Re: 16jähriger von griechischer Polzei erschossen

Die Geschichte Griechenlands geht ein klein wenig weiter zurück als bis zum Jahr 1967. ;-) dir das zu erzählen scheint man sich in der Tat erspart zu haben.

Im Übrigen habe ich von der Mentalität der Griechen gesprochen, diese wurde nicht in einem Zeitraum von 7 Jahren geprägt. Mein Hinweis darauf galt außerdem den Ausführungen von Methana, der eine griechische Gemeinde nach seinem Konzept umfunktionieren möchte, die dortigen Bürgermeisterkandidaten ungebeten berät und deren ablehnende Haltung auf seine Einmischung beklagt. Aus diesem, aus seiner Sicht, unbelehrbarem Verhalten leitet er den Bezug auf Ursachen für gewaltsame Demonstrationen ab.

Ich habe den Eindruck man tut man hier so, als ob Unruhen im aktuellen, erschreckenden Ausmaß eine griechische Erfindung oder Einzigartigkeit seien. Es hat sie weltweit immer gegeben und es wird sie immer geben. Das einzige das sich verändert ist des Pöbels Wahl der Waffen und die zunehmende Medienpräsenz. Erst im Frühjahr 2006 gab es vergleichbare Unruhen in Frankreich, um das jüngste Beispiel aus Westeuropa zu nennen.

Apropos Frankreich: Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man dort auf einen Deutschen reagieren würde, der sich erzieherisch in die Lokalpolitik einmischt.

Interessant ist auch, wie das dritte Reich auch heute noch Eingang in fast jede deutschsprachige Diskussion findet. Egal ob man beleidigen will, dann wirft man dem Widersacher Neo-Nazismus vor, oder ob man die eigene Mustergültigkeit betonen will, dann steigt man wie Phönix aus der Asche als lebender Beweis des Entnazifizierungsprozesses. Die Nazis geben einfach immer was her und dürfen deshalb in keiner Diskussion fehlen. Und in diesem Kontext spricht man dann von erfolgreicher Vergangenheitsbewältigung.