Von
Gast
455 x gelesen
0 Antworten
|
Hallo!
Klar spürt man die Krise!
Aber viele Probleme sind hausgemacht!
Da werden ca. 50.000 Entlassungen im Tourismus befürchtet.
Ein Wunder?
Nein! Logisch!
Wenn alle wichtigen Destinationen ihre Werbung gemacht haben, dann kommt irgendwann nach Monaten auch das griechische "Fremdenverkehrsministerium EOT" auf die Idee im Mai (!!!) eine Werbekampagne zu machen.
Ein bißchen spät - oder?
Auch die ITB in Berlin im März war nicht so der große Renner für Griechenland. Sehr viel Phantasie oder Stil konnte man dort nicht beobachten. Massenstände von der Stange und so richtig kam kein Gefühl von Griechenland rüber... Der Nachbarstand von Zypern war zum Beispiel richtig schön und sinnvoll (dort habe ich den bisher besten Wanderführer eines "griechischen" Landes gefunden - von offiziellen Stellen!).
Und dann die Preise...
Wenn ich von Piräus-Hafen immer die selbe Strecke mit dem Taxi fahre - bei ähnlichem Verkehr aber von 7- 35 Euro zahlen soll, dann frage ich mich schon, was das soll?
Die Krise kann vielleicht hilfreich für Griechenland sein.
Um sich nämlich neu zu orientieren und um neue Ideen zu finden!
Griechenland braucht nicht überall irgendwelche Luxushotels. Aber, wenn ich z.B. über www.hotel.de ein Hotel buche, erwarte ich für mein Geld eine Vernünftige, zeitgemäße Unterkunft.
Erst vor zwei Wochen hatte ich - in Eile und Vertrauen zu hotel.de - ein Hotel in der Nähe der Akropolis für meine Gäste gebucht. Das Hotel war abgelebt, die Matrazen durchhängend und die Zimmer eng. Es war auch ein Dreibettzimmer gebucht. Nun sollte man davon ausgehen, daß das auch ein Dreibettzimmer ist. Was machte der Hotelier? Er schob einfach in ein Zweibettzimmer noch ein Bett rein! Unprofessionell! Und bei ca. 70 € /DZ eine Unverschämtheit. So kann man keine Werbung machen!
Und dann das Gegenteil auf Methana!
Ich hatte die erste rein amerikanische Gruppe dort und ging mit ihnen in eine Pension einer Freundin. Die Zimmer waren schön, geräumig, sauber und die Pensionsbesitzer extrem freundlich. Und das zum halben Preis des angeblichen 3-4 Sterne Hotels in Athen.
Aber zur Werbung gehört auch, daß man Sachen, die man mit EU-Hilfe bezahlt hat, in einem guten Zustand hält. Das passiert so gut wie nicht in Griechenland. Da werden in einem Jahr Wanderwege angelegt und dann kümmert sich nie wieder jemand drum.
Nachhaltiger Tourismus? Ja - man hört das immer wieder (eidikes morfes tourismou), aber es scheint nicht vom Herzen zu kommen. Denn die schönen Gegenden, die tatsächlich mit nachhaltigem Tourismus eine Chance hätten, zerstört man durch unsinnige Strassen...
Was soll das?
Die Krise ist von Menschen geschaffen und wir müssen da selber wieder rauskommen! Mit neuen Ideen und mit Moral (nicht konservativ gemeint).
Jetzt muß sich die Spreu vom Weizen trennen!
Ich mache inzwischen alles alleine und warte schon lange nicht mehr auf Gemeinden, EU oder irgendjemand anders. (Z.B. habe ich eine Wanderkarte für Methana gemacht und die zweite Auflage ist bald fertig - das zahle ich aus eigener Tasche!)
"Meine" Region Methana wird dieses Jahr von der Krise profitieren, da es nah an Athen liegt und die Leute nicht mehr das Geld haben, um auf die Inseln zu fahren...
Aber seien wir mal ehrlich: Als ich 1986 zum ersten Mal dorthin kam, hatten die Leute auch nicht viel Geld und ich brachte noch Sachen aus Deutschland mit... So eine große Krise ist das nun auch wieder nicht. Auch vorher hatten die Leute ihre Probleme...
Deswegen: Laßt uns die Regionen unterstützen, die nicht in jedem Hochglanzprospekt stehen und bewußt familiäre Unterkünfte und landestypische Tavernen unterstützen...
Kalo taxidi!
|