Re: Wandern auf Thassos

Hallo Priamos,

ich schließe mich da Kokkinos gerne an.
Potos und Umgebung sind ganz gute Ausgangsorte wenn man die Insel zu Fuß erkunden will.
An der Ostküste, so zwischen Paradise Beach und Golden Beach ist man zwar dem Ypsarion näher, aber wirklich wandertauglich ist die Gegend dort eigentlich nicht.
Wohl eher "Bergsteigen light".
Na ja, dafür sind halt die Strände schöner als an der Westküste.

Ob jetzt Astris Beach die optimale Wahl ist, hängt allerdings stark von der Jahreszeit ab, in der Ihr dorthin fahren möchtet.
Aliki Beach wäre da auch noch eine Alternative.
Wir waren Anfang Oktober 2013 in Potos, und da waren schon fast alle Bürgersteige beinahe wortwörtlich "hochgeklappt".
Weiter südlich war praktisch alles schon geschlossen und ich stelle es mir nicht so prickelnd vor dort durch eine fast völlig menschenleere Gegend zu trippeln, ohne Chance auf einen Snack oder eine Erfrischung in irgendeiner Taverne.
Ich denke mal im Frühjahr wird das nicht viel anders sein.

In Potos gab es wenigstens noch eine bescheidene "Grundversorgung" und wir hatten das Glück das noch ein einziger Autoverleiher geöffnet hatte.
Selbst in Limenaria ist es dann sehr, sehr ruhig.
Im Sommer möchte ich allerdings lieber nicht dorthin, denn dann boxt dort der Party-Papst.

Womit wir beim nächste Thema wären.
Thassos ist zwar nicht besonders groß und das Straßennetz - jedenfalls was normal gepflasterte Straßen betrifft - eher bescheiden.
Trotzdem muss schon einen fahrbaren Untersatz haben, wenn man seine Wandertouren nicht auf ein eng begrenztes Gebiet beschränken möchte.
Der Grund dafür sind die Bergketten, die die Insel wandertechnisch in mehrere voneinander getrennte Zonen aufteilen.
Wenn man nicht über die steilen Berge fliegen kann, dann muss man weite Umwege machen, selbst wenn die Entfernung zwei Orten laut Luftlinie nur 3 oder 4 Kilometer beträgt.
Von Theologos nach Kastro zu kommen erfordert trotz räumlicher Nähe schon ganz ordentlich Kondition.

Das Dumme daran ist, dass die meisten Straßen im Inselinneren nicht gepflastert sind.
Im günstigsten Fall - zum Beispiel wenn - wie in Kastro - vermögende Griechen dort ihre Wochenendhäuschen besitzen, handelt es sich um für normale Fahrzeuge gerade noch so befahrbare Schotterpisten.
Die für Wanderer wirklich interessanten Ausgangsorte sind aber mit einem normalen PKW ohne die Gefahr eines Achsenbruches oder Unterbodenschadens nur selten erreichbar.

Was unterm Strich bedeutet:
Entweder die Wanderungen auf die Gebiete beschränken, die man vom Hotel aus erreichen kann.
Ausnahmen sind die Bergdörfer Theologos und Maries, die man auf normalen Straßen erreichen kann.

Oder aber einen geeigneten fahrbaren Untersatz mieten.
Das kann ein Jeep sein, den sich die Autovermieter aber auch entsprechend bezahlen lassen, oder die Hardcore-Variante "Quad".
Allerdings sind diese Gefährte für ungeübte Fahrer auf der asphaltierten Straße oft gefährlicher als auf den Buckelpisten, für die sie gebaut wurden.

Ganz Mutige mieten sich eine Enduro, aber das sollten wirklich nur geübte Motorradfahrer mit echter Gelände.Erfahrung machen.
Selbst mein Göttergatte - seit Jahrzehnten begeisterter Motorradfahrer - hat da lieber die Finger von den Maschinen gelassen.
Außerdem dürfte es schwierig sein die Wanderausrüstung auf der Maschine zu transportieren.

Auf jeden Fall hat uns Thassos und auch das Hotel in Potos so gut gefallen, das wir Ende September wohl wieder eine Woche dorthin fahren werden.
Da wir die Insel schon per geführter Jeep-Safari kennengelernt haben, wissen wir ganz gut was uns dort erwartet.
Wir werden uns dann wohl "Quads" mieten und damit zu den strategisch günstigen Ausgangspunkten für kleinere Wandertouren fahren.
Wie schon erwähnt, mit dem Mietwagen hat man da wenig Chancen.

Auf jeden Fall viel Spaß auf Thassos.
Wenn man nicht gerade im Sommer dorthin fährt, ist das eine wunderschöne, wildromantische Insel.

Gruß

Verena R.