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Wird Santorin von einer neuen Katastrophe bedroht ?

Von knolli

Oia

Oia
Von knolli

Die Entstehung und heutige Gestalt Santorins ist das Ergebnis einer über Jahrtausende anhaltenden vulkanischen Tätigkeit. Die Kalksteinmassive Profitis Ilias, Gavrilos und Monólithos bildeten als Gipfel eines versunkenen Gebirges Inseln, die auf Grund tektonischer und vulkanischer Bewegungen in der Erdkruste mit der Zeit durch sich verfestigende Lavamassen zusammenwuchsen und die runde Insel Strongyle formten. Um 1628 v.d.Z. wurde die Insel durch einen riesigen Vulkanausbruch zerstört.

Am Ende der Eruptionen waren der Berg und die Hälfte der Insel verschwunden. Es standen nur noch drei Teile des äußeren Inselrandes, die heutigen Inseln Santorin, Thirasia und das winzige Aspronisi. In der Inselmitte hatte sich ein riesiger Krater mit bis zu 360 m hohen Wänden gebildet, in den das Meer hineinströmte. Wolfgang, unser Reiseleiter während eines eintägigen Bootsausfluges um die Insel, untermauerte seinen Bericht über die Inselentstehung noch mit folgenden Aussagen, die sich auf Forschungen des griechischen Professors der Archäologie Spyridon Marinatos stützen:

Die Tragweite der Katastrophe lässt sich nur noch mit jener des Krakatau zwischen Sumatra und Java vergleichen. Sie dürfte jedoch um ein Vielfaches furchtbarer gewesen sein. Durch die schlagartige Versetzung riesiger Wassermengen (837,5 Trillarden m3) hatte sich eine 200 m hohe Flutwelle (Tsunami) gebildet, die noch immer eine Höhe von 70 m hatte, als sie nach etwa 2 min die Küste Kretas erreichte. Küsten und Siedlungen auf Kreta fielen in Sekunden in Trümmer. Die durch die Eruption aufgetretene Staub- und Aschewolke verdunkelte monatelang den Himmel über der nördlichen Erdhalbkugel, wodurch natürlich auch die Erdtemperatur sank.

Die verbliebenen Teile von Santorin wurden mit einer 60 m dicken Asche- und Bimssteinschicht bedeckt. Diese schaffte die Voraussetzung eines einzigartigen Weines der Insel und brachte den Insulanern späteren Wohlstand durch den Abbau des Bimssteines, welcher z.B. als Isoliermaterial beim Bau des Suez-Kanals Verwendung fand.

Der Vulkanismus blieb auch in späteren Zeiten ein bestimmender Faktor der Inselgeschichte. So hat man seit dem 2. Jh. v.d.Z. 14 größere Vulkanausbrüche registriert, wodurch u.a. auch die beiden Kameni-Inseln entstanden sind. Die letzte Vulkantätigkeit wurde 1950 beobachtet und 1956 erschütterte ein verheerendes Erdbeben die Inseln. Dabei wurde Oia zerstört und viele Santoriner waren gezwungen, ihre Insel zu verlassen.

Heiße Schwefelquellen, in denen es sich ausgezeichnet baden lässt, zeugen auch heute noch von vulkanischer Tätigkeit. Mehr noch - Alle Liebhaber Santorins und darüber hinaus der gesamten Kykladen sollte folgende Theorie bedenklich stimmen:

Nea Kameni mit seinen zuletzt noch tätigen Vulkanen befindet sich genau auf der Grenze der europäischen und der afrikanischen Festlandsscholle. Der afrikanische Kontinent schiebt sich langsam über die Ausläufer der europäischen Scholle. Durch diese Bewegung wurden die Vulkanschlote unter Nea Kameni verschlossen. Nun baut sich unter der Insel ein riesiger Druck auf, der eines Tages in Form einer mächtigen Explosion entweichen wird!

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Geschrieben 30.11.2002, Geändert 30.11.2002, 2473 x gelesen.

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