Zurück aus Kokkari

Samos und vor allen Dingen Kokkari hat uns wie die Jahre vorher auch schon nicht enttäuscht, im Gegenteil! Von Krise war hier kaum etwas zu spüren, außer dass es etwas weniger deutsche Touristen gab und die Spritpreise gegenüber des letzten Jahres angehoben wurden von € 1,80 - € 1,90 Super 95. Die holländischen Touristen stellten die Überzahl in Kokkari, sowie Skandinavier entdecken zusehends die Insel. Die Griechen, die hier vom Tourismus leben, beschweren sich nicht, soweit ihre Tavernen oder Pensionen Eigentum sind. Trotzdem spüren auch sie einen Rückgang des Tourismus und stellen weniger Personal ein. Sie kommen mit ihren Familienmitgliedern über die Runden. Doch sie fürchten die kommenden Wahlen und die Ultra-Linken. Griechische Zeitungen ließt der größte Teil der Griechen hier nicht mehr. Sie wettern über ihr "Government", ihre Presse und auch ausländische Negativpresse. Wir deutsche Normalverbraucher sind sehr willkommen. Die Griechen bringen uns Bewunderung und Achtung entgegen, verteufeln aber die Politiker samt ihrer eigenen Politik. Alle, die wir hier gesprochen haben, glauben nicht, dass der Euro in Griechenland stirbt. Sie sagen aber auch, dass die Bevölkerung dumm gehalten wird. Die Hintergründe der Misere wird ihnen verschwiegen. Im Fernsehen laufen meistens amerikanische Filme mit griechischen Untertiteln oder es gibt allenfalls endlose Debatten mit 4-6 Politik- oder Journalistenköpfen auf dem Bildschirm, die kein Normalbürger aus vorgenannten Gründen nachvollziehen kann. Es wird eben stundenlang nur gewettert und sich gegenseitig beschimpft, aber getan wird nichts.
Wir jedenfalls können sagen als Fazit unseres Aufenthaltes, kommt nach Griechenland, kommt nach Samos oder andere Regionen. Die Menschen hier freuen sich, und wir werden sie jedenfalls nicht enttäuschen, auch wenn wir wissen, dass dies nur ein schwacher Trost für die gebeutelte Gesellschaft ist.