Kastoria - Stadt der Kirchen und Pelze

Von weitem bietet Kastoria einen atemberaubenden Anblick, die Stadt liegt eingebettet im glitzernden Orestiada-See. Kastoria ist eine wohlhabende Stadt, reich geworden durch die Pelzverarbeitung. Dicht an dicht reihen sich exclusive Geschäfte, die ihre edle Ware in riesigen Vitrinen zur Schau stellen. Die betuchte Kundschaft kommt wohl hauptsächlich aus den östlichen Ländern, wie unzählige Hinweisschilder in russischen Lettern erahnen lassen. Auch den vielen Kirchen und Kirchlein mit ihren sehenswerten Fresken ist es zu verdanken, dass Kastoria zu den schönsten Städten Griechenlands gezählt wird.

Der Orestiada-See entpuppt sich bei näherem Hinsehen leider als Kloake. An den Ufern schwappt eine stinkende, braune Brühe, auf dem Wasser treiben bäuchlings tote Fische. Für die Griechen kein Hindernis, an den an der Promenade aufgereihten Tischen Platz zu nehmen und ihre Frappé zu geniessen.

In einem Geschäft erzählte man uns, dass bis vor einigen Jahren die gesamten Abwässer der Stadt ungefiltert in den See geleitet wurden. Erst seit kurzem existiert eine Kläranlage. Die Natur erholt sich wohl nur langsam. Und die Biber, nach denen diese schöne Stadt benannt ist, haben wahrscheinlich auch schon längst das Weite gesucht.