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Auf altem Pfade hoch zum Mt.Ambelos.

Von edy

Von Platanákia / Ayíos Konstandínos unternahm ich die kleine Wanderung durchs Nachtigallental (Rother#15). Zurück in Platanákia begab ich mich weiter nach Ayíos Konstandínos bis zum markanten Strommast mit dem Schild „Stavrinídes“, wo die eigentliche Tour begann.

Es folgte Ano Ayíos Konstandínos mit der wunderschönen Postbyzantinischen Kapelle (Ayíos Dimítrios und Eléni - 1803). Weiter gings durch das schlafende Dorf bei der Platía mit Brunnen rechts dem Wegweiser „Stavrinídes“ entlang. Nach der Kirche begab ich mich bald auf einem Kalderími durch eine wunderbare grüne Landschaft mit toller Aussicht auf den Hafen von Ayíos Konstandínos. Die Landschaft wurde durch eine Verschiedenartigkeit von Bäumen, Rebstöcken und terrassenförmige Landwirtschaft geprägt. Plötzlich traute ich meinen Augen nicht. Der Kalderími wurde neu erstellt. Könnte das ein Umdenken im Samiotischen Fremdenverkehr sein? Das Wiedererstellen von Maultierpfade ist sicher sehr Arbeitsintensiv. Ob man es macht oder nicht, ist das Eine. Das Andere musste ich leider auch feststellen. Bp. die Kambós-Route auf den Vígla Kérkis. Der Monopáti zum Evangelistria Kloster wurde leider von Baumaschinen zerstört, die sich in die Landschaft frassen. Strassen, Pisten für Landwirte, Feuerwehr und Zubringer für das Kloster ist sicher auch verständlich. Die Mobilität findet ja überall statt. Aber dass die Wanderwege geopfert werden, müsste nicht sein. Auch der Bildstock wurde entsprechend zugerichtet. Offensichtlich sind diese nicht immer heilig. Aber die Farb-Initialen (EOS) evtl. vom griechische Bergsportverein Samos lässt auf einen Protest rückschliessen. Ich erlebte das auch auf Lésbost, wie mit der Raupe ein sehr schöner Manopáti zur Kapelle Panagía Kriftí mit Thermalquelle umgepflügt, zum Teil verschüttet und noch mit Abfällen „geschmückt“ wurde. Zu guter letzt überliess man das rostige Ungetüm auch noch der Natur (leider keine Seltenheit in Griechenland). Klar, da wollen auch ältere Leute mit dem Auto hin. Aber warum den Pfad nicht „leben“ lassen?

So, weiter zum schöneren Teil. Bald wurde das schöne, kleine Dorf Stavrinídes (390m.ü.M.) erreicht. Während dem ich die kleine Ortschaft durchquerte, fielen mir die bunten Blumengärten auf und natürlich die Katzen, die die Siesta genossen. Nach einer kleiner Orientierungslosigkeit, half mir am Dorfrand eine sehr nette, ältere Dame auf den richtigen Weg zu gelangen. Jetzt hiess das nächste Ziel Manolátes. Schon am Anfang des Pfades, der jetzt eine Weile als Piste verlief, erschien das bekannte Bergdorf in weiter Ferne. Oberhalb ragte auch noch der Lazaros des Ambelos-Massiv’s hervor. Nach dem Vorbeigehen an den letzten Rebstöcken und Haus mit lautem Hunde, liess es sich wieder auf einem Pfad durch die wilde Natur und Olivenhaine wandern. Bei der Aussichtskapelle „Johannes dem Täufer“, schien Manolátes schon ganz nah. Der Monopáti ins Dorf (380m.ü.M.) führte noch durch ein Bachtal und weiter zum oberen Dorfrand. Im hübschen Manolátes angelangt, führte mich das Hungergefühl zur Taverne Lukas. Dort genoss ich noch eine leichte Kost mit einem Glas Weisswein und viel, viel Wasser, denn es herrschten hohe Temperaturen. Jetzt fing der spannende, anstrengende und kratzige Teil der Wanderung an. Beschrieben wie im Rother#20 (Variante: alter Pfad), versuchte ich über den alten Pfad Richtung Profítis Ilías auf den Ambelos-Berg zu steigen. Letztes Jahr endete ein Versuch, da es bereits spät und ich in falschen Schuhen unterwegs war. Vor 2 Jahren unternahm ich dieselbe Tour, aber den Schotterstrassen entlang (#20). Schön, aber nicht aufregend. Auch zieht sich die Schotterstrassen-Variante mit den vielen Kehren in die Länge. Hinter der Taverne Lukas in der Mitte stieg ich den ein wenig verwachsenen Monopáti rechts rauf. Dieser führte kurz durch ein Olivenhain. Oberhalb endete ich auf einer Terrasse mit Rebstöcken. Dann von dort aus weiter auf dem zum Teil verwachsenem Pfad entlang. Das letzte Teilstück dieses Pfades führte ein paar Meter steil rauf zur ersten Kreuzung der Schotterstrasse. Als Hindernis musste ein dicker Ast durchs Dickicht umgangen werden. Dies passierte noch ein paar Mal. Aber eine „Umleitung„ gabs immer, wenn auch ab und zu die Stacheln was dagegen hatten.

Es sind immer noch Steinmännchen und rote Punkte vorhanden. Nach einer Linkskurve auf der Piste, zeigten Pfadansätze und ein Steinmann rechts die Fortführung des Monopátis. Ab jetzt hiess es auch mal ducken und der Stachelvegetation ausweichen. Die Piste wurde noch 2 Mal gekreuzt. Bei der 2. Kreuzung den Rother genau lesen. Mit ein bisschen Klettern (2m, fiel einmal runter), fand ich den weiteren Teil des Pfades. Bis hier waren die Pfade hauptsächlich im Oberkörperbereich verwachsen. Nach der 3. und letzen Kreuzung fing der schwerste Teil an. Denn jetzt hiess es durch ehemaliges Brandgebiet, das heisst nur noch dichte Stachelvegetation (etwa Schulterhöhe). Fast beschloss ich diese Tour zu stoppen. Trotzdem liess es mich nicht los und ging weiter. Der Pfad konnte immer noch erkannt werden. Schlussendlich wurde Terassen mit Rebstöcken erreicht. Nach den Reben gings ein kurzes Stück auf einer Zubringerpiste weiter. Beim Steinmann (von da keine Kratzer mehr) musste links auf den Monopáti durch den vom Brand geschundenen Wald eingebogen werden. Auch sah sind noch „rote Füsse“ als Markierungen vorhanden. Steil wanderte ich die alpine Region rauf. Durch Farn, über umgestürzte Bäume, an riesigen Felsblöcke vorbei und mit tollen Aussichten. Dies empfand ich als den schönsten Teil der Tour. Ab und zu war es noch der alte Pfad in Abwechslung mit Ziegenpfaden. Nach dem steilen Aufstieg am Ambelosmassiv, stiess ich in die Nähe des Weinberges Tsouka und auf eine Piste, die zum Schild Tasouka führte. Bis hierher passte die Schilderung des Rothers sehr genau. Von hier aus entschied ich, den Mt. Ambelos zu besteigen. Dieses Unternehmen dauerte nur noch 20 Minuten. Oben auf dem Gipfel auf 1088 m.ü.M. genoss ich einen herrlichen Ausblick auf den Profitís Ilías, Lazaros, nach Stavrinídes, Ayíos Konstandínos und bis nach Vathí. Nach diesem Gipfel wäre noch der Profitís Ilías an der Reihe. Aber anstelle der Piste versuchte ich es nochmals dem alten Pfad entlang. Es brauchte noch zuviel Zeit, um auf diese Weise weiter zu gehen. Auch das Einschätzen des Geländereliefs von der Ambelos-Spitze aus, war sehr schwierig. Nach einer Stunde brach ich die Übung ab, denn die Zeit lief mir davon (17:00 Uhr) und die Energiereserven wurden kleiner. Also entschied ich mich auf die Piste zurück zu kehren. Am Berg des Profitís Ilías und am Lazaros vorbei, dauerte es doch noch 1.5h bis nach Vourliótes. Beim Eindunkeln ereichte ich das sympatische Dorf und liess mich in der Taverne am Dorfeingang nieder für den wohlverdienten Abendschmaus.

Meiner Meinung nach ist diese Wanderung für Abenteuerlustige und Kratzerunempfindliche Berggänger geeignet. Sie ist auf jeden fall interessanter als der Piste entlang. Vielleicht wäre da noch die kratzfreie Möglichkeit, bis zur Waldpartie (Nähe der Terrassen mit Traubenstöcken) der Piste entlang zu gehen. Welchen Abzweig dorthin zu nehmen ist, kann sicher sehr Zeitaufwendig sein. Noch schöner wäre es den ganzen Pfad wieder in Stand zu stellen (Verwucherungen zurückschneiden).

Geschrieben 20.12.2008, Geändert 20.12.2008, 4562 x gelesen.

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