Polikastro, neue Heimatstadt der Vertriebenen aus Kleinasien.

Polikastro ist mit ca 9000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Kreis Kilkis. Mit den Dörfern (Pefkodasos, MIkrodasos, Evzonoi, Aspros, Vafioxori, etc. ) der Gemeinde "Dimos Polikastrou" sind es knapp 15.000 Einwohner.

Evzonoi grenzt an dem Land FYROM "Vardaska", welches nach der Zersplitterung Jugoslawiens entstand. Dadurch erhält dieses Dorf einen besonderen Status im 20km entfernten Polikastro, da der Grenzverkehr einen Wirtschaftsfaktor darstellt. Nicht nur wegen der zahlreichen Lastzüge, die an diesem kleinen Dorf ihren Weg kreuzen, sondern auch dem starken Verkehr vieler Touristen und Heimreisender zur Sommerzeit.

Die E 75, eine von Nord nach Süd verlaufende Europastraße, führt von Vardø in Norwegen durch Finnland, Polen, Slowakei, Ungarn, Serbien, Fyrom "Vardaska" sowie in Griechenland die A1 über Evzonoi - Polikastro - Thessaloniki - Athen bis Sitia auf Kreta in Griechenland. Sie ist 4.340 km lang. Etwa 45 km entfernt kann man die A2 Egnatia nehmen, die von Igoumenitsa bis nach Kipoi-türkische Grenze eine schnelle Ost-West Verbindung ist. Deswegen ist Lage von Polikastro bedeutsam.

Polikastro hiess vor 1928 "Karasouli". Dieser Name kommst aus dem osmanischen und bedeutet soviel wie "Schwarzes Wasser". Polikastro auf deutsch übersetzt bedeutet "Viele Burgen". Diese erste und glaubwürdigste Vermutung stammt aus dem ersten Weltkrieg. In der näheren Umgebung gab es viele burgähnliche Festungen. Der General von Thessaloniki benannte 1928 das damals noch kleine Dorf in Polikastro um.

1923 mit der Kleinasiatischen Katastrophe und vom Genozid (vom gr. Parlament bestätigt) überlebende Menschen vor allem aus dem Pontos am Scharzen Meer (NordTürkei), sowie (Ost)Thrakien und Smirni(Izmir) haben sich in den umliegenden Dörfern ansässig gemacht und bei Null begonnen, ihre neue Heimat mit den Griechen aus Makedonien neu aufzubauen.