónnisos, Skópelos und Skiáthos im April.

Kurz: Es war eine große, sehr positive Überraschung für mich und ich hatte Glück mit dem Wetter, trotz der frühen Jahreszeit. Nur am Ostermontag wurde es nach einem Gewitter recht kühl mit Regen, aber die großen familiären Oster-Vorfeiern (nach Eintreffen der Kinder etc.) hatten eh schon am Karfreitag in den Tavernen mit viel Live-Musik stattgefunden, da hatte man sich ausnahmsweise mal was geleistet.
Klar, die Nächte waren nicht gerade warm - eben Frühjahr. Und wenn es tagsüber mal kälter wurde, hielt das nicht lange an und man kam bald wieder ins Schwitzen, zumal wenn man sich auf Wanderwege begab.

Leider gab es diesen Januar Unmengen Schnee (man sagte mir bis über 1 m), besonders auf Alónnisos und etwas weniger auf Skópelos. Die schönsten Wanderwege auf Alónnisos sind an vielen Stellen durch unter der ungewohnt hohen Schneelast abgeknickte Bäume versperrt, leider auch das Wegstück am Ende der Erdstraße, der Monopáti zu den beiden Ágii-Anárjiri-Kirchlein, wo gleich an vier Stellen dichte abbgeknickte Baumkronen den Weg blockieren und man nur mit großer Mühe durchkommt. Überall aufgestapelte Baumstämme, aber man kommt mit den Arbeiten nicht nach. Ich hoffe sehr, dass die Albaner es bis zumindest Ende Mai schaffen. Ganz schlimm sieht es auch auf Wanderweg Nr. 1 auf Skópelos aus, etwas hinter und oberhalb des Moní Sotíras, wo es eine geradezu lebensgefährliche Stelle gibt, auf einer Seite Absturzmöglichkeit in die Schlucht.
Zudem sind einige Wanderwege (auf Skiáthos) durch Schmelzwasser ganz stark ausgewaschen und in der Mitte zu einer nur etwa einen Fuß breiten Rinne vertieft, sodass man sich beim Gehen schwertut. Also bitte Vorsicht, Mai-Wanderer!
Und vergesst die Wander-Teleskopstäbe nicht. Auf Skiáthos z. B. geht es an vielen Stellen so steil bergab, dass man ohne Stöcke ausrutschen und stürzen würde.

Leider auch herrscht eine bedrückend depressive Stimmung im Land, man sieht keine Lichtblicke für die Zukunft und insbesondere die Alten mit kleineren Renten haben nun schrecklich zu leiden angesichts "fast monatlicher" weiterer Kürzungen.
Natürlich gibt es noch nette, etwas positiver agierende Leute, aber angesichts ausbleibender einheimischer Gäste denken selbst in Reiseführern empfohlene Tavernenwirte bereits ans endgültige Schließen, wenn sich nicht bald was ändert.
Ich denke, die alte Regel: "Iss dort, wo die Einheimischen essen" gilt jetzt nicht mehr, oder nur mehr bedingt, denn viele Einheimische essen jetzt höchstens noch ab und zu in Fast-Food-Läden, wo es billig ist. Vielleicht sollte ich, überspitzt gesagt, als neue Regel aufstellen: "Iss dort, wo es sich die Einheimischen nicht mehr leisten können."

Landschaftlich und von der Vegetation her liegen die drei von mir besuchten Inseln in der Kategorie von "wirklich schön" bis hin zu "ein Traum".
Jede der drei hat was, aber wenn ich jetzt entscheiden müsste, nach dieser ersten Schnuppertour weit außerhalb der Touristensaison, würde ich ohne zu zögern (auch zu meiner eigenen Überraschung) aus ganzem Herzen sagen: Sobald wie möglich wieder nach SKIATHOS !!!

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für großartige Wanderwege es dort gibt, fast alles durch wunderbare Mischwälder - und ich war eher von monotonem Kiefernwald ausgegangen, der natürlich auch existiert, aber sich eher über den Westteil dieser Insel erstreckt.
Der Willy hat überall nicht nur Wanderwege, sondern auch Mountainbike- und Endurostrecken eigenhändig ausgeschildert. Ich möchte nicht wissen, wie es dort ab Mai zugeht, im April jedenfalls war ich immer der Einzige und habe es in vollen Zügen genossen.
Skiáthos hat auch herrliche breite, gut eingeebnete Erdstraßen zu bieten, zu Traumstränden und an Bergflanken entlang mit Wahnsinnsausblicken auf gegenüber liegende bewaldete Berge, auf Nachbarinseln, auf den Pílion, Richtung Évvia ...

Meine Nummer zwei für April wäre Skópelos, insbesondere wegen dem herrlichen Paloúki-Massiv und seinen Wanderwegen und natürlich der wunderschönen, einheitlich gebauten Altstadt.

Auf Alónnisos / Alónissos (as you like it) würde ich gerne mal intensiver die Gegend von Stení Vála bis hoch nach Ágios Dhimítrios ausprobieren, wäre ideal für Mai/Juni. In Stení Vála gibt es eine relativ urige Taverne, dann noch eine Mischung aus Café und Taverne und einen selbst Mitte April geöffneten Mini-Market. Irgendwie hat das Örtchen was, nur müssten schon ein paar Mitttouristen da sein, sonst geht man aus lauter Einsamkeit ziemlich bald ein.

Es hat sich sehr gelohnt für mich, und die Entscheidung "Wohin das nächste Mal?" wird dadurch nicht gerade erleichtert. Schon diesmal hatte ich etwa 20 Inselkarten dabei, eine echt schwere Entscheidung war da zu fällen .....

Mehr später oder anderswo.

Gruß
Martin