Thassos - eine Enttäuschung

Im August war ich zum ersten Mal auf Thassos. Ich weiß, daß im August die meisten Urlaubsorte überfüllt sind, deshalb ist mein Urlaubsmonat der Juni, aber in diesem Jahr gab es leider keine andere Möglichkeit.

Alle euphorischen Berichte, die ich im Internet gelesen hatte, fand ich reichlich übertrieben. Na klar, Thassos ist grün, hat wunderbare Badebuchten und Strände, das Hinterland ist reizvoll. ABER: total überlaufen! Dies sollte eine Insel sein, die vom Massentourismus noch verschont geblieben war?

Der - überaus gelobte - Ferienort Potos: ein reizloser Ort mit Autoscooter-Bahn und ständigem Autostau auf der Durchgangsstraße. Menschenmassen wälzten sich abends durch die Gassen. Dicht an dicht Restaurants und Cafés, jedes mit seiner eigenen hämmernden Musik, die sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm vermischte.

Die Hauptstadt Limenas: ein billiger, häßlicher Touristenort. Einzig Limenaria besitzt eine Spur von Charme. Ein hübscher kleiner Hafen und urige Gassen laden zum Spaziergang ein. An den Stränden Liegestühle und Sonnenschirme in Reih' und Glied. Die Badenden verwandelten das - morgens um 10 noch klare - Wasser im Laufe des Tages in eine trübe, schmutzige Brühe. Der - einstmals vielleicht idyllische - Golden Beach: ein niveauloses, verbautes Touristenghetto.

Die Lösung: wenn man ein Auto hat und sich Zeit nimmt, kann man irgendwo eine kleine Bucht finden, deren Strand zwar nicht so spektakulär ist wie Golden Beach oder Paradise, dafür idyllisch, sauber und ruhig.

Ein Pluspunkt für viele Touristen: die Preise auf Thassos sind sehr niedrig.