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Einige ketzerische Gedanken zu den Licht- und Schattenseiten des Tourismus

Von awo

Auf der Insel Rhodos leben rund 120.000 Menschen, bei 1,5 bis 2 Millionen Touristen im Jahr. Der Tourismus ist für die Insel die wichtigste Einkommenquelle und somit sicherlich ein Segen. Aber er hat auch seine Schattenseiten. Beipielsweise müssen die Einwohner von Lindos damit leben, dass ihr pittoresker Ort von Touristen förmlich "überrannt" wird. Mein Foto vom Busparkplatz wurde an einem Vormittag im April aufgenommen. Da hatte die Saison noch gar nicht richtig begonnen.

Alles, was Griechenlands Einnahmen erhöht, dürfte den Gläubigern recht sein. Dazu zählt sicherlich auch die Steigerung des Tourismus. Ökologisch betrachtet, muss man sich aber auch die Frage nach den "Grenzen des Wachstums" stellen. Diese sind insbesondere in den Bereichen "Verkehr" und "Wasserversorgung" erkennbar.

Wasserversorgung: im Vergleich zu mancher anderen Insel ist Rhodos eine wasserreiche Insel. Auf ihrer Westseite ist sie erstaunlich grün. Es gibt zahlreiche Quellen und zwei Stauseen, die für die Wasserversorgung angelegt worden sind. Jetzt, im April, sind sie gut gefüllt. Allerdings kommen jetzt erst die 6 Monate, in denen es nicht regnet. Der kritische Beobachter wird verschiedene Bereiche erkennen, in denen Wasser verschwendet wird, so zum Beispiel bei der Bewässerung eines 18-Loch-Golfplatzes oder beim Abspritzen der Freibereiche manches Luxushotels.

Was den Verkehr betrifft, habe ich folgendes Gespräch eines deutschen Rentnerpaares belauscht. Sie: "alles zugestellt mit neuen Autos, den Griechen geht es aber gut". Er: "Das sind doch alles Leihwagen". Ich habe mir dabei zweierlei gedacht. 1. Die Frau ist offensichtlich der Mär von den faulen Griechen, die auf unsere Kosten leben, auf den Leim gegangen. 2. Wenn alle diese Autos auf den engen Straßen der Insel in Bewegung gesetzt werden, kommt es sicherlich zum Verkehrsinfarkt.

So hat der Tourismus, wie so vieles, seine 2 Seiten. Wer Rhodos deswegen meidet und lieber auf Inseln ausweicht, die weniger voll sind, sollte daran denken, dass er womöglich als "Pionier" einer touristischen Entwicklung wie auf Rhodos den Boden bereitet. Ich möchte niemandem die Freude am Reisen vermiesen. Da ein Verzicht nicht in Frage kommt, gibt es wahrscheinlich keinen anderen Weg als den Tourismus möglichst umweltverträglich zu gestalten. In Rhodos dürften da besonders neue Ideen im Bereich Verkehr und Wasserverbrauch gefordert sein.

Geschrieben 28.04.2018, Geändert 28.04.2018, 2984 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kokkinos vrachos vom 17.08.2019 11:12:31

hier noch mal der Link:

www.deutschlandfunk.de/urlaub-auf-rhodos -die-licht-und-schattenseiten-des.724.de .html?dram:article_id=456444


Kommentar von kokkinos vrachos vom 17.08.2019 11:10:33

Moin und Kalimera, ein sehr lesenswerter Artikel über den Tourismus auf Rhodos.

Urlaub auf Rhodos: Die Licht- und Schattenseiten des Pauschaltourismus

"Die griechische Insel Rhodos lebt fast ausschließlich vom Tourismus. Auf 150.000 Einwohner kommen etwa 2,5 Millionen Touristen im Jahr – überwiegend Pauschaltouristen mit begrenztem Reisebudget. Für internationale Investoren ist es ein Milliardengeschäft. Anders sieht es für die lokale Wirtschaft aus."

www.deutschlandfunk.de/urlaub-auf-rhodos -die-licht-und-schattenseiten-des.724.de .html?dram:article_id=456444

kaló savvatokyriako, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 27.05.2018 09:31:17

Rhodos in Zeiten der Finanzkrise
„Kaum Zeit für Proteste“

Wird in den Medien von der Finanzkrise in Griechenland berichtet, dann meist aus Athen, nicht von den Inseln. Hier hoffen die Einwohner auf den Tourismus.

www.taz.de/Rhodos-in-Zeiten-der-Finanzkr ise/!5095683/

vg, kv