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Revival Urlaub auf Rhodos

Von orea

Eigentlich wollten wir Ende September 2013 in die Alpen zum Wandern. Das Wetter schien uns jedoch sehr unbeständig, also entschieden wir uns doch kurzfristig für einen Urlaub im Süden.

Normalerweise buchen wir immer Flug und Unterkunft auf eigene Faust. Doch so kurzfristig war kein Flug mehr für kleines Geld zu bekommen. Da "flog" uns bei einem bekannten Last-Minute-Anbieter die Insel "Rhodos" für einen noch relativ annehmbaren Preis entgegen. Unser letzter Rhodos-Urlaub fand vor mehr als 9 Jahren statt. Warum eigentlich nicht?

Also starteten wir - für uns völlig ungewohnt für Griechenland - unsere „Pauschalreise“ 11 Tage Unterkunft und Frühstück mit Transfer in das Hotel "Varelis" in "Archangelos."

Das Hotel entpuppte sich als sehr einfache aber saubere Unterkunft in ruhiger Lage am Ortsrand von Archangelos.
Betrieben wird es seit vielen Jahren vom Besitzer Manolis Valeris im Familienbetrieb. Die Atmosphäre ist leger und von Massentourismus keine Spur. Besonders das Frühstück war sehr liebevoll zubereitet und sehr abwechslungsreich. Es gab zwar täglich das typische Weissbrot , sowie Käse und Wurst, aber die anderen Beilagen, wie z.B. Eier, Spiegeleier, Joghurt mit Honig, Kuchen und hausgemachte Marmelade wechselten jedoch ständig. Der Frühstücksraum war überschaubar - man saß in kleinen Gruppen zusammen und genoss die herrliche Ruhe.

Den Ort Archangelos hatten wir von unseren letzen Urlauben als gewachsenes Dorf in Erinnerung und waren angenehm überrascht, dass sich da nicht viel geändert hat. In den Tavernen tummelten sich oft mehr Dorfbewohner als Touristen. Was wohl einmal an der Nachsaison lag, aber auch auf der Tatsache beruht, dass immer mehr „Armbändchenurlauber“ die Insel bevölkern und Abends lieber in ihren Hotelburgen am Buffet verweilen, als in urigen Tavernen. Aber dass sollte uns so recht sein.

Gleich am ersten Abend stießen wir auf die Taverne „Manolis Mavris“. Eine einfache Lokalität, mit Eisenstühlen und Tischen mit Plastiktischdecken, aber doch einladend, da sie unter einer großen Platane aufgereiht waren. Im Innenraum befand sich ein großer Holzkohlegrill, und an wackeligen Holztischen saßen Griechen , die wild gestikulierend das Sportprogramm im TV verfolgten. Am Baumstamm war eine Speisekarte angenagelt, auf der „Ziegenfleisch“ angeboten wurde. Klang lecker also beschlossen wir zu bleiben.
Den Tavernenbesitzer „Manolis“ muss man nicht bei der ersten Begegnung mögen, aber bereits nach einigen Minuten merkt man sofort, dass hinter seiner schroffen Art zwar ein „geschäftliches aber auch gutmütiges Wesen“ steckt. Das Essen jedenfalls ist reichlich, preiswert und sehr gut.
Aber auch in den anderen Tavernen wie z.B. das „Savas“ in Archangelos, oder bei „Maria“ einer Taverne auf dem Weg zur Tsambika-Beach, bei „Antonio“ in Stegna und beim „Michel“ in Kolymbia hat es uns sehr gut geschmeckt. Einzig von der Taverne „Gorgonas“ waren wir etwas enttäuscht, da hatten wir den Eindruck, dass das Preisleistungsverhältnis nicht so stimmig ist.

Nachdem wir zweimal per Pedes an den Strand von „Stegna“ unterwegs waren und sogar das Glück hatten am ersten Tag nach dem Strandbesuch auf der Ladefläche eines Pick-Up mitgenommen zu werden, entschlossen wir uns doch –wie früher- mal wieder einen Roller zu mieten. Es war wirklich wie in „alten Zeiten“ nur dass diesmal ganze 109 Jahre auf zwei Rädern unterwegs waren.

Zum Baden besuchten wir die Strände: „Tsambika, "Agathi" und "Prassonissi", machten einen Stadtbummel durch Rhodos-Stadt und besuchten Lindos am Nachmittag bzw. am frühen Abend. An trüben Tagen wanderten wir durch die Ebene von Malonas und auf die Anhöhen rund um Archangelos oder machten eine Inselrundfahrt.
Im Weindorf „Embona“ ließen wir uns einen guten „Roten“ schmecken. Auch ein Besuch -des an jeder Bushaltestelle angepriesenen Casinos in Rhodos-Stadt- stand auf unserem Programm. Dort war uns sogar das Glück ein wenig hold und wir konnten unsere Urlaubskasse ein wenig vermehren.

Es war mal wieder ganz interessant nach so vielen Jahren die bekannten Strände und Orte der Insel zu besuchen. Klar hat sich die Landschaft nicht verändert, aber wohl die Anlaufstellen. Ganz besonders "Lindos" hat uns völlig geschockt. Das dort tagsüber immer viel Rummel war, war uns bekannt, aber was wir jetzt erlebt haben, darüber konnten wir nur den Kopf schütteln. Wir beobachteten von der Anhöhe aus, wie sich Menschenmassen durch die engen Gassen schoben, einfach schrecklich.
Auch die „Epta Piges“ hatten wir als ruhigen stillen Ort in Erinnerungen. Aber auch diesen kann man nur noch erst in den späten Nachmittagstunden besuchen, sonst teilt man sich den Platz mit zahlreichen Busgruppen.

Dennoch erlebten wir, nachdem wir viele Orte einfach azyklisch besuchten, eine schöne Zeit mit ganz vielen Erinnerungen an unsere früheren Besuche.

Unser Fazit: Rhodos wird zwar oft als das Mallorca von Griechenland bezeichnet, aber als Mallorca-Besucher wissen wir, dass sowohl Mallorca als auch Rhodos wunderschöne Inseln sind, auf denen es noch Plätze gibt, an denen man ohne Massentourismus wunderschöne Urlaubstage verleben kann.

Wir kommen jedenfalls bestimmt mal wieder!


Geschrieben 10.10.2013, Geändert 10.10.2013, 2855 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von cluedo vom 27.06.2018 18:55:41


Rhodos liegt nur 12 Kilometer von der Küste der Türkei entfernt und ist jedoch griechischer als viele andere Inseln. Es wurde diese Jahr als unser Urlaubsziel erkoren. In unserer Ferienwohnung von www.ferien-mit-hund.de werden wir 10 Tage verbringen Umrandet von goldgelben Stränden mit einem erstaunlich grünen Hinterland, wo die sanften Hügel von den Gipfeln der Gebirgsketten gekrönt werden, ist Rhodos auf der touristischen Landkarte schon lange kein weißer Fleck mehr. Auf der anderen Seite gibt es aber auch das ursprüngliche und natürliche Rhodos, das man erreicht, sobald man das grüne Hinterland und vor allen Dingen den Süden der Insel erreicht. In Richtung Lindos wird es entlang der Küste immer ruhiger


Kommentar von bille vom 19.03.2014 22:13:57

Hallo Vera,

sehr schöner Bericht über Rhodos.
Nach knapp 20 Jahren (damals als Single in Rhodos town) war ich 2011 und 2012 mit Mann und Kind auch in Archangelos im Hotel Varelis, wo ich jederzeit gerne wieder hinfahren würde.
Schön zu lesen, dass in Archangelos noch alles beim alten ist ;-)
LG
Bille


Kommentar von limni vom 20.10.2013 18:35:56

Hallo Vera, sehr schöner Artikel. Er animierte mich, gleich einen weiteren über Rhodos zu verfassen.