Re: Griechenland-Boom nur ein Fake?

Hallo Weberakis,

es stimmt schon dass es auf der Chalkidike und auf Thassos sehr viele Bulgaren, Rumänen, Serben usw. gibt.
Die fahren halt dorthin weil es für sie ähnlich nahe ist wie Italien für die Bayern oder Österreicher und die Hotels halt preiswerter sind als die von westeuropäischen Urlaubern "besetzten" Hotels in ihren Heimatländern.

Zudem sind die Hotels in Nord-Griechenland ja oft auch noch echte Familienbetriebe mit wenigen und recht einfachen Zimmern.
Kein Vergleich mit den teilweise doch recht großen Bettenburgen auf Korfu, Rhodos, Kreta,Kos usw..
Dazu kommt halt noch dass der Norden mit seinen üppig grünen Pinienwädern bis hinunter an die Strände so gar nicht dem Griechenland-Image von weißen Häusern mit blauen Fenstern auf kahlen Inseln entspricht, sondern doch viel eher an das ehemalige Jugoslawien erinnert.

Uns hat es nie gestört, im Gegenteil.
Mit den Balkanbewohnern kann man sich meist wesentlich leichter arrangieren als mit trinkfreudigen Russen und noch trink- und partyerprobteren Briten und Skandinaviern auf Kreta oder Korfu.
Wenn wir im Possidona in Gerakini urlauben, dann wohnen im Hotel nebenan fast nur Serben und Bulgaren.
Die feiern halt ein wenig lauter, sind aber stets freundlich und hilfsbereit.

Nun geht es diesen Ländern derzeit ja auch wirtschaftlich nicht mehr unbedingt so gut wie vor ein paar Jahren, der Aufschwung nach der Aufnahme in die EU scheint sich wohl gerade in Bulgarien und Rumänien doch merklich abgeflacht zu haben.
Wohl auch weil Griechenland als wichtiger Handelspartner derzeit dahin siecht.
Daher kann es schon sein dass die Leerstände dort auf einen Rückgang der osteuropäischen Individualurlauber zurückzuführen sind.
Was aber nicht erklärt warum es in anderen Gegenden ebenfalls noch reichlich freie Plätze gibt.

Es kann natürlich auch sein dass mit Spekulation auf noch mehr Urlauber als 2014 wesentlich größere Kontingente von den Reiseveranstaltern eingekauft wurden.
Obwohl seit Jahren eher der gegenteilige Trend zu beobachten war, also nur wenig Zimmer zu reservieren um so die Einkaufspreise bei den Hoteliers möglichst niedrig zu halten und dann bei Bedarf nachordern, anstatt hinterher die Restplätze Last-Minute verhökern zu müssen.

Nach dem Sommer sind wir wohl schlauer.
Wie schon erwähnt, dieses Jahr geht es einmal woanders hin, aber es wäre traurig wenn bis zum nächsten Jahr das eine oder andere liebgewordene Hotel pleite gegangen wäre.

Gruß

Verena