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Spetses im Winter

Von Katerina

Vielleicht gibt es spannendere Inseln als Spetses. Noch dazu im Januar, wenn die ganze Insel sich im touristischen Winterschlaf befindet. Was nicht bedeutet, dass die Einwohner die Beine hochlegen würden, im Gegenteil: überall wird geschraubt und gehämmert, denn schon ab Ostern werde Gäste erwartet, und zwar viele: griechische, amerikanische, britische. Deutsche weniger – die autofreien Inseln Spetses und Hydra liegen eher jenseits deren Wahrnehmungshorizont.

Ich hatte Glück mit dem Wetter und erwischte vier ziemlich sonnige Januartage auf Spetses. An einem umrundete ich die Insel mit dem Fahrrad, an einem anderen wanderte ich mit Theo über die Hügel (Berge wäre übertrieben) im Inselinneren. Das kulturelle Angebot war, wie das gastronomische, sehr eingeschränkt: die beiden Museen hatten geschlossen, am Abend war nur ein Restaurant geöffnet (wenn man Kafenia und Schnellimbisse nicht dazuzählen möchte). Da dessen Küche aber gut war, und die Wirtsfamilie sehr freundlich, machte das überhaupt nichts aus.

Bei knapp 17°C Wassertemperaturen hätten Abgehärtete (ich gehöre nicht dazu) durchaus Badefreuden frönen können. Die Strände hatte man für sich alleine, wie überhaupt der Eindruck entstand, dass außer uns keine Touristen auf der Insel waren. Der fassungslose Blick des Radverleihers nach meiner Antwort auf seine Frage, was ich denn hier machen würde: „Urlaub“.
Aber von Touristen ist man ja allerlei Skurrilitäten gewohnt.

Vermutlich wäre das Fazit meines Winterurlaubes ganz anders ausgefallen wenn ich während des ganzen Urlaubes das Wetter meines letzten Urlaubstages gehabt hätte. Da war ich aber schon eine Insel weiter, und das ist wieder ein neues Kapitel.

Wer Griechenland mal ganz anders erleben möchte – vielleicht echter, auf alle Fälle aber ungeschminkter – und damit umgehen kann, dass es kein touristisches Rahmen- und Ablenkungsprogramm gibt (also auch gut selbst für seine Unterhaltung sorgen kann), dem kann ich die Argosaronischen Inseln im Januar durchaus empfehlen.

Ohne Schönwettergarantie allerdings.

Und hier geht es zu detaillierten Artikeln meiner Spetses-Tage:
www.nissomanie.de/argosaronische-inseln/ spetses/

Geschrieben 31.03.2015, Geändert 31.03.2015, 2544 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Schalimara vom 03.04.2015 13:03:22

Nicht schlecht, wenn im Frühjahr die alten Knochen aus dem Winterschlaf kommen ;-)


Kommentar von Richi vom 02.04.2015 10:05:31

" Keine richtigen Berge, viel Wald, durchzogen mit Feldwegen bzw. Pisten. Ähnlich wie..."
...im Rheinland!
Deswegen hats mir da so gut gefallen!

Richi


Kommentar von Katerina vom 01.04.2015 21:24:15

Nö, ich fand es landschaftlich irgendwie nicht besonders spannend. Keine richtigen Berge, viel Wald, durchzogen mit Feldwegen bzw. Pisten. Ähnlich wie Poros, das mich diesbezüglich auch nicht so überzeugt hat.
Aber die Stadt ist nett. :-)

Katharina


Kommentar von Richi vom 01.04.2015 10:34:28

"Vielleicht gibt es spannendere Inseln als Spetses..."
wobei, was ist eigentlich eine "spannende" Insel? Dort, wo die Hose spannt, weil man die Berge erklimmen muss, oder es spannend ist, ob noch ein paar alte Mönche in den alten Klöstern hausen, hinter deren Türen man blickt?

Ich habe Spetses - allerdings Anfang Juni - als wunderbare Insel erlebt. Geeignet für Reisende, die nicht so gut zu Fuß sind, eine im Grunde grüne Insel suchen mit schönen, teils einsamen Stränden und guter Küche. Allerdings scheinen mir die Inselbewohner wohl eher auf griechische Urlauber eingestellt zu sein, nicht so herzlich zu ausländischen Touristen wie auf anderen mir bekannten Inseln.

Aber die Inselumrundung per Fahrrad werde ich nie vergessen, einfach super. Für mich ein lohnenden Ziel z.B. für einen Kurzurlaub, wenn man auf schöne Strände nicht verzichten will. Daher erscheint Spetses für Badefreunde interessanter als z.B. Hydra. Und von Athen aus auch gut zu erreichen, aber das wissen halt auch viele Athener, die sich die doch deutlich teureren Unterkünfte auch leisten können.

Immer wieder interessant, aus deiner Sicht die Inseln auch mal außerhalb der Saison miterleben zu dürfen, es ergibt sich oft ein völlig anderes Bild.

Gruß,
Richi