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Der Bierpreis : (K)ein Anlass zum Aufstand?

Geschrieben am 16.05.2003 11:47:32

Von
MartinPUC
MartinPUC

882 x gelesen
3 Antworten

Die Bayern haben ein sehr spezielles Verhältnis zu einem ihrer traditionellen Grundnahrungsmittel, dem Bier. Nicht selten in der neueren Geschichte kam es im schönen, gemüthlichen München (= "Minga") zu Volksaufständen wegen empfindlicher Bierpreiserhöhungen.

" ... Als 1844 ... Rohstoffverteuerungen und Steuern dazu führten, den Bierpreis anzuheben, damals allerdings um einen Pfennig pro Maß, stürmten mehrere tausend aufgebrachte Bürger am Abend des 1. Mai die Brauereibesitztümer und zertrümmerten alles, was ihnen unter die Fäuste kam. 41 Verletzte wurden gezählt. ..."

Wie gesittet dagegen die Kreter! 2 Euro 50 für ein Amstel, keine Seltenheit - u. manchmal auch in der kleinen 0,33-l-Variante. 2 Euro im Schnitt, würde ich sagen. Man denkt wehmütig an die 250 Drachmen, dann 350, dann 400, 500, 600, vor nicht allzu langer Zeit.

Aber halt! Die Kreter sind doch so schnell im Denken, so klug, so gescheit! Da kann es ihnen doch echt wurscht sein, was wir Touristen für den Gerstensaft berappen müssen. Eben. (Ja äh!, auf Österreichisch.)

Ist es ihnen auch: wurscht (= piepegal). Wenn die sich durstig etwa in Flughafen-HER-Nähe befinden, in Tuchfühlung mit den TUI-Bussen u. parkenden Mietautos, Fernblick auf den noch schneebedeckten Psilorítis, wissen die schon, wo es was zu löschen gibt, zu kretisch-einheimischen Preisen, versteht sich.

Da sind doch beispielsweise zwei deutlich erhöht vor dem Autoparkplatz gegenüber den Abhol-Bus-Flächen vor der Ankunftshalle platzierte "Kantínes", am Standplatz fixierte Gefährte mit Markisen u. Serviertheke, Kühlschrank, Grill, Tischen u. Stühlen davor, Stromaggregat dahinter.

Die rechte der beiden, wenn man aus Richtung Flughafengebäude hinguckt, hat durchaus angemessene Preise: so etwa 2 Euro für die kleine Dose Bier - angemessen für den bald scheidenden Touri, der jetzt, seine Flugangst bekämpfend melancholisch in seinem Plastiksessel hängend mit Trauermiene auf die neu landenden Charterflieger blickt. Der unmögliche Neubeginn angesichts des unabwendbaren Urlaubsendes!

Die linke der beiden, eine bescheidenere "Kantína", dagegen Areal der Einheimischen u. Eingeweihten: die große Flasche Amstel 1 Euro 20! Genau der Preisunterschied, dessentwegen sich unsere altbairischen Ahnen die Ärmel hochkrempelten und einiges kurz u. klein machten!

Wo die Taxler, die Taxi-Piloten, wohl ihren Kaffeedurst stillen? Da gibt es bestimmt auch was in der Nähe, oder? Freilich, gleich beim Eingang zur militärischen Airbase, vielleicht 100 m von dem kleinen Hauswürfel der Gepäckaufbewahrung unweit der Haltestelle der öffentlichen Stadtbusse. Die Jet-Piloten dürfen ja eines bestimmt nicht: angetrunken ins Cockpit steigen. Deshalb der gar nicht so kleine, aber unscheinbar etwas im Abseits liegende Kiosk für die einfacheren, weniger betuchten Anwesenden. Da kriegt man einen großen Pappbecher Nescafé für/um 80 Cent, quasi die doppelte Portion. Statt 4 Euro, ein guter Preis, allemal. Es gibt, zu ähnlichen Preisen, auch frisch gemachten Filterkaffee.

Ja, Herumschleichen lohnt sich. Ist auch interessanter als möglichst rasch durch die Gepäckkontrolle zum Gate oder Duty-free-Shop zu eilen. Der Kaffee, das Bier in diesen Bereichen sind preismäßig nur unwesentlich teurer - als im Nachtclub in Chersonissos, nur vielleicht halb so groß, so wie in der einen von den 2 Kantínes ...

Also dann: Já-mas, Prost!

MartinPUC

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Thema Autor Datum
Der Bierpreis : (K)ein Anlass zum Aufstand? MartinPUC 16.05.2003 11:47
Re: Der Bierpreis : (K)ein Anlass zum Aufstand? Kyra 16.05.2003 23:36
Re: Der Bierpreis : (K)ein Anlass zum Aufstand? MartinPUC 21.05.2003 09:19
Re: Der Bierpreis : (K)ein Anlass zum Aufstand? Achim71404 29.05.2003 10:48

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