Aktueller Bericht aus Gerakini

Hallo,

so unser Urlaub in Gerakini ist jetzt leider schon wieder vorbei und hier ein Bericht über die aktuelle Lage dort und dem Rest der Chalkidike.
Ende Mai war es extrem ruhig auf der Chalkidike, nicht nur in Gerakini wo man deutlich merkt das das größte Hotel am Ort schon seit langem geschlossen ist.
Das Possidona Beach war bei unserer Ankunft das einzige geöffnete Hotel dort, ein paar andere kleine Hotels machten dann so nach und nach auf, auch wenn es meist nur Wochenendgäste aus Bulgarien und Serbien waren.
Trotzdem hielten 6 Restaurants und die Konditorei tapfer Ausschau nach den spärlichen Gästen und auch der Supermarkt und ein paar Shops hatten geöffnet.
Allen weniger positiven Postings zum Trotz war also dort keineswegs der Hund verfroren, wie uns prophezeit wurde.
Der Strand ist ganz ordentlich, das Wasser glasklar und auch am Possidona gab es nichts auszusetzen.
Ein kleines, blitzsauberes Familien-Hotel mit vielen sehr netten Stammgästen, in das wir bestimmt noch einmal zurückkehren werden.

Der spürbare Rückgang an Gästen auf Chalkidiki ist aber ganz allgemein wirklich erschreckend.
Wir waren ja schon einmal im Mai dort, aber so extrem ruhig war es früher zu dieser Jahreszeit doch nicht.
Wir sind in einer Woche fast 1000 Kilometer mit dem Mietwagen unterwegs gewesen und nicht nur der Verkehr ist extrem zurückgegangen, selbst Orte wie Nea Moudania, Sarti, Afitos, Kallithea und Neos Marmaras waren nahezu menschenleer.
Auch in Arnea waren wir anscheinend die einzigen Touristen die sich dorthin verirrt hatten.
Auch die Reiseleiterinnen der Veranstalter rannten sich permanent die Haxen ab um wenigstens genug Ausflüge verkaufen zu können um einen Mini-Bus halbwegs voll zu bekommen.
Und am Flughafen war auch kaum Betrieb.

Die Griechen die den ganzen Tag vor ihren Geschäften und Tavernen auf Kundschaft hofften konnten einem nur leid tun.
Und trotz allem waren alle unglaublich freundlich und es gab weder böse Worte noch böse Blicke wenn man sich als deutscher Tourist outete.
Obwohl das Preisniveau offenbar nochmals gesunken ist (großer Bauernsalat um die 4 Euro, Hauptgericht zwischen 5 und 8 Euro) ist der Service in den Tavernen einfach überwältigend.
Kaum hat man Platz genommen steht eine kostenlose, eisgekühlte Flasche Wasser auf dem Tisch und nach dem Essen gab es immer ein tolles Dessert auf Kosten des Hauses.
Selbst die bulgarischen Touristen räumten ein das es in ihrer Heimat in den Touristenorten mittlerweile teurer wäre als derzeit in Griechenland.

Alle die noch nach Griechenland fahren kann man nur sagen das sie dort schon sehnlichst erwartet werden, allen Unentschlossenen kann ich nur sagen das es sich wieder lohnt dorthin zu fahren.
Vergesst den Blödsinn den BILD und andere Medien über die angeblich deutschfeindlichen Griechen zusammenschmieren und überzeugt Euch selbst davon das die Leute dort verdient haben das man sie nicht einfach abschreibt.
Die 4 Euro die man mittags für seinen Bauernsalat bezahlt kommen im Land wirklich an und nützen der griechischen Wirtschaft mehr als die Millionen und Milliarden, die doch nur zwischen EZB, Banken und Spekulanten im Kreis herum geschoben werden.

Gruß

Verena