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Skyros ohne Karneval

Von O Amorgios

Während der Tour im September 2007 über Euboea verschlug es uns auch nach Skyros. In Kymi lag schon die Fähre „Achilleas“ im Hafen, die pünktlich um 18 Uhr ablegte. Es war Nachsaison und dementsprechend wenig Passagiere und Autos auf dem Schiff. Zwei Stunden dauerte die Überfahrt und diese Zeit vertrieb sich am Nachbartisch im Salon die Fußballmannschaft von Skyros mit Gesängen und Biertrinken. Auswärtssieg – bestimmt, bei dieser guten Stimmung.

Es war schon Dunkel als die Fähre im Hafen von Linaria anlegte. Schnellstens mit unserem Mietwagen die Fähre verlassen machten wir uns auf den weg nach Magazia / Molos. Wir erwarteten, das in den Ferienorten unterhalb der Chora von Skyros noch Zimmer zu haben sind und wir noch eine Kleinigkeit zu essen bekämen. Aber, ach du Schreck, hier war alles wie ausgestorben. Zurück nach Linaria und hier nisteten wir uns im „King Lykomides“ ein, hatten mit Soula einen guten Preis ausgehandelt und sind sechs Tage geblieben.

Die Pension befindet sich direkt am Anleger mit einer herrlichen Aussicht über die Bucht. Um den kleinen Hafen haben sich ein paar Tavernen angesiedelt, in denen hauptsächlich griechische Küche angeboten wird. Der angebotene Fisch ist immer frisch – garantiert. Die Fischer zu beobachten, die morgens früh im Hafen einlaufen, den Fang in Kisten an Land bringen und ihnen beim reparieren der Netze zusehen – das sich die besonderen Momente auf solch einer Tour. An einem Morgen weckte uns Soula und bat uns mit an den Hafen zu kommen und die Kamera mit zu nehmen. Ein Kaiki ist eingelaufen und hat den Fang des Jahres gemacht. Die Netze waren voller Fische. Der halbe Ort inklusive Pope half mit den Fisch in Kisten zu packen und mit Eis kühl zu halten.

Mit dem Mietwagen, der uns ab Athen Airport zur Verfügung stand, war es kein Problem die Insel zu erkunden. Mangels Ortschaften gibt es keine Busverbindungen über die Insel. Es existiert nur ein regelmäßiger Pendelverkehr zwischen Linaria und Chora.

Man hat das Gefühl auf einer Kykladeninsel gelandet zu sein. So zieht sich die Chora von Skyros, ähnlich der Chora von Ios, den Berg hoch. Abends erwacht der Ort und alle Bewohner beleben die kleinen Gassen. In der unteren Hälfte der Hauptgasse befindet sich die Werkstatt von Manolis. Der Meister ist einer der Letzten, die das Schnitzhandwerk noch beherrschen. Gerne zeigt er seine Künste. Reich verzierte Möbelstücke und Reliefs sind die traditionelle Handwerkskunst auf Syros. Neben seiner Holzschnitzkunst ist Skyros auch für seinen Karneval bekannt. Mit Yannis Kompogiannis lebt ein weiterer Künstler auf der Insel, der seine sehenswerten Keramiken und Arrangements in der Nähe von Atsitsa im Nordwesten der Insel ausstellt.

Eine Rundreise durch den bewaldeten Norden ist für Landschaftsliebhaber ein Erlebnis. Von Linaria führt eine steile Schotterpiste an die schöne Bucht von Agios Fokas. Leider war hier die Strandtaverne geschlossen. Weiter in Atsitsa dagegen hatte das Cafe an der alten Erzverlade geöffnet. Verlässt man weiter im Norden links die Asphaltstrasse gelangt man nach wenigen Kilometern zum wunderschönen Strand von Agios Petros. Auf halbem Weg dorthin wiederum eine Taverne, die nur in der Hauptsaison geöffnet hat. Daneben beginnt das Sperrgebiet des Militärflugplates, der aber auch von holländischen und britischen Ferienflieger genutzt werden darf. das heißt aber nicht, das die Insel von Holländern und Briten überlaufen ist.

Von hier führt die Straße wieder Richtung Süden nach Chora. Eine andere, nicht asphaltierte Piste schlängelt sich von Chora vorbei am Kloster Agios Dimitrios durch schöne Waldlandschaften nach Atsitsa. Überall in der Landschaft finden sich kleine Felder und Koppeln, auf denen die Skyros-Pferdchen grasen. Angeblich sind es die kleinsten Pferdchen der Welt. Der Inselsüden dagegen ist sehr karg und erinnert an trockene Kykladeninseln. Die Insel ist trotz abgelegener Lage unbedingt einen Besuch wert. Der Norden wurde ausgiebig erkundet, also wäre beim nächsten Besuch der Süden an der Reihe.

Geschrieben 24.11.2008, Geändert 02.12.2008, 2103 x gelesen.

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