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öffentlicher Fremdenführer

Von Hellasstefan

Dieses Jahr hatten wir nach Ankunft in Athen noch ein paar Stunden Zeit, bevor unsere Fähre ablegte. Diese Zeit wollten wir am Strand verbringen. Ausgesucht habe ich mir einen Strand in der Nähe von Nea Marina. Aber zuvor wollten wir das Gepäck los werden, also fuhren wir mit dem Bus nach Pireus. Dort holten wir uns zuerst die Fährtickets, denn die Fähre hatten wir zwar gebucht, das Ticket wurde aber nicht verschickt. Dann haben wir unser Gepäck zur Gepäckaufbewahrung gegeben. Die Gepäckaufbewahrung befindet sich in der "Wartehalle", an den Anlegern der HighSpeed Fähren. Ein Stück Gepäck hat dort 1,5€ zur Aufbewahrung gekostet. Früher haben wir dort, wo wir die Fährticktes gekauft haben auch das Gepäck abgestellt und es hat nichts gekostet.

Nur mit unserem Strandgepäck gingen wir also zum Bus. Auf meinem Spickzettel wollte ich gerade nachsehen, welchen Bus wir nehmen müssen, da spach uns ein Grieche an. Er wollte wissen, wo wir hin wollten und er stellte sich als öffentlicher Fremdenführer vor. Er sah etwas heruntergekommen aus und obwohl ich mir sicher bin, das es am Hafen keine öffentlichen Fremdenführer gibt, die einfach Touristen ansprechen, war ich doch so überrascht, das ich ihm sagte, das wir zum Strand wollten. Er kennt einen wunderbaren Strand, dazu führte er uns zu den Trolleys, da kam auch gleich einer und wir sprangen nur hinein. Mir war klar, das wir mit dem Trolley nicht zu dem Strand kommen würden, den ich mir ausgesucht hatte, aber wir sind trotzdem in den Trolley gestiegen.

Was ist mit Tickets? Brauchen wir nicht meinte unser Fremdenführer und erklärte uns, das wir nach der 8. Station aussteigen müssen. Und dann verlangte er Geld von uns, nur um ein Bier zu kaufen oder so! Während ich noch in meinem Geldbeutel herumkramte, hatte es unser Fremdenführer plötzlich recht eilig und ich bekam ein 2€ Stück in die Finger, das ich an ihn weiterreichte. Das schien ihm nicht genug zu sein, aber seine Eile hinterte ihn daran mehr zu verlangen, denn der Trolley kam zum stehen und die Türen öffneten sich. Unter wüsten beschimpfungen eilte der Fremdenführer schließlich aus der offenen Tür. Wir kamen tatsächlich an einen Strand, der nicht besonders schön war, dennoch konnten wir uns dort ein wenig entspannen und den Nachmittag genießen.

Wir sind nun wirklich schon seit vielen, vielen Jahren jeden Sommer in Griechenland unterwegs, aber so etwas ist uns noch nie passiert! Hilfsbereitschaft habe ich in Griechenland oft auf sehr angenehme Art und Weise erlebt, aber es hat noch nie jemand etwas dafür verlangt (jedenfalls nicht direkt!) und uns dann auch noch beschimpft, wenn der "Lohn" nicht ausreichend war. Für mich ist das ein Indiz, das sich die Hafengegend nicht unbedingt zum positiven entwickelt, auch wenn sie seit der Olympiade aufgeräumter und organisierter wirkt als früher.

Aus Fehlern lernt man, deshalb werde ich mich sicherlich ganz anders verhalten, wenn mich das nächste mal ein "öffentlicher Fremdenführer" anspricht.

Geschrieben 08.11.2008, Geändert 02.12.2008, 5826 x gelesen.

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