Re: Superfast-Anek, kleiner Erfahrungsbericht

Ich war -wie immer- auf dem westlichen Peloponnes, von Kastro-Kyllini bis Kyparissia. Wenn man mit den Griechen redet, kommt man um das beherrschende Thema natürlich nicht herum. Aber -und das finde ich sympathisch-: Die Leute, mit denen ich geredet habe, haben durchaus eine differenzierte Ansicht zum Ganzen und gehen auch kritisch mit der Frage "Was hat Griechenland, oder besser: Was haben diejenigen, die die Macht haben (und damit sind nicht nur die Politiker gemeint) selbst zur Misere beigetragen?", um. Ein einseitiges Einhauen aufs Ausland -oder speziell die Deutschen- habe ich überhaupt nicht gespürt. Wie fast immer trifft es die Falschen, nämlich diejenigen, die nichts dafür können besonders hart: Mehrwertsteuer 23 bzw. 13%, Spritpreise bei 1,50 €/Diesel und 1,80 € Benzin. Mieten deutlich erhöht. Und das mit einem Lehrer-Einstiegs-Gehalt von ca. 800,-- €.
Und wobei mir ehrlich gesagt das Messer in der Tasche aufgeht: Die "üblichen Verdächtigen" machen -wohl unbehelligt- gerade so weiter: Der "Orts-Pate" mit zwei Hotels und drei Tavernen gibt weiter keine Quittung für die Rechnung, tippt nichts in die Kasse, kassiert in die Hosentasche und gibt aus dieser raus. Der Arzt kassiert bar und ohne Rechnung. Der kleine Ladenbesitzer hat jedoch eine Registrierkasse...Ich glaube nach wie vor, dass ein ganz wesentlicher Aspekt die allgegenwärtige Steuerhinterziehung ist. Griechenland täte ein System wie Guardia di Finanza in Italien sicher gut. Man muss nur wollen..Will man auch?

Sorry, dass ich jetzt etwas an deiner Frage vorbeigeschrammt bin. Unterm Strich ist die Stimmung nach wie vor gut.

Gruß

PayDay